Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
Flammen gingen abrupt aus, als der Augapfel explodierte und die Vorderseite meiner Rüstung mit stinkenden Bestandteilen tränkte. Doch das Zeug rann schnell zu einer Pfütze auf den Flurboden und fraß Löcher in den Teppich. Der Dämonenhund warf seinen Kopf zurück, heulte kläglich und schüttelte das riesige Haupt vor und zurück, als er den Schmerz von sich schleuderte, der sein simples Gemüt erfüllte. Ich stand bereit und wartete auf meine Chance. Dann schoss ich vor und senkte meine goldene Klinge tief in das andere Auge. Der Dämonenhund brüllte erneut auf, rammte seinen Kopf und die Schultern gegen die Decke und hob mich so glatt von den Füßen. Mit der anderen Hand klammerte ich mich an den Hundekopf und zog meine Klinge heraus. Lange Stränge von flüssig gewordener Muskulatur tropften von meinem Schwert, die ich fortschleuderte, als ich mich so schnell wie möglich von dem Dämonenhund zurückzog.
Der Hund sprang wieder vor, ich wich hastig wieder zurück. Selbst blind konnte er mich immer noch riechen. Die flache, brutale Schnauze rammte mich wie ein unkontrolliertes Auto, die Wucht des Aufpralls hob mich von den Füßen, sodass er mich vor sich hertrug. Ich kämpfte darum herunterzukommen, bis wenigstens meine Füße den Boden wieder berührten. Ich rammte sie fest und zwang den Hund so zu einem Halt. Meine Füße hinterließen tiefe Bremsspuren im Boden, aber es brauchte dennoch die ganze Kraft meiner Rüstung, den Dämonenhund davon abzuhalten, weitervorzupreschen. Ich schlug wieder und wieder auf den Kopf ein, das Krachen der Knochen und das Reißen des Fleischs klangen schrecklich laut in dem Flur. Stinkendes dunkles Blut überschwemmte meine Rüstung, nur um davon herabzutropfen, ohne Schaden anzurichten, denn es konnte die goldene seltsame Materie nicht angreifen. Aber die Wunden, die ich dem Dämonenhund versetzte, heilten immer wieder, und plötzlich erschien in der linken Augenhöhle wieder ein Augapfel und entzündete sich. Der Dämonenhund konnte wieder sehen.
Er konnte mich dennoch nicht zurückzwingen, so groß er auch war; es gab keinen Platz für ihn, um im Korridor zu manövrieren. Also spielte er mit seinen gewaltigen Nackenmuskeln und warf mich erneut zurück. Ich flog ein paar Meter, bevor ich landete, und sprang sofort wieder auf, aber der Dämonenhund blieb, wo er war, und betrachtete mich mit seinem flammenden Auge unheilvoll. Jetzt knurrte er pausenlos, es war wie ein nicht endendes Donnergrollen. Er sprang unglaublich schnell vor, seine großen Kiefer schlossen sich mit bösartiger Kraft um meine Brust und meine Schulter. Sie schlossen sich wie eine Stahlpresse, der Druck war beinahe zu groß, um ihn auszuhalten, konnte meine Rüstung aber doch nicht knacken. Große Zähne brachen ab und zersplitterten, als die Kiefer sich schließen wollten. Der Dämonenhund schüttelte den Kopf und schleuderte mich herum wie eine Ratte. Alles, was ich tun konnte, war mich mit beiden Händen festzuhalten. Goldene Finger gruben sich tief in sein Fleisch. Wieder und wieder bissen die Kiefer zu, doch meine Rüstung hielt stand. Es gibt nicht viele Dinge, die eine Drood-Rüstung knacken können, und die Zähne eines Dämonenhundes sind weit davon entfernt, wie ich erleichtert feststellte.
Die Kiefer öffneten sich wieder, um ein weiteres Mal zuzubeißen. Ich sprang zurück und nutzte dabei die verstärkte Kraft in den Beinen, um einen vernünftigen Abstand zu dem Hund zu gewinnen. Er schoss mit weitaufgerissenem Maul wieder vor. Ich wartete den letzten Moment ab, dann steckte ich meine Hand in sein offenes Maul, griff nach seiner Zunge und riss das sich windende Ding an der Wurzel aus. Blut schoss heraus wie aus einem Flammenwerfer, als der Hund alle vier Pfoten in den Boden rammte und schlitternd zum Halt kam. Er heulte vor Zorn auf, ein Laut, der halb erstickt klang und von den Blutströmen immer wieder unterbrochen wurde. Trotzdem war er immer noch ohrenbetäubend laut in dem engen Raum des Flurs. Die herausgerissene Zunge zappelte und wand sich in meiner Hand, dann wickelte sie sich fest um meinen Arm. Spitze Zähne auf der Unterseite der Zunge zerbrachen und fielen herunter, ohne meine Rüstung auch nur anzukratzen. Ich zerquetschte die Zunge in meiner Hand zu blutigem Matsch, riss den Rest von meinem Arm herunter und zerstampfte ihn zu einer widerlichen Masse auf dem Boden. Einige Sachen sind sogar für einen hartgesottenen Agenten zu eklig.
Aber während ich damit beschäftigt war,
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