Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Eddie. Und ich mag ganz besonders die Art nicht, in der diese Frau mich ansieht – warum sieht sie mich so an? Eddie, mach, dass sie aufhört, mich so anzusehen! William ... ist in keiner guten Stimmung. Und ja, ich weiß, das ist er selten, aber ich muss sagen, dass er heute sogar noch schlechtere Laune hat als sonst. Er mag keine Besucher, er mag keine Telepathen und er mag ganz definitiv Ammonia Vom Acht nicht. Obwohl, wer tut das schon. Tut mir leid, das hab ich laut gesagt, oder? Vielleicht könntest du sie an einem anderen Tag vorbeibringen, wenn William etwas ... empfänglicher ist.«
    »Niemand von uns wird so lange leben«, antwortete ich. »Es muss jetzt sein. Es ist zu seinem eigenen Besten, Iorith!«
    Er schnüffelte. »Das haben sie Johanna von Orléans auch erzählt, dem armen Mädchen. Also gut, folgt mir. Ich werde euch hinbringen. Aber versucht, keinen Lärm oder plötzliche Bewegungen zu machen. Ich will ihn nicht wieder mit dem Bootshaken von diesen riesigen Bücherregalen holen müssen.«
    Er hastete den nächsten Gang hinunter, und Ammonia und ich folgten ihm. William war in der Nähe. Wir fanden ihn mit durchgedrücktem Kreuz, steifem Nacken und dem Rücken zu einem Regal voller Sehr Verbotener Bücher. P ASSIERSCHEINE UNBEDINGT VORZEIGEN , sagte ein höfliches Schild. U ND EINE L ISTE I HRER NÄCHSTEN V ERWANDTEN , hieß es weiter. William hatte sich offenbar Mühe gegeben, seine Erscheinung etwas ordentlicher zu gestalten. Oder vielleicht hatte Iorith das für ihn erledigt. Sein graues Haar und sein Bart waren ordentlich gestutzt und er trug einen nagelneuen und sehr sauberen Morgenmantel. Er hatte immer noch seine weißen Lieblingshasenpantoffeln an den Füßen, was mich weiterhin aus einem Grund beunruhigte, auf den ich den Finger nicht legen konnte. Er sah viel älter aus, als er war, und wirkte sowohl geistig als auch physisch erschöpft. Aber er hielt sich gut, und sein Gesicht war ruhig, wenn auch ein wenig geistesabwesend. Er sah Ammonia mit seinen verlorenen Augen an, als ob er das Schlimmste erwartete, hielt sich aber dennoch heldenhaft aufrecht.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich geheilt werden will«, sagte er und sprach Ammonia direkt an. »Ich glaube, ich ziehe dieses Ich dem Ich vor, das ich früher war. Ich bin nicht sicher, ob mein altes Ich eine besonders nette Person war.«
    »Das sagen eine ganze Menge meiner Patienten«, sagte Ammonia munter. »Da ist viel Vermeidung und Fehleinschätzung am Werk. Als ob der Zahnschmerz auf dem Weg zum Zahnarzt verschwindet.«
    »Aber wenn ich wirklich eine schlechte Person war ...«
    »Natürlich waren Sie das!«, sagte Ammonia. »Sie waren ein Drood!«
    »Ammonia«, murmelte ich. »Das ist nicht sehr hilfreich.«
    »William«, sagte Iorith und stellte sich schützend neben den Bibliothekar. »Wenn sie helfen kann, dann hättest du vielleicht nicht immer solche Angst ...«
    Ammonia trat vor und stellte sich direkt vor William, und man musste ihm eins lassen: Er zuckte nicht zurück. Sie sah ihm in die Augen.
    »Interessant. Ich empfange ... absolut nichts von ihm. Als ob er wie mein Peter eine psychische Null wäre. Und es ist nicht nur der Torques, der ihn abschirmt. Jemand hat sehr machtvolle Sperren in das Bewusstsein dieses Mannes gepflanzt.«
    »Kannst du sie brechen, ohne dass er Schaden nimmt?«, fragte ich.
    »Kannst du aufhören, über ihn zu reden, als wäre er nicht da!«, protestierte William.
    »Kein Problem«, sagte Ammonia. »Alles itzibitzi. Deshalb habt ihr mich ja angeheuert.« Sie sah wieder William an und schenkte ihm eine Grimasse dessen, was sie wahrscheinlich für ein beruhigendes Lächeln hielt. »Sie müssen sich entspannen und beruhigen. Vielleicht setzen Sie sich auf Ihren Lieblingsstuhl. Haben Sie einen Lieblingsstuhl?«
    »Natürlich«, sagte Iorith. »Ich gehe los und hole ihn, ja? Ja. Redet nicht über mich, während ich weg bin. Ich bin wirklich sehr nervös.«
    Er eilte davon und kam schnell mit einem verbeulten und viel zu dick gepolsterten Lehnstuhl wieder, der so schwer war, dass er ihn nicht heben konnte, sondern so schnell vor sich herschob, wie es die quietschenden und widerspenstigen Stuhlbeine erlaubten. Er schob ihn in die richtige Position, dann lehnte er sich schwer atmend auf die Lehne, um zu demonstrieren, welchen Anstrengungen er sich uns zuliebe unterzog. William sank in den Stuhl und rückte ein wenig hin und her, bis er so bequem wie möglich saß. Ammonia war überraschend geduldig mit ihm,

Weitere Kostenlose Bücher