Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
in unsere Richtung.
»Eindringlinge! Werft sie in Satans Namen nieder!«
»Verdammt«, sagte ich. »Meine Damen, ich denke, es ist an der Zeit zu gehen.«
»Dann halt mal Schritt!«, rief Isabella, die schon halb zur Tür hinaus war.
Molly und ich folgten ihr auf den Fersen. Ich schlug die Tür hinter mir zu und zerschlug mit einer gerüsteten Hand das Schloss. Es würde die Menge nicht lange abhalten, aber sollte uns etwas Zeit verschaffen. Ich wirbelte herum und fluchte dann leidenschaftslos, als ein Dämonenhund den Flur herunter auf uns zustampfte. Ich war solchen Viechern schon begegnet, aber der musste der größte sein, den ich je gesehen hatte: ein riesiger Berg von nachtschwarzem Fleisch, das den Korridor beinahe von Wand zu Wand füllte und mit dem buckligen Rücken beinahe gegen die Decke stieß. Der ganze Flur bebte unter seinem donnernden Galopp, scharfe Krallen hämmerten auf den Boden. Isabella starrte mich wütend an.
»Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht herkommen! Das Vieh muss deinen Torques gewittert haben!«
»Ja, klar«, sagte ich. »Gib nur mir die Schuld.«
»Ich würde ja rennen, wenn ich wüsste, wohin«, sagte Molly.
»Ach ihr Kleingläubigen!«, verkündete ich und trat dem Höllenhund entgegen. Er hatte uns jetzt beinahe erreicht, gewaltige Muskelstränge bewegten sich unter der dunklen Haut. Das Gesicht war flach und brutal, mit brennenden Höllenaugen und einem breiten Maul mit mehr fiesen, spitzen Zähnen als physisch möglich schien. Er schnaubte und grunzte hungrig, als er rannte, und er war schon nah genug herangekommen, sodass ich das Blut und den Schwefel in seinem Atem riechen konnte. Er kam direkt auf mich zu wie ein D-Zug und hob seinen hässlichen Kopf, um wütend zu heulen; ein schrecklicher, primitiver Laut, voller Hass und Wut und Verachtung für alles Leben. Es war verstörenderweise eher ein menschlicher als ein tierischer Laut, weil ein dämonischer Hund nur aussieht wie ein Hund. Ich rüstete auf, die goldene seltsame Materie bedeckte mich augenblicklich von Kopf bis Fuß. So fühlte ich mich stärker, schneller und konzentrierter, so als wache ich nach einem Tag im Halbschlaf auf. Ich fühle immer am lebendigsten, wenn ich die Familienrüstung trage, über die menschlichen Grenzen hinaus befähigt, die Menschheit vor allen Dingen, die uns bedrohen, zu schützen. Aber selbst als ich auf den Höllenhund zuging, war ich mir nicht wirklich sicher, dass irgendetwas davon ausreichte, um ein paar Tonnen eines heranrasenden Dämonenhunds aufzuhalten.
Sie sind nicht real, nicht natürlich. Es sind körperliche Konstrukte: Gemacht, nicht geboren, in besonderen Laboren, stark genug geschaffen, um einen Dämon außerhalb der Hölle aufzunehmen und ihm ein Heim zu bieten. Eine Muskelmaschine, die von einem Dämonen besessen ist und darauf trainiert ist, einem die Seele zu rauben. Glücklicherweise beschränkt diese Form an sich schon das, was ein Dämon tun kann. Weil sie die Gestalt eines Hundes haben, sind sie durch die Gesetze dieser Welt auch auf das Wesen eines Hundes reduziert. Das bedeutet, sie sind bösartig wie die Hölle, aber auch nicht besonders schlau. Sie kämpfen und greifen an wie ein Tier, und das nicht mit Strategie.
Trotzdem – es sind immer noch verdammt starke und furchtbar machtvolle Viecher.
Also rannte ich direkt auf den Dämonenhund zu und gab ihm direkt eins auf seine hässliche Dämonenvisage. Meine goldene Faust sank tief in die nachtschwarze Stirn, durchbrach das Fleisch und knackte den schweren Schädelknochen. Der Dämonenhund heulte vor Schreck und Schmerz auf, kam schlitternd zum Halt und schubste mich so ein Stück von sich weg. Molly und Isabella sprangen aus dem Weg und drückten sich mit dem Rücken gegen die Flurwände, als wir vorbeirutschten. Ich hielt die Balance, bis wir beide stehenblieben, und riss dann meine gerüstete Hand aus seinem Kopf. Dunkles, dampfendes Blut rann dem Dämonenhund das Gesicht herab. Es fing kurz Feuer, als es an seinen flammenden Augen herabfloss. Der Hund grollte tief aus der Brust heraus und schüttelte den Kopf, dass das Blut hin und her flog. Wo das dunkle Blut die Wände traf, begann die Oberfläche Blasen zu werfen, die platzten. Die Wunde heilte aber schon, das dunkle Fleisch verwob sich wieder.
Und während der Hund damit beschäftigt war, darüber nachzudenken, ließ ich aus meiner rechten Hand eine rasiermesserscharfe Klinge wachsen und rammte sie in das flammende Auge des Hundes. Die
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