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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Zauberspruch und streckten die Hände aus. Feuer brach aus ihren Fingerspitzen, fauchende Stöße heißer, gelber Flammen, die das Treppenhaus hinunterschossen und die Toten entzündeten, die hinaufkamen. Feuer erfüllte den Treppenschacht, so heiß, dass die Luft sich kräuselte und die Wände sich schwärzten. Kurz wallte der Geruch verbrannten Fleisches auf, war aber genauso schnell wieder verschwunden. Die Flammen erloschen. Doch die Luft flimmerte noch vor Hitze, und ich musste ein paar Augenblicke innehalten, bevor ich nachsah. Alle toten Männer und Frauen waren verschwunden. Nichts zeigte mehr an, dass sie vor wenigen Augenblicken noch auf dieser Treppe gewesen waren, nur ein paar Brandflecken waren auf den Stufen unter uns zu sehen sowie ein paar Ascheflocken, die träge in der Luft schwebten.
    »Feuer reinigt«, meinte Molly. »Wenn man es richtig macht.«
    »Ich frage mich, wo die die Leichen gelagert haben«, überlegte Isabella. »Vielleicht haben die ja große Gefrierschränke im Keller.«
    »Ich glaube, sie haben sie aufgehoben, um sich über sie lustig zu machen«, meinte Molly. »So sind Satanisten eben. Geht’s wieder, Eddie?«
    »Ja«, sagte ich. »Es ist eben nur ... einige Dinge sind einfach nicht richtig.«
    »Wartet mal«, unterbrach Isabella. »Da kommt noch was die Treppe rauf.«
    »Natürlich«, sagte ich. »Tage wie dieser. Sind sie diesmal wenigstens angezogen?«
    »Ja und nein«, erwiderte Molly und beugte sich weiter über das Geländer, als gut für sie war. Ich zog sie zurück, sie warf mir einen zornigen Blick zu. »Was jetzt kommt, ist so gesehen nicht wirklich real. Auch wenn es ganz definitiv präsent ist.«
    Ich beugte mich selbst vor, um einen Blick darauf zu werfen. Eine ganze Horde von menschlichen Gestalten marschierte in perfektem Gleichschritt die Treppen hinauf. Sie waren wie ... Plastikformen von Menschen – die richtige Form, aber kein Detail, mit grauen und farblosen, leeren Gesichtern. Da war etwas wirklich Seltsames um sie, auch wenn ich einen Moment brauchte, um zu erkennen, was es war. Man konnte sie nur von vorne sehen. Von der Seite waren sie kaum einen Zentimeter dick. Und von hinten waren sie überhaupt nur ein konkaves Loch. Ich lehnte mich zurück und sah Molly an.
    »Okay, das sind zehn von zehn Punkten auf der Freak-Skala. Was zur Hölle ist das?«
    »Schalen«, sagte Molly prompt. »Erfahrene Zauberer können sie aus sich schaffen, so ähnlich wie eine Schlange sich häutet und abwirft. Wirklich geübte Zauberer können ungefähr zehn bis zwanzig Schalen gleichzeitig abwerfen und sie nach Belieben kommandieren. Eine Art physische Ausdehnung des Zaubererwillens. Besser als Zombies, weil der Zauberer spürt, was seine Schalen spüren, aber gefährlicher, weil das, was seinen Schalen passiert, auch den Zauberer beeinträchtigen kann, der sie abgeworfen hat. Sie sind unmenschlich stark und es scheinen eine ganze Menge von ihnen zu sein.«
    »Also, wenn wir genug von diesen Schalen zusammenprügeln, können wir die Zauberer ausschalten oder sogar töten?«
    »In einem Satz zusammengefasst«, sagte Molly. »Sollen Iz und ich die für dich braten?«
    »Nein«, meinte ich. »Ich muss ein paar Aggressionen loswerden. Ich fühl mich, als müsste ich Dampf ablassen.«
    Also schlenderte ich die Treppe hinab und watete direkt in die Schalen hinein. Sie schnellten vor wie tollwütige Hunde, gierig zu töten, und ich war bereit für sie. Ich gab dem Ersten, der auf mich zukam, direkt eins auf die Nase. Meine goldene Faust drang durch ihn hindurch und aus der anderen Seite wieder hinaus. Der Schalentyp war ja nur einen knappen Zentimeter dick. Er zappelte um mein Handgelenk herum, seine Fäuste wirbelten nutzlos in meine Richtung. Ich zerriss ihn mühelos und zerfetzte ihn wie Papier. Ich arbeitete mich stetig die Stufen hinab, schlug die Schalen nieder und zerriss sie. Sie überschwemmten mich, klammerten sich mit übernatürlicher Stärke und Hartnäckigkeit an mich, selbst als ich sie zerstörte, aber sie konnten mir durch meine Rüstung nichts anhaben. Ich zerriss sie in Stücke, warf diese zu Boden und trampelte darauf herum. Es fühlte sich außerordentlich gut an. Ich dachte an satanistische Zauberer, die kreischten und starben, und lächelte hinter meiner goldenen Maske. Ich kam drei Treppenabsätze voran, bevor ich schließlich anhielt, weil keine Schalen mehr da waren. Molly und Isabella trotteten die Treppe herab und gesellten sich zu mir. Die Luft war voll von

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