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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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schwang der Dämonenhund seinen verwundeten Kopf in meine Richtung, hob mich wieder von den Füßen und pinnte mich an die Flurwand. Da hing ich nun, meine Füße zappelten hilflos in der Luft, meine Arme waren an die Seiten gepresst, weil der Hauptteil seines Gewichts sie dort festhielt. Die Wand des Korridors krachte und ächzte unter dem tonnenschweren Druck. Noch beschützte mich meine Rüstung, aber ich konnte mich nicht befreien. Alles, was der Dämonenhund tun musste, war, mich dort festzuhalten, bis die Satanisten aus dem verschlossenen Raum entkommen waren und dann ...
    Auf einmal tauchten aus dem Nichts Molly und Isabella auf. Beide hatten glühende Schwerter in der Hand und griffen den Dämonenhund jetzt von zwei Seiten gleichzeitig an. Ihre Hexenmesser gruben sich tief in die Kehle des Hundes. Blut strömte dick daraus hervor und verdampfte in der Luft. Molly und Isabella sprangen schnell zurück, um es nicht zu berühren, doch ohne dabei ihre Messer herauszuziehen. Sie drückten die Klingen tiefer hinein, dann rissen sie sie durch den Hundehals, bis sie sich in der Mitte trafen. Der Hund versuchte, aufzujaulen, aber sie hatten ihm die Stimme abgeschnitten. Dunkles Blut platschte auf den Boden. Der Druck auf mich wurde schwächer. Plötzlich wich alle Kraft aus dem Wesen, dann brach der Höllenhund zusammen. Molly und Isabella traten zurück und betrachteten den Hund argwöhnisch. Ich schob den Körper von mir weg. Er reagierte nicht, sondern hechelte jetzt schwer. Die Flammen in seinem Auge waren erloschen. Er schnappte zum Trotz noch einmal nach mir und hörte dann auf zu atmen.
    Am Rande meines Gehörs hörte ich noch einen verzweifelten Schrei, als der Dämon den jetzt toten Körper verlassen musste. Er wurde wieder in die Hölle geschickt, wo ihn die Strafe dafür erwartete, versagt zu haben.
    Der Hund lag jetzt still da, nun nichts weiter als ein Haufen Muskeln, tot und leer. Molly starrte ihn zornig an. »Böser Hund.«
    Ich rüstete ab und streckte mich erschöpft. Den Hund zu bekämpfen hatte mich einiges an Kraft gekostet. Die Rüstung ist stark, aber ich muss dennoch darin arbeiten. Isabella runzelte die Stirn.
    »Typisch Drood. Du musstest ja aufrüsten, nicht wahr? So viel seltsame Materie hat jeden Alarm im Gebäude ausgelöst!«
    »Der Hund war verdammt groß«, beschwerte ich mich. »Was hätte ich denn tun sollen, mich als seinen Kauknochen benutzen lassen? Ihn mit einer zusammengerollten Zeitung auf die Nase hauen? Und ich höre keinen Alarm.«
    Molly schnippte mit den Fingern, und jetzt hörte ich alle Sicherheitsalarme von Lightbringer House gleichzeitig losgehen. Glocken, Sirenen, Flutlichter, der ganze Kram. Und im Hintergrund erklang ein ständiges unmenschliches Heulen, das nichts mit einem Alarmsystem zu tun hatte.
    »Ich glaube, wir haben etwas aufgeweckt«, sagte Molly. »Und ich glaube nicht, dass wir hier abwarten sollten, bis wir herausfinden, was es ist.«
    »Ja«, sagte Isabella widerwillig. »Ich kann ja jederzeit wiederkommen.«
    »Neugier ist der Katze Tod«, dozierte ich.
    »Und Befriedigung hat sie wieder auferstehen lassen!«, gab Isabella zurück. »Also, wie kommen wir jetzt von hier weg, bevor die Tür des Konferenzraums nachgibt und eine ganze Horde von wütenden Satanisten auf uns loslässt?«
    »Kein Problem«, meinte Molly. »Eddie hat Merlins Spiegel. Wir können durch ihn hindurchtreten, heraus aus diesem Gebäude direkt nach Drood Hall, und dann den Spiegel wieder abschalten, bevor uns einer folgen kann. Sie werden nicht einmal wissen, wo wir hin sind.«
    Ich hatte Merlins Spiegel bereits herausgeholt und schüttelte ihn zu voller Größe auf. Isabella beäugte ihn eifersüchtig.
    »Merlins Spiegel? Wie zum Teufel bist du denn an den gekommen, Drood? Ich suche schon seit Jahren danach. Man kann sich echt darauf verlassen, dass die Droods die besten Spielzeuge für sich behalten. Du musst mir erlauben, ihn zu untersuchen!«
    »Vielleicht später«, erwiderte ich. »Wenn du brav bist.«
    »Soll ich dir eine reinhauen?«
    »Lass die Finger von meinem Freund, Iz«, mahnte Molly.
    Aber ich hatte derweil ein anderes Problem. Egal, was ich versuchte, Merlins Spiegel weigerte sich stur, mir etwas anderes zu zeigen als mein Spiegelbild. Ich versuchte es damit, ihn wieder zu normaler Größe und dann noch etwas aus Prinzip zu schütteln, aber er blieb einfach nur ein Spiegel. Endlich sagte ich etwas Rüdes, aber durchaus Berechtigtes und steckte den Spiegel

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