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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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fünf, und dann fiel mir etwas ein.
    »Die ganze Zeit habe ich mir ein Bein ausgerissen, um mich zwischen euch und jede Gefahr zu stellen, aber ihr beide seid Hexen. Ihr verwahrt eure Herzen an einem anderen, geschützten Ort. Wart ihr bisher überhaupt in Gefahr?«
    »Sei nicht albern, Eddie«, sagte Molly. »Wir können immer noch verletzt werden oder sterben, wenn wir schlimm genug verwundet werden. Du hast doch gesehen, was passierte, als der Droodsche Mob mich angriff. Ich war weit davon entfernt, das alles einfach so wegzustecken.«
    »Richtig«, meinte Isabella. »Sein Herz an einem anderen Ort aufzubewahren ist einfach nur ein As im Ärmel. Ich bin eine Hexe und keine Göttin.«
    »Sprich nur für dich selbst!«, sagte Molly. »Was für eine Fahrt! Lasst uns raufgehen und das nochmal machen!«
    »Vielleicht später«, sagte ich. »Ich glaube, hier sind ein paar Leute, die uns sprechen wollen.«
    Wir hatten endlich die Lobby des Lightbringer House erreicht. Sie war vollgepackt mit Menschen. Wahrscheinlich war die Empfangshalle unter normalen Umständen ein weit offener, luftiger und heller Raum, groß genug, um zu beeindrucken, ohne wirklich einzuschüchtern. Eben ein Ort, um Neuankömmlinge in die richtige Stimmung zu versetzen. Aber jetzt war sie von Wand zu Wand voller Geschäftsmänner und -frauen in schicken Hosenanzügen, die sich mit allen Arten von schwerer Bewaffnung beladen hatten. Einiges war so groß, dass es zwei von ihnen brauchte, um zu zielen.
    Da waren Sicherheitsmannschaften in einfachen, schwarzen Uniformen und Gewehren. Sie sahen alle sehr professionell aus. In der Menge verteilt waren Männer und Frauen mit allen möglichen magischen Waffen, vom Zeigeknochen über glühende Klingen bis hin zu Händen des Ruhms. Hunderte von Menschen, alle mit Waffen, die auf Molly, Isabella und mich gerichtet waren. Sie waren in der Überzahl, hatten die besseren Waffen und wussten es. Sie lächelten: echt widerliches und unerfreuliches Lächeln. Sie wollten uns nicht töten, nur, wenn sie mussten. Jedenfalls nicht sofort. Sie freuten sich darauf, uns an einen stillen Ort zu bringen und uns schlimme Dinge anzutun, bis wir daran starben. Vielleicht wollten sie uns auch ihrem Herrn und Meister opfern. Und hinterher unsere Leichen schänden. Ich sah mich in der Lobby um und lachte ihnen direkt ins Gesicht.
    »Wisst ihr«, sagte ich laut, »das Gute daran, Satanisten zu töten, ist, dass man sich danach nie schlecht fühlt. Es gibt einfach nie zu viele tote Satanisten.«
    Ich warf mich in Pose und hielt eine gerüstete Faust hoch. Scharfe Klingen schossen aus den goldenen Knöcheln heraus und schimmerten hell. In der geschockten Menge erklang das eine oder andere Keuchen. Davon ermutigt machte ich weiter und konzentrierte mich darauf, meine Rüstung zu verfeinern und sie mit purer Willenskraft in eine aggressivere Form umzugestalten. Ich konnte diese Änderungen nicht lange aufrechterhalten, aber das wussten sie ja nicht. Reihen von dicken, soliden Dornen erschienen an meinen Armen und Schultern, schwere goldene Stacheln an meinen Ellbogen. Ich wandte mich langsam um, sodass jeder einen Blick darauf werfen konnte, wie fies eine Drood-Rüstung sein konnte.
    Molly ließ sich nicht nehmen, eine ähnlich beeindruckende Haltung neben mir einzunehmen. Blitze flammten durch die Luft, fuhren immer und immer wieder an ihr herab und erfüllten die Lobby mit scharfem, aktinischem Glanz. Die Blitze tanzten um Molly Metcalf herum und berührten sie nicht einmal. Dann stoppten die Blitze so plötzlich, wie sie begonnen hatten, und flimmerten über Mollys Hände, knisterten und krachten in der stillen Luft.
    Isabella stampfte mit dem Fuß fest auf den Boden der Lobby. Der schwere Marmor krachte und zerbrach unter dem Aufprall. Eine Reihe von Bodenwellen breitete sich um sie herum aus und zerbrach die Marmorplatten, die in scharfen Kanten unter den Füßen der Satanisten aufplatzten.
    Wir drei standen lässig Rücken an Rücken, sodass wir die ganze Lobby im Auge hatten. Rechts von mir endete die Halle in massiven Glasfenstern, aber jetzt waren sie auf undurchsichtig gestellt worden, damit auch ja niemand hereinsehen konnte. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie auch schalldicht waren. Was auch immer in der Lobby passierte, blieb auch hier.
    »Also«, fragte ich. »Wer ist zuerst dran?«
    »Ich glaube, das sollte ich sein«, sagte eine bekannte Stimme.
    Ein enger Pfad öffnete sich mitten in den eng beieinanderstehenden

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