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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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einbringen, wenn es so weit war. Wurde durch seinen Ehrgeiz sein Blick auf die Realität getrübt?
    »Sir, wenn Sie sich irren, töten wir einen unschuldigen Mann.«
    »Wie können Sie es wagen, unseren Nachrichtendienst infrage zu stellen!«, brüllte Danfer. »Es sind Menschen gestorben, um an diese Informationen zu gelangen! Pete, was für zurückgebliebene, undankbare Hinterwäldler stellst du bei dir ein? Vielleicht solltest du die Herde besser keulen, bevor noch alle infiziert werden!«
    Als Pete nicht sofort zu meiner Verteidigung ansetzte, schnürte sich mir die Kehle zu. In der Panikzone ist Atmen verboten. Ich warf Vayl einen hilfesuchenden Blick zu, den er mit einem beruhigenden Kopfschütteln quittierte. Niemand wird dich rauswerfen , sagte seine Miene.
    Das kannst du nicht garantieren , erwiderte meine.
    Er wusste, dass ich Recht hatte. Weshalb er als Antwort nur den Blick senkte.
    »Jasmine, hier spricht Bull Kyle.«
    »Ja, Sir.« Ich setzte mich aufrechter hin. Konnte nicht anders. Diese tiefe, befehlsgewohnte Stimme, zusammen mit der legendären Karriere, die genug Auszeichnungen beinhaltete, um damit meine gesamte Wohnzimmerwand zu tapezieren, hatte mich beeindruckt. Trotz der Tatsache, dass er zusammen mit Albert gedient hatte und noch immer ein enger Freund war. Damit gehörte er zu derselben
Kategorie wie Jets Dad, was bedeutete, dass ich ihm entweder die kalte Schulter zeigen oder ihm eine reinhauen sollte. An diesem Punkt konnte ich mir allerdings nicht einmal einen sanften Schubser erlauben.
    »Wie geht es deinem Vater?«, fragte General Kyle.
    Nicht. Weinen. »Die Ärzte zeigen vorsichtigen Optimismus, Sir.«
    »Er ist ein guter Mann. Besser, als du bereit bist, ihm zuzugestehen.« Ha. Woher wollte er das wissen?
    »Die Töchter finden es immer als Letzte heraus, Sir.«
    Er lachte zustimmend. »Ja, vielleicht solltest du meine mal anrufen.« Sein Ton veränderte sich und wurde gewissermaßen offiziell; ich wusste, dass ich jetzt besser gut zuhörte, da ich kein Wort davon verpassen sollte. »Dieser Zauberer ist ein schlüpfriger Fisch, nicht wahr?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Schwer zu sagen, was er vorhat, bis er hinterher die Lorbeeren dafür einheimst.«
    »Das ist richtig.«
    »Sorg dafür, dass du ihn erwischst.« Er betonte das Wort nur ganz leicht. Schwieg dann, um mir zu zeigen, dass er mit unserer Einschätzung der Situation übereinstimmte, uns aber nicht offiziell auf die Fährte ansetzen konnte, die wir aufnehmen wollten. Er schloss mit den Worten: »Und nicht andersherum.«
    General Kyle hatte leicht reden. Er saß nicht in einem gemieteten Haus in Teheran und fragte sich, wer seine Karriere aus der Mülltonne fischen würde, wenn er den richtigen Kerl tötete, es aber nicht beweisen konnte. Die Anhänger des Zauberers konnten seine Arbeit fortsetzen, seinen Namen benutzen, als hätte er immer noch das Kommando, und niemand würde absolut sicher sein, dass es nicht so war. Ich hätte dann Glück, wenn ich noch einen
Job bekommen würde, bei dem ich Kaugummi von den Tischen in der Roosevelt Middle School kratzen durfte.
    Vayl und ich sahen uns an, und mir war klar, dass wir beide das Gleiche dachten. Besser den Anweisungen von General Danfer folgen. Das Double ausschalten. Vielleicht hatte ich mich ja geirrt, und er wurde gar nicht in diese Lage gezwungen. Nein, wahrscheinlich war er ein hochrangiger Lieutenant, der für die Planung und Ausführung vieler der Gräueltaten verantwortlich war, die der Zauberer im Laufe seiner Karriere begangen hatte. Okay, dann würden wir eben nicht unser ursprüngliches Ziel auslöschen. Aber zumindest konnten sie uns nicht feuern, wenn wir ihre Befehle befolgt hatten.
    Aber die ganze Sache fühlte sich einfach falsch an. Es war dieses Bild, verdammt. Der Mann in meiner Hosentasche, der die Arme um seine Familienmitglieder gelegt hatte. Niemand hatte uns befohlen, ihn zu töten. Wir waren nicht sicher, ob er überhaupt irgendein Verbrechen begangen hatte, das seine Ermordung rechtfertigte. Weshalb ich auch immer noch nicht den Schlaf finden konnte, den ich so verzweifelt brauchte.
    Nach dem Telefongespräch schlurfte ich zurück ins Frauenschlafzimmer. Wälzte mich eine Viertelstunde lang hin und her. Gab es auf, zog mich an und suchte nach Vayl. Er war immer noch in seinem Zimmer. Saß auf der Bank am Fußende des Bettes, die Hände auf den Knien, und starrte auf den Teppich.
    »Ich kann nicht schlafen!«, verkündete ich, als ich ins Zimmer

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