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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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weg.
    »Houston, wir haben ein Problem«, sagte ich langsam. »Es scheint, als habe dieses Gebäude einige echt schwere und dicke Schilde angeschmissen, jetzt, wo der Alarm losgegangen ist. Der Spiegel kann die Welt draußen nicht mehr erreichen. Auf diese Weise können wir jedenfalls nicht verschwinden.«
    »Das ist echt einer dieser Tage«, sagte Molly wehmütig.
    »Na toll«, meinte Isabella. »Du bist ein verdammter Klotz am Bein, weißt du das, Drood?«
    Dann wirbelten wir alle herum. Aus einer Entfernung, die nicht annähernd groß genug war, erklangen viele erhobene und wütende Stimmen, die schnell auf uns zukamen. Die Satanisten waren endlich aus dem Konferenzraum herausgekommen. Ich sah mich rasch im Korridor um. Keine Abzweigungen, keine Fenster irgendwo und der Flur endete ungefähr sechs Meter weiter an einer nackten Mauer. Der andere Weg war von mehreren Tonnen totem Höllenhund versperrt. Selbst im Tod machte er noch Ärger. Der Lärm des herankommenden Mobs wurde lauter. Ich sah Molly und Isabella an.
    »Ich bin offen für Vorschläge.«
    »Ich kann uns nicht rausteleportieren«, sagte Molly. »Nicht an diesen Schilden vorbei. Iz?«
    »Alles, was ich hatte, habe ich beim Reinkommen verbraucht«, erwiderte die. »Ich dachte, ich könnte hier unerkannt wieder rausschleichen.«
    »Wie hoch sind wir?«, fragte ich. »Wie weit sind die Lobby und der Haupteingang entfernt?«
    »Wir sind im zweiundzwanzigsten Stock«, meinte Isabella. »Ein Aufzug ist an unserem Ende des Flurs, eine Treppe auch.«
    »Ich hasse die Idee, in einem Aufzug gefangen zu sein«, sagte ich. »Und die Treppe ist höchstwahrscheinlich bewacht.« Ich sah nachdenklich auf die Mauer am Ende des Gangs. So fest sah sie nicht aus. »Ich könnte durch diese Wand brechen, euch beide packen und springen. Ich sollte den Sturz überleben und wenn ihr dicht an mir dranbleibt, ihr auch.«
    »Hast du das schon ein einziges Mal versucht?«
    »So gesehen nicht, nein.«
    »Dann werde ich mein Leben sicher keinem ›sollte‹ anvertrauen«, meinte Isabella entschieden.
    »Dann nehmen wir den Aufzug«, entgegnete ich.
    »Hexen und Schwestern zuerst«, meinte Molly.
    Wir rannten schnell ans Ende des Korridors. Die Rufe und Schreie waren gefährlich dicht hinter uns, aber ich sah mich nicht um. Es würde nichts helfen und ich wollte mich nicht ablenken lassen. Aber dann knallten Kugeln in die Wände neben uns. Ich rüstete sofort auf und fiel ein wenig zurück, sodass ich mich zwischen die Hexen und die Kugeln stellen konnte. Ich versuchte es diskret, sodass ihr Stolz nicht verletzt wurde. Ich war sicher, dass Molly sich kaum von einer einfachen Kugel ins Bockshorn jagen lassen würde, aber ich wollte es nicht darauf ankommen lassen. Das tue ich nicht, wenn es um Molly geht, egal, wie wütend sie später wird. Einige Dinge sind nicht verhandelbar. Das ist so ein Männerding.
    Wir erreichten den Aufzug, und Isabella schlug mit dem Knöchel auf den Rufknopf (alter Einbrechertrick: Mit dem Knöchel auf Knöpfe drücken, damit man keine Fingerabdrücke hinterlässt). Ich sah hinter mich. Hinter dem Körper des Höllenhunds war der Flur voller Menschen mit roten Gesichtern und knurrenden Mäulern. Ein Dutzend oder so trug Schusswaffen, auch wenn der größte Teil des toten Hundes uns vor einem direkten Angriff schützte. Sie mussten um den massiven Haufen herumschießen und darin waren sie nicht besonders gut. Aber einige hatten die Leiche bereits erreicht und versuchten, sich an ihr vorbeizuzwängen. Dabei schossen sie die ganze Zeit. Ich stellte mich in ihre Richtung und versuchte dabei, so breit wie möglich zu sein. Ein halbes Dutzend Männer und eine Frau eröffneten schon aus Kernschussweite das Feuer auf mich und bliesen alles weg, was ihnen im Weg war. Aber ich blieb stehen. Die Rüstung absorbierte jede Kugel, die mich traf, neutralisierte den Aufprall und saugte sie in sich auf. Die Satanisten feuerten weiter, aber ich konnte ihnen ansehen, dass sie beeindruckt waren. Da ist etwas sehr Verwirrendes und durchaus Einschüchterndes an einem Feind, der einfach nur dasteht und auf sich schießen lässt. Besonders, wenn er einen aus einer konturlosen metallenen Maske heraus anstarrt, die nicht einmal Augenhöhlen aufweist.
    Aber die Satanisten feuerten weiter, und ich konnte mich nicht einmal bewegen oder auch nur zum Aufzug zurückweichen, ohne Molly und Isabella dem Beschuss auszusetzen. Diese verdammten Kugeln können in einem Feuergefecht überall

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