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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Fleisch aus, das auf dem Boden landete und Flecken bildete. Ich hörte, wie seine Knochen, zerrissen von wilden Kräften, brachen und in ihm splitterten. Ich konnte nichts tun, um ihn zu retten. Ich sah Molly an, aber auch sie schüttelte hilflos den Kopf, während Ashtrees Gesicht schmolz, aus dem leere Augenhöhlen starrten. Die Tonlage seiner Schreie änderte sich und schwand, als die Stimmbänder verrotteten und durch seine Kehle davonrannen.
    Ich rüstete auf, ließ eine Klinge aus meiner Hand wachsen und schlug ihm den Kopf ab. Es war die einzige Gnade, die ich ihm erweisen konnte. Der Kopf fiel hinunter, während der Körper in sich zusammenfiel, und nach ein paar Augenblicken war er fort. Er hinterließ nichts weiter als dicke, schmierige Flecken auf und um seinen Schreibtisch. Der Gestank war so schlimm, dass es Molly und mich aus dem Zimmer trieb und ich die Tür zuschlug, um den Geruch dort drin zu halten. Molly sah mich vorwurfsvoll an.
    »Wo zum Teufel ist dieser Zeitlose Augenblick? Du weißt es, oder?«
    »Ja«, antwortete ich.
    »Nun, was genau ist das?«
    »Genau das, was man vermuten würde. Das perfekte Versteck.«

Kapitel 11
    Taten unter den Augen des Himmels
    Manchmal beginnen sogar die außergewöhnlichsten Reisen mit einem einzigen Schritt. Molly und ich traten durch Merlins Spiegel vom Büro des Toten übergangslos in die Waffenmeisterei in Drood Hall. Es war das übliche Chaos von planlos herumrennenden Laborassistenten, Explosionen, Transformationen und kurzen Ausbrüchen von spontaner Selbstentzündung. Merkwürdige Maschinen taten Dinge, die die physikalischen Gesetze dieser Welt nie erlauben würden, und noch merkwürdigere Vorrichtungen taten Dinge, die in der Natur nie hätten vorkommen dürfen. Ein Laborassistent mit zwei Köpfen stritt heftig mit sich selbst, wessen Schuld es sei. Und sogar, welcher der ursprüngliche Kopf war und welcher abgeschnitten werden sollte. Alles war wie üblich in der Droodschen Waffenmeisterei. Molly sah mich düster an, als ich Merlins Spiegel schloss und ihn wegsteckte.
    »Okay, was machen wir hier? Warum sind wir nicht im Lageraum? Ich dachte, dort wollten wir hin? Du weißt doch, ich mag keine Überraschungen. Ich hoffe, du hast einen guten Grund hierfür. Warum sind wir in diesem viel gefährlicheren und anstrengend launischen wissenschaftlichen Labor aus der Hölle?«
    »Weil du wissen wolltest, was der Zeitlose Augenblick ist«, antwortete ich. »Und ich weiß genug darüber, um zu wissen, dass ich nicht annähernd genug darüber weiß. Also sind wir hier, um mit meinem Onkel Jack darüber zu reden, weil er als Waffenmeister sechs unmögliche Dinge schon vor dem Frühstück kapiert. Wir reden hier immerhin über den Mann, der eine Zeitmaschine entwickelt hat, um in der Zeit zurückzureisen und sich selbst zu sagen, dass man keine Zeitmaschinen bauen soll, weil sie mehr Ärger bringen, als sie wert sind. Von derartigem Querdenken muss man doch beeindruckt sein, oder nicht? Ah, da ist er ja.«
    Ich führte Molly durch den Tumult der ungezügelt arbeitenden Genies zu dem Platz, an dem der Waffenmeister still in seinem Lieblingssessel saß; dem Platz mit all den Chemie- und Brandflecken und dem aufgedruckten Satz: P LÖTZLICHE E XPERIMENTE W ECKEN DIE A UFMERKSAMKEIT G OTTES . Der Waffenmeister saß nachdenklich da, die Augen in weite Ferne gerichtet, und scherte sich nicht um laute Geräusche und gelegentlich ausbrechende Schimpftiraden. Er hatte eine frische, dampfende Tasse Tee neben sich stehen, einen Teller mit gefüllten Keksen und ein Paket Haferflockenplätzchen mit Schokolade. Eindeutig Hirnfutter, wenn es je welches gegeben hatte. Er ignorierte Molly und mich. Er war völlig gedankenverloren. Es gibt Menschen, die behaupten, der Waffenmeister ist dann am gefährlichsten, wenn er nachdenkt. Ich musste ihn mehrfach ansprechen, mit wachsender Lautstärke, bis er schließlich aufsah.
    »Ah, Eddie«, sagte er geistesabwesend. »Und Molly auch, wie nett. Ja, ich habe darüber nachgedacht, wie man am besten gegen die Gedankenbeeinflussungsmaschine der satanistischen Verschwörung vorgeht. Der beste Weg scheint mir zu sein, dass ich selbst eine baue und dann herausfinde, wie man sich dagegen wehrt.«
    »Wir müssen vorher miteinander reden, Onkel Jack«, sagte ich vorsichtig. »Die Familie existiert, um der Menschheit zu dienen, und nicht umgekehrt. Und ganz besonders sind wir nicht hier, um ihnen vorzuschreiben, was sie denken sollen.«
    »Ich rede

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