Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
mehr sie ohne meine Hilfe finden kann. Vertrau mir da, Eddie: Du musst nicht wissen, was darin steht. Das muss niemand in der Familie. Es ist genug zu wissen, dass wir ... Kontakte und vielleicht sogar Freunde an hohen und tiefen Stellen haben. Und Jacob natürlich.«
»Was?«, fragte ich.
»Der Geist. Jacob«, sagte William geduldig. »Er wusste davon. Es ging ihn nichts an, aber auf der anderen Seite ist es schwer, Geheimnisse vor den Toten zu bewahren.«
»Könnten wir diese Kontakte nicht nutzen?«, wollte ich wissen. »Um herauszufinden, was da mit dieser neuen satanistischen Verschwörung passiert und was sie im Schilde führen?«
»Nein«, sagte William.
Wir alle warteten ab, aber er hatte nichts mehr zu sagen.
»Die Familie muss geschützt werden«, erklärte der Seneschall düster. »Und einige Dinge müssen geheim bleiben.«
»Wie die Quelle der ursprünglichen Rüstung?«, fragte ich. »Oder der Pakt, den unsere Ahnen mit dem Herzen eingegangen sind? Wir haben damals in den alten Zeiten einige wirklich miese Entscheidung getroffen. Das war immer das Problem mit dieser Familie. Zu viele Geheimnisse.«
»Ich glaube, jetzt gehst du zu weit, Eddie«, sagte der Waffenmeister.
»Tu ich das? Ich glaube, ich gehe nicht weit genug! Was ist mit diesen geheimen Abteilungen in Abteilungen, von denen die Familie nicht einmal wissen soll, dass es sie gibt? Du hast mir davon erzählt, William, hast du dich an irgendetwas sonst erinnert?«
»Ich weiß es nicht!«, rief William. »Dräng mich nicht! Ich weiß, was ich wissen muss, wann immer ich es wissen muss, und an guten Tagen schließt das ein, dass ich die chemische Toilette finde. Ich weiß einiges – aber ich bin nicht sicher, dass ich diesem Wissen vertraue. Es gibt Agenten – ja, geheimer als die üblichen Agenten –, die losgeschickt werden, um die Dinge zu tun, deren Kenntnis die Familie nicht gerne zugibt, sogar sich selbst gegenüber nicht. Vielleicht besonders sich selbst gegenüber nicht. Aber ich erinnere mich nicht, wer das war – oder ist. Vielleicht werde ich es nie wissen. Nur die Matriarchin wusste alles.«
»Und die ist fort«, sagte ich. »Was eine sehr interessante Frage aufwirft: Wer dirigiert diese Agenten derzeit und was genau tun sie im Namen der Familie?«
»Da hat Eddie nicht ganz unrecht«, gab der Waffenmeister widerwillig zu. »Wir haben die Dinge zu lange einfach laufen lassen. Zugegeben, wir waren in der letzten Zeit etwas beschäftigt, aber trotzdem. Jemand muss das Kommando übernehmen. Jemand muss die allgemeine Politik festlegen und sagen, was akzeptabel ist und was nicht und sicherstellen, dass die linke Hand der Familie weiß, was die rechte tut.«
»Wenn die Familie erst einmal einen Führer gewählt hat, kann der doch das Kommando übernehmen«, widersprach Harry.
»Können wir so lange warten?«, fragte ich. »Sollen wir diese geheimen Abteilungen einfach sich selbst überlassen, ohne dass einer weiß, was sie tun?«
»Ich weiß es«, warf William ein. »Ich hab’s immer gewusst. Natürlich erinnere ich mich nicht immer an alles, was ich weiß. Oder ob das, was ich erinnere, überhaupt passiert ist.«
»Mich interessiert nicht, was er weiß oder vielleicht nicht, wir überlassen ihm sowieso nicht die Führung für irgendetwas«, erklärte der Seneschall rundheraus. »Nichts für ungut, Onkel William.«
»Oh, hallo, junger Cedric«, meinte William. »Willst du ein Eis?«
»Onkel Jack.« Ich sah den Waffenmeister entschlossen an. »Du bist hier der Älteste und hast Felderfahrung als Agent. Du musst das Kommando übernehmen. Du musst diese geheimen Abteilungen aufstöbern und sie ausliefern. Nur, bis irgendjemand wieder die Gesamtführung übernehmen kann.«
»Du magst es echt, mich ins Rampenlicht zu rücken, Eddie, oder?« Der Waffenmeister runzelte die Stirn und trommelte mit den Fingern für einen Moment auf dem Tisch herum, aber am Ende nickte er kurz. »In Ordnung. Es gibt ein paar Leute, mit denen ich reden kann. Und sie werden auch mit mir reden, wenn sie wissen, was gut für sie ist.«
»Ich sollte auch mit von der Partie sein«, sagte der Seneschall. »Das betrifft die Familiensicherheit.«
»Ja, das tut es, aber nein, solltest du nicht«, sagte der Waffenmeister. »Kehr du mal vor deiner eigenen Haustür, Cedric.«
»Moment mal«, sagte Harry. »Diskutieren wir nicht einmal darüber? Der Waffenmeister kriegt das Sagen, weil er der Älteste hier am Tisch ist?«
»Weil er der Älteste ist, weil
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