Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
durchlöcherten die Wände hinter mir auf beiden Seiten, schossen gezackte Löcher in Türen und rissen sie aus den Angeln. Einige trafen auch die Leiche des Hundes und zerrissen in einer Serie von kleinen Explosionen das dunkle Fleisch. Muskelkonfetti flog überallhin, dunkle Flüssigkeiten schwappten den Korridor auf und ab. Der Gestank war furchtbar, als die Kugeln sich bis zu den Organen hindurchfraßen.
Eine Munitionswelle nach der anderen traf mich und wurde absorbiert, ohne Schaden anzurichten. Ich fühlte mich langsam ein wenig frech, ein wenig nach »Ist-das-alles-was-ihr-drauf-habt?«, als die Geschütze auf einmal schwiegen und sich in die Wände zurückzogen. Sie wurden aber auf der Stelle von neuen, sogar noch größeren Geschützen ersetzt, die tausende Nadelgeschoss-Salven pro Sekunde abfeuerten. Der tote Hund platzte, in Augenblicken war er zerschossen. Ich hielt stand, atmete durch und lehnte mich leicht nach vorn, mitten in den soliden Kugelstrom hinein. Meine Rüstung saugte die Flechettes mit anhaltender Begeisterung auf. Als ich sicher war, dass meine Rüstung diese Art von konzentriertem Beschuss aushielt, ging ich langsam nach vorn, tiefer ins Feuer hinein, schnappte mir nacheinander zwei der Nadelwerfer und riss sie direkt aus ihren Halterungen. Die übrigen verknotete ich mehrfach, um meinen Standpunkt dazu mal klarzumachen, bevor ich sie auf den Boden warf. Plötzlich war es sehr still im Korridor. Dann brach hinter mir wilder Applaus aus. Und ein gewaltiger Pfiff durch die Zähne von Molly.
Ein weiteres Paneel öffnete sich jetzt neben mir. Wieder fuhr ein Geschütz heraus. Ich packte es und zwang es wieder hinein. Die Waffe explodierte, Flammen und schwarzer Rauch quollen in den Flur. Keines von beiden kümmerte mich in meiner Rüstung. Den Gang hinab rotteten sich die Satanisten zusammen und hielten einen sicheren Abstand zu Molly, Isabella und mir. Sie hatten das mit den Waffen aufgegeben. Etwas in ihren Gesichtern schien zu sagen, dass sie der Ansicht waren, was ich tat, sei irgendwie unfair. Ich hätte nicht in der Lage sein sollen, ihrer zweifellos sehr teuren Bewaffnung standzuhalten.
Ich war so damit beschäftigt, auf die Seitenpaneele in den Wänden zu achten, dass ich wirklich überrascht war, als sich im Gang der Länge nach Falltüren zu öffnen begannen. Große Quadrate des Bodens verschwanden einfach, still und ohne Vorwarnung und offenbar zufällig. Ich wappnete mich, die Hände in die Hüften gestemmt, und warf einen schnellen Blick auf Molly und Isabella. Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen. Einige Falltüren öffneten sich unter den Hexen, als sie sorglos zu mir zurückschlenderten, aber beide gingen direkt über die offenen Stellen, als ob sie gar nicht da wären, und schritten leichthin über die tiefen Löcher, ohne hinabzublicken. Isabella schnaubte laut, als sie beim Aufzug ankam.
»Falltüren? Was ist das hier eigentlich? Eine Amateurveranstaltung?«
»Könnt ihr auch übers Wasser laufen?«, fragte ich. Ich war wirklich neugierig.
Molly lachte. »Zur Hölle, Süßer, ich kann auf einem Pool stepptanzen! Das war eine Zeitlang mein Lieblings-Partygag.«
»Und ein echter Fortschritt, wenn man den davor bedenkt«, unterbrach Isabella. »Und es gibt danach auch viel weniger aufzuräumen. Du warst schon immer eine Angeberin. Sie war als Kind schon genauso, Drood. Sie und ihr kostbares Einhorn!«
Ich musste Molly ansehen. »Du bist auf einem Einhorn geritten?«
Sie grinste breit. »Nicht sehr lange.«
Ich sah den Gang hinab. Es schien das Sicherste zu sein. Die satanistischen Typen hatten sich neu formiert, einige trugen jetzt richtig große Wummen, und ein paar davon sahen aus wie Granaten- oder Flammenwerfer. Der einzige Grund, warum sie noch nicht hinter uns waren, war der, dass sie zu sehr damit beschäftigt waren, untereinander auszudiskutieren, wer die Ehre haben sollte, zuerst bei uns zu sein. Jeder schien sehr erpicht darauf, diese Ehre einem anderen zukommen zu lassen. Es ist wirklich schön, geschätzt zu werden. Ein besonders heller Kopf holte eine Granate hervor, zog die Sicherung heraus und rollte sie über den Boden in unsere Richtung. Die Falltüren schlossen sich augenblicklich eine nach der anderen, um dem Ding den Weg zu ebnen. Ich wartete ab, bis sie uns fast erreicht hatte – ich wollte sportlich bleiben. Dann bückte ich mich und presste sie mit beiden Händen an meine Brust. Die Granate ging los, meine Rüstung absorbierte die
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