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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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schon, wir reden hier über Scharlatan Joe! Was hat er getan? Einen Drood bei einem Deal reingelegt? Oder versucht, deiner Familie ein wenig Sumpfland in Florida zu verkaufen?«
    »Droods sind wegen ihm gestorben«, erklärte ich.
    »Oh Gott!« Joe klang hundeelend. »Das wusste ich nicht! Ich schwöre, das wusste ich nicht!«
    Indigo warf ihm einen zornigen Blick zu. Wahrscheinlich erkannte er zumindest einen Teil der Wahrheit in seinem Gesicht. Aber das musste man Indigo lassen: Es änderte seine Entschlossenheit nicht im Mindesten. Hier stand ein Prinzip auf dem Spiel – Zuflucht und Schutz für die, die beides nötig hatten – und er würde nicht weichen. Ich wusste, es gab einen Grund, warum wir Freunde waren. Er sah mich geradeheraus an.
    »Ich kann nicht zulassen, dass du ihn bekommst, Drood.«
    »Er muss nicht notwendigerweise sterben«, sagte ich. »Sag mir nur, was ich wissen will.«
    »Er lügt!«, sagte Joe sofort. »Ich weiß gar nichts! Lass nicht zu, dass er mich verletzt!«
    »Dein Ruf eilt dir voraus, Drood«, sagte Indigo. »Und ich kann wirklich nicht hier herumstehen und einen Hai wie dich einen kleinen Fisch wie ihn tyrannisieren lassen.«
    Scharlatan Joe und das Indigo-Phantom waren beide seit Jahren schon Freunde von Shaman Bond. Ich hatte Betrügereien mit Joe ausgeheckt und mit Indigo die schlimmen Jungs bekämpft. Mehr Zeit in ihrer Gesellschaft als in der meiner Familie verbracht. Aber das hier war wichtiger als Freundschaft.
    Indigo musste gespürt haben, dass die Zeit der Worte vorbei war. Seine Hand bewegte sich schneller, als man ihr mit den Augen folgen konnte, und ein rasiermesserscharfer Wurfstern sauste blitzend auf mich zu. Ich fing ihn aus der Luft heraus auf und zerknüllte den soliden Stahl in meiner goldenen Hand. Aber Indigo hatte das vorausgesehen. Der Wurfstern war eine Ablenkung, etwas, das meine Aufmerksamkeit binden sollte, während er eine Hand voll nützlicher Dinge aus seinem Werkzeuggürtel zog.
    Natürlich hat er einen Werkzeuggürtel. Wozu lebt man eigentlich seine Fantasien, wenn man dann nicht konsequent ist?
    Er warf eine Kapsel vor mich auf den Boden. Eine zähe, graue Flüssigkeit spritzte überallhin und schwappte schließlich auch gegen meine goldenen Füße. Ich wusste, was das war: Ich hatte schon gesehen, dass Indigo sie benutzte: eine speziell entwickelte reibungsfreie Flüssigkeit, die dazu gemacht worden war, allen Kontakt zwischen einem Bösewicht und dem Boden, auf dem er stand, zu unterbinden. Ich hatte ganze Horden von Gaunern gesehen, die den Bodenkontakt verloren, hinfielen und nicht mehr in der Lage waren, aufzustehen. Sehr nützliches Zeug. Indigo bezieht es aus einer militärischen Quelle. Ich ging direkt hindurch und stolperte nicht einmal. Indigo wich verwirrt zurück. Die reibungslose Flüssigkeit hatte ihn noch nie im Stich gelassen. Aber seltsame Materie folgt ihren eigenen Gesetzen. Oder sie schafft im materiellen Universum ihre eigenen Gesetze. Genau wie ein Drood.
    Indigo warf noch eine Kapsel, die auf meine goldene Brust prallte. Dicke, dampfende Flüssigkeit rann meine goldene Rüstung herab, und wieder erkannte ich sie. Säure, die stark genug war, um sich durch Stahl zu fressen. Sie lief harmlos an meiner Rüstung herab und bildete um meine Füße herum eine Pfütze. Zischend und fauchend brannte sie dort Löcher in den Boden.
    Das Indigo-Phantom wich immer noch zurück, aber er hatte noch nicht aufgegeben. Er hielt ein großes, blockartiges technisches Gerät in die Höhe. Die Menge ließ jetzt lautes, unbehagliches Gemurmel verlauten, denn viele von ihnen erkannten das Ding. Ich wusste ebenfalls, was es war, weil ich den Waffenmeister veranlasst hatte, es Indigo als Weihnachtsgeschenk zu machen. Es war ein handliches EMP-Gerät. Indigo überzeugte sich davon, dass ich einen langen Blick darauf werfen konnte, und als ich dennoch nicht stehen blieb, aktivierte er es mit dramatischer Geste. Der elektromagnetische Puls erfüllte den Wolfskopf innerhalb eines Augenblicks und alle Lichter erloschen gleichzeitig, denn jedes elektrische Gerät fiel sofort aus. In der plötzlichen Dunkelheit flammten Blitze auf, als kleine Geräte in der Menge explodierten, verstecktes Zeug und Einzelteile, die peng machten. Ein paar Feuer brachen aus. Trübes, bernsteinfarbenes Licht flammte auf, als die Notfallgeneratoren ansprangen. Das neue gedämpfte Licht ließ den Klub wie eine Höhle mit zu vielen Schatten darin aussehen.
    »Tut mir leid«, sagte

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