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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Explosion und das meiste des entstehenden Rauchs. Ich sah den Gang hinab und winkte dem Kerl fröhlich zu, der die Granate geworfen hatte. Er stampfte doch tatsächlich mit dem Fuß auf vor lauter Frust, wandte sich ab und musste von den anderen Satanisten getröstet werden. Ich glaube nicht, dass sie schon jemals mit der Droodschen Rüstung zu tun gehabt hatten. Sicher, das tat ihrem Selbstbewusstsein gar nicht gut. Einige der Typen sahen aus, als würden sie gleich in Tränen ausbrechen.
    »Hör auf anzugeben und mach endlich die Aufzugtüren auf!«, befahl Isabella.
    »Kein Sinn für Humor«, sagte Molly. »So war sie schon als Mädchen. Sie und ihr verzaubertes Motorrad.«
    Ich wandte mich wieder den Aufzugtüren zu und betrachtete sie nachdenklich. Während ich das tat, flammte ein schrecklich grelles Licht im Gang auf, ein grimmiger, weißglühender und definitiv unnatürlicher Schein, heller als die Sonne. Beinahe grell genug, um meine gerüstete Maske zu durchdringen, die tatsächlich meine Sicht kurze Zeit völlig verdunkeln musste, um meine Augen zu schützen. Molly und Isabella schrien vor Schreck auf und hielten sich aneinander fest. Für den Augenblick waren sie blind. Und während wir so desorientiert waren, öffneten sich neue Paneele in den Seitenwänden des Korridors und enthüllten dunkle, versteckte Löcher voller Viecher, die ganz so aussahen wie Falltürspinnen.
    Große, haarige Biester von Katzengröße, mit viel zu vielen Beinen und Augen und zuschnappenden Mäulern mit Fangzähnen. Sie schwärmten aus den Wänden, Gift tropfte von ihren Fängen, und offenbar waren sie begierig, uns zu erreichen, während wir noch hilflos waren. Aber meine Maske war schon wieder normal. Ich stellte mich ihnen schnell in den Weg, aber sie liefen über mich drüber, hielten sich mit ihren klebrigen Beinen an meiner Rüstung fest und versuchten, ihre Reißzähne durch die seltsame Materie zu bohren. Ich schauderte und wand mich in meiner Rüstung. Ich habe Spinnen noch nie gemocht. Aber ich zwang mich, stillzustehen, während sie mich überschwemmten, wogten, schubsten und ihre Mäuler gegen die Außenseite meiner Maske pressten, dann packte ich sie mit meinen goldenen Händen, zerquetschte ihre fleischigen Körper und riss sie von meinem Gesicht. Ich schlug nach ihnen und sie fielen tot zu Boden. Einige fielen herunter und versuchten zu flüchten, aber ich zertrampelte sie. Als ich fertig war, atmete ich schwer, mein Herz hämmerte wie ein Vorschlaghammer. Ich habe Spinnen noch nie gemocht. Ich sah auf die Öffnungen in der Wand, die sich jetzt alle schnell wieder schlossen. Molly und Isabella schauten sich blinzelnd um, als ihre Sicht langsam wiederkam.
    »Was zur Hölle war das?«, fragte Isabella. »Was ist denn das da auf dem Boden? Und was tropft da von deiner Hand, Drood?«
    »Vertrau mir«, antwortete ich. »Das willst du wirklich nicht wissen.«
    »Ich hab jetzt echt genug von diesem Ort und seinen widerlichen kleinen Überraschungen«, sagte Molly und rieb sich mit dem Knöchel ein tränendes Auge. »Zeit zu verschwinden. Mach endlich diese Aufzugtüren auf, Eddie, und vergiss die Höflichkeit.«
    »Liebend gern«, erwiderte ich.
    Ich rammte ein paar meiner goldenen Finger zwischen die Türen, öffnete einen Spalt, der groß genug war, um beide Hände hineinzuschieben, und zwang die Türen auf. Metall kreischte und verformte sich unter meiner gerüsteten Kraft. Ich sah in das hinab, was ein Aufzugschacht hätte sein sollen, und fluchte leise. Ich hatte nicht erwartet, dass wirklich eine Kabine da war. Ich hatte eher daran gedacht, eines der Aufzugkabel zu nehmen und mich dann mit Molly und Isabella im Arm daran herabzulassen. Das hätte ich tun können. Unglücklicherweise waren da aber keine Kabel und auch kein Schacht. Überhaupt war der ganze mechanische Kram verschwunden und der Schacht selbst war durch einen langen, pulsierenden, rosafarbenen Schlund ersetzt worden, komplett mit dicken, violetten Venen, einer Hand voll Augen, die uns anstarrten und ein paar Reihen schnell rotierender Zähne. Ein wirbelnder, ätzender Dampf erfüllte den Schlund und ließ vermuten, dass sich am anderen Ende eine Art Magen befand. Da durchzuspringen bedeutete also, durch einen Fleischwolf zu springen. Und zwar durch einen hungrigen. Ich war ziemlich sicher, dass meine Rüstung das aushalten würde, aber bei Molly und Isabella war das wohl etwas anderes. Eine Reihe von leisen Schlucklauten kam jetzt durch den Schlund

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