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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ist sie?«
    Wir beide sahen auf den leeren Schreibtisch. Der Computer war abgeschaltet, alles war adrett und ordentlich. Nicht einmal ein halb ausgetrunkener Kaffeebecher stand herum.
    »Sehen wir mal nach, ob Terry der Teufel in seinem Büro ist«, meinte Molly. »Wo wir doch schon mal hier sind.«
    »Ja«, sagte ich. »Sehen wir nach. Ich bin sicher, wir haben eine Menge zu besprechen.«
    Die massive Tür, die in Ashtrees sehr privates Büro führte, war nicht verschlossen. Ich versuchte, den Knauf angesichts möglicher Sprengfallen vorsichtig hinunterzudrücken, aber er drehte sich leicht in der Hand. Ich stieß die Tür mit aller Kraft meiner Schulter auf und Molly und ich schlenderten hinein. Ashtree saß still hinter seinem Schreibtisch, ein müder alter Mann in einem zerknitterten Anzug, mit eingefallenem, hagerem Gesicht. Er zuckte nicht einmal zusammen, als Molly und ich hereinkamen. Er nickte uns beiden langsam zu.
    »Ich habe auf jemanden gewartet«, sagte er. »Ich wusste, dass schließlich jemand kommen würde. Aber ich erkenne keinen von Ihnen.«
    »Edwin Drood«, sagte ich. »Und Molly Metcalf.«
    »Ah. Ja. Isabellas Schwester. Bitte kommen Sie doch herein, machen Sie es sich bequem. Ich habe Ihnen so viel zu erzählen.«
    Ich sah mich gründlich in seinem Büro um, aber in den Ecken lauerten keine versteckten Attentäter, also zog ich Molly und mir jeweils einen Stuhl heran und setzte mich neben sie. Ashtree rührte sich nicht. Er betrachtete uns erschöpft, aber neugierig.
    »Edwin ... Ja, ich erinnere mich an Sie. Ich war sogar erfreut, Sie zu sehen, wissen Sie. Ich bin mit Matthew nie zurechtgekommen.«
    »Das sind nicht viele«, antwortete ich. »Wissen Sie, warum wir hier sind?«
    »Natürlich. Ich bin überrascht, dass es so lange dauerte. Meine Spur war deutlich genug. Ich bin froh, dass Sie hier sind, damit ich einen Schlussstrich ziehen kann. Ich wollte das alles nie, wissen Sie. Es war ... Ich habe so lange gekämpft und versucht, den geschäftlichen Erfolg zu erreichen, den man von mir erwartete, obwohl ich nie Geschmack daran fand. Aber es war das, was meine Familie von mir wollte, also tat ich es. Sie wissen ja, wie das ist, Eddie. Aber ich bin nie wirklich weit gekommen oder habe Nennenswertes erreicht, egal, wie sehr ich es auch versuchte. Als also diese neue satanistische Verschwörung auf mich zukam, mir geradezu einen Headhunter schickte, ergriff ich die Gelegenheit beim Schopf. Sie wissen also von ... Natürlich wissen Sie es. Ich hatte nicht geglaubt, dass sie echt seien, müssen Sie wissen. Ich meine, wer glaubt denn heutzutage noch an satanistische Verschwörungen? Ich dachte, es wäre so etwas wie der alte Hellfire Club. Eine Chance, sich zu verkleiden und herumzuspielen.
    Doch plötzlich wurde alles, was ich anfasste, zu Gold. Ich war der große Mann der Stadt, das, was meine Familie immer gewollt hat. Ich hatte alles, was ich mir je gewünscht hatte. Ich war glücklich, wissen Sie. Es war so lange her, dass ich glücklich gewesen war. Als man mir also sagte, ich solle eine Information an Scharlatan Joe weitergeben, dachte ich: Warum nicht? Was bedeutet Isabella Metcalf mir schon? Ich musste es auf eine bestimmte Art und Weise tun und ein paar sehr unerfreuliche Arten von Magie benutzen, aber das gehörte zum Spiel, sehen Sie? Ich hätte es besser wissen müssen. In der Verschwörung ist nichts je einfach oder geradeheraus. Es gibt immer Pläne hinter den Plänen, Fallen in den Fallen.
    Ich war da, als die Verschwörung Isabella entführt hat. Sie griffen sie direkt aus ihrem Teleport-Zauber. Sehr mächtige Leute arbeiten für die. Sie hat sich nach Kräften gewehrt. Ich war beeindruckt. Aber die Verschwörungsleute hatten alle Arten von Waffen und schmutzigen Tricks bei der Hand und die haben sie erschöpft. Als sie hilflos war und man ihr jede Magie abgenommen hatte, hat man ihr ... schreckliche Dinge angetan. Sie haben sie schrecklich verletzt, ihren Willen gebrochen, sie besudelt und missbraucht. Und gelacht, während sie es taten. Sie ließen mich zusehen. Es war ihre Art von Belohnung. Sie dachten, es gefiele mir. Aber es stieß mich ab.
    Ich konnte es nicht abwarten, dort wegzukommen. Ich dachte, ich sei ein hartgesottener Mann, der zu allem bereit ist, aber zu meiner Überraschung war in mir die ganze Zeit ein guter Mensch, der nur aussteigen wollte. Es gab eine Grenze, die ich nicht überschreiten mochte. Ich konnte Isabella nicht helfen, aber ich konnte auch nicht

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