Ein Quantum Blut - Biting the Bullet
Zarsas Mann mit einer AK 47 herumwedelte und den Finger am Abzug hatte, während er sprach. Ich sah mich im Wohnzimmer um, um festzustellen, ob er schon aus Versehen jemanden erschossen hatte, aber alle schienen noch über sämtliche Körperteile zu verfügen.
Die gesamte Crew war anwesend. Jet, Bergman und Natchez teilten sich die Couch. Cole stand hinter dem Zweisitzer, auf dem Cassandra und Zarsa saßen. Dave, Cam und Grace die Amazone standen vor dem Kamin. Daves Leute und Cole trugen alle irgendwelche versteckten Waffen. Und an der Art, wie Grace ihre Hand hinter dem Rücken versteckte, konnte ich erkennen, dass sie ihre Waffe griffbereit hatte, auch wenn Soheil zu abgelenkt war, um es zu bemerken. Wenn sie bereit waren, den Schaden und den Lärm in Kauf zu nehmen, konnten sie ihn jederzeit ausschalten. Aber das hätte unserer Mission wahrscheinlich den Todesstoß versetzt. Während diese Möglichkeit also bestehen blieb, hofften Vayl und ich noch auf eine friedliche Alternative.
»Da ist er ja!«, schrie Soheil, als wir durch die Tür traten. Er richtete die Waffe auf Vayl.
»Hey, einen Moment mal«, sagte ich und trat zwischen die Waffe und ihr Ziel. Dämlich , wurde mir sofort klar.
Diese Kugeln würden Vayl nicht töten, mich aber hundertprozentig. Schon erstaunlich, wohin der Instinkt einen treibt. Ich nahm wieder meine ursprüngliche Position ein. »Ich glaube, das ist alles ein großes Missverständnis«, fügte ich hinzu.
»Warum glauben Sie, ich würde auf eine Frau hören?«, fauchte Soheil. »Ich wurde von einer betrogen!«
»Das ist nicht wahr!«, rief Zarsa und sprang auf.
»Setz dich hin!«, brüllte Soheil. Zarsa ließ sich so schnell auf ihren Hintern fallen, dass man meinen konnte, er hätte sie geschlagen.
Und an diesem Punkt begann ich, mir ernsthaft Sorgen zu machen. Soheil, der liebende Ehemann, schien so außer sich zu sein, dass niemand zu ihm durchdringen konnte. Ich war mir nicht sicher, ob irgendjemand diesen Raum lebend verlassen würde. Und die Mahghul schienen das ähnlich zu sehen. Sie strömten nun durch das Fenster herein, das Vayl zerbrochen hatte. Außer Vayl und mir konnte niemand sie sehen. Ich versuchte, sie nicht anzustarren, doch ich sah sie aus dem Augenwinkel, wie sie auf Wandleisten hockten, sich in Ecken drückten oder an den Rand einer Vase klammerten. Ein Raum voller Leichenfledderer wartete nur darauf, dass die Gewalt losbrechen würde.
Vayl ließ eine Kraftwelle los, nur eine sanfte kühle Brise, die durch das Zimmer fegte, der angespannten Hitze die Schärfe nahm und Soheil blinzeln ließ. »Cole sagte, Sie wollten mich sehen«, sagte er dann sanft zu Soheil.
»Meine Frau behauptet, Sie hätten einen Pakt mit ihr geschlossen.«
Vayl nickte. »Wir hatten über etwas gesprochen, das mit meinen Söhnen zu tun hat, die vor vielen Jahren gestorben sind.«
Soheil schüttelte den Kopf. Dieser Teil interessierte ihn offenbar nicht. »Sie sagt, ich müsse mir keine Gedanken mehr darüber machen, dass sie krank werden könnte. Sie sagt, wenn Sie mit ihr fertig sind, würde sie ewig leben. Aber zuerst muss sie sterben.« Seine Augen weiteten sich entsetzt, als er uns das mitteilte. »Aber das ist nicht das Schlimmste. Sie sagt, dann muss sie viele Monate mit Ihnen verbringen, lernen, wie Sie leben, damit sie, wenn sie zu mir zurückkehrt, ihre Kräfte dazu nutzen kann, das Unrecht wiedergutzumachen, das unserer Familie angetan wurde. Das kann ich nicht erlauben.«
Ein Schluchzen von Zarsa. Sie schlug eine Hand vor den Mund.
»Sie haben meine Frau geschändet«, erklärte Soheil. »Deswegen muss ich Sie töten.«
»Nein!«, schrie Zarsa. »Niemals!«
»Wie genau hat er sie denn geschändet?«, fragte ich, trat direkt vor Soheil und zwang ihn, sich mit mir auseinanderzusetzen. »Indem er diesen Pakt mit ihr geschlossen hat?«
Soheil zeigte mit einer dramatischen Geste auf Vayl. »Er hat ihr Blut genommen!«
Ich drehte mich zu Cole um, da mir klar war, dass das nur während seiner Wache passiert sein konnte. Er zuckte zusammen, als mein Blick ihn traf, und wir hatten unsere erste wortlose Unterhaltung.
Cole?
Ich konnte es dir nicht sagen. Du hättest nur geglaubt, dass ich versuchen würde, dich dazu zu bringen, ihn zu hassen und mich zu mögen. Es tut mir leid, Jaz.
Nein. Das kann nicht sein.
Ich wandte mich meinem sverhamin zu. »Vayl?«, fragte ich und zwang mich, leise zu sprechen, damit die Schreie,
die sich in mir aufbauten, nicht aus Versehen aus mir
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