Ein Quantum Blut - Biting the Bullet
Glücksknubbel verwandt zu sein.
Ich fuhr fort: »Also, ich fühle mich schrecklich schuldig, weil ich nicht sofort danach gefragt habe, aber wie geht es Albert?«
»Sein Bein ist an zwei Stellen gebrochen, und sie haben sich auch Sorgen um seinen Rücken gemacht. Aber der ist in Ordnung. Gott sei Dank hat er einen Helm getragen. Den solltest du mal sehen. Egal, er hat eine schwere Gehirnerschütterung, sie sind also ernsthaft besorgt. Und die Diabetes beschleunigt die Heilung auch nicht gerade. Aber er war schon ein paarmal bei Bewusstsein, und sie zeigen vorsichtigen Optimismus, dass er wieder in Ordnung kommt.«
»Wie sieht er aus?«
Sie dachte einen Moment lang nach. »Geschrumpft. Wie kommt das, Jaz? Er schien mir immer riesig zu sein. Wie
ein T-Rex, der kurz davor war, mir den Kopf abzubeißen. Und jetzt sieht er aus wie ein kleiner alter Mann. Ich glaube, sein Haar ist in den letzten paar Tagen auch weißer geworden.«
Ich zerrte an meiner weißen Strähne und erkannte dabei, dass ich sie wohl entweder färben oder mir eine Erklärung dafür ausdenken musste. Vielleicht sollte ich einfach allen erzählen, es sei ein verzweifelter Schrei nach Aufmerksamkeit. Wie mein Bauchnabelpiercing, nur sichtbar.
»Weißt du, wodurch er sich vielleicht besser fühlen wird?«, fragte ich. »Wenn ihn ein oder zwei seiner alten Kumpel von den Marines besuchen würden. Ich könnte Shelby anrufen und …«
»Nicht von Deutschland aus, auf keinen Fall«, protestierte Evie. »Ich will mir gar nicht ausmalen, was dich schon dieser Anruf kostet. Nein, das ist eine hervorragende Idee, aber ich werde die Anrufe machen. Du genießt einfach deine Zeit mit Dave und sorgst dafür, dass dein süßer Hintern am Ostersonntag in meinem Haus erscheint. Alles klar?«
»Heilige Scheiße, du hast dich aber in eine herrschsüchtige kleine Heidi verwandelt!«
»Ich weiß.« Sie lachte. »Das ist die Mom in mir. Ich glaube, das wird noch schlimmer werden!«
Trotz Alberts bedenklichem Gesundheitszustand ging es mir ganz gut, als Evie und ich das Gespräch beendeten. Dann rief Pete an. Mit ihm waren General Merle Danfer, unser Verbindungsmann zum Verteidigungsministerium, und General Ethan »Bull« Kyle, Leiter des Special Operations Command, in der Leitung.
»Gentlemen«, begann Vayl, »wir haben berechtigte Gründe zu glauben, dass unsere Zielperson uns in diese
Situation hineinmanövriert hat.« Er erläuterte unseren Verdacht, ohne dabei preiszugeben, wen wir für den Maulwurf hielten. Es hatte keinen Sinn, Dave zu verdammen, bevor wir einen Weg gefunden hatten, ihn zu retten. »Wir glauben, dass der Zauberer Eigentümer dieses Hauses ist. Cole hat Ihnen sein Foto und seine Adresse gefaxt. Wir versuchen, seine Identität zu bestätigen, indem wir seine Verbindung zu dem Maulwurf nutzen. Falls uns das gelingt, können wir die Mission wie geplant fortsetzen«, schloss Vayl.
Bedeutungsschwangere Pause, eine von denen, in denen man sich unwohl fühlt, weil man eigentlich dachte, jeder würde sofort aufspringen und einem zustimmen. »Ich denke, Sie haben das alles eventuell falsch interpretiert«, sagte Danfer dann. »Anscheinend hat der Zauberer das alles nicht inszeniert, damit Sie ihn töten, sondern damit er Sie töten kann.« Bevor wir irgendwelche Löcher in seine Theorie reißen konnten, fuhr er schnell fort: »Er ist seit über einem Jahr auf der Flucht vor unserer Sondereinheit. Sein Maulwurf hat ihm sicherlich mitgeteilt, dass wir unsere besten Auftragskiller geschickt haben, um ihn auszuschalten. Nein. Für mich sieht das so aus, als hätte er sich einen Weg ausgedacht, um den Druck von sich selbst abzulenken und gleichzeitig unser Militär aussehen zu lassen wie eine Ente, die einen Emu besteigen will. Ich sage, sie führen ihren Auftrag weiter aus, nur in dem Bewusstsein, dass sie in eine Falle gelockt werden sollen, und treffen deshalb die notwendigen Vorkehrungen.«
»Aber, Sir …«, setzte ich an.
»Junge Dame, sind Sie gut in dem, was Sie tun, oder nicht?«
»Ich habe noch nie bei einer Mission versagt.«
»Dann bringen Sie Ihren Hintern hoch und töten Sie
den Zauberer! Oder ist das nur ein Versuch, mich schlecht aussehen zu lassen?« Was zur Hölle? Ungefähr drei Sekunden lang dümpelte ich in Verwirrung, dann ging mir ein Licht auf. Mir waren Gerüchte zu Ohren gekommen, dass Merle Danfer ein Auge auf das Oval Office geworfen hatte. Wenn er den Zauberer erwischte, würde ihm das sicher massenweise Wähler
Weitere Kostenlose Bücher