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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Spionagesatelliten angewiesen, hier in diesem Raum arbeiten die besten Hellseher der Branche. Sie haben durch ihre Wahrsageteiche und Kristallkugeln ein wachsames Auge auf das Geschehen. Komm mit.«
    Er führte Molly und mich ins Herz der Kommunikationsabteilung. Ein gehetzt aussehender junger Mann stellte sich Callan in den Weg und weigerte sich, ihn freizugeben.
    »Wir haben auf der ganzen Welt die Kommunikation auf alles hin verfolgt, was Little Stoke angeht«, drängte er. »Und nach dem ersten Gewirr von Gerüchten wurde es sehr still. Keiner spricht darüber, weil von ganz oben der Befehl kam, nicht darüber zu reden. Und es gibt keine Anzeichen, dass die britischen Behörden beabsichtigen, etwas zu tun.«
    »Nun, dafür gibt es ja uns«, sagte ich. »Hört weiter zu.«
    Wir gingen weiter, in die Hellseher-Abteilung. Der Waffenmeister war dort und baute etwas Kompliziertes aus einem Haufen verschiedener Einzelteile wichtig aussehender Maschinen. Er nickte uns kurz zu, dann widmete er sich wieder seiner Arbeit.
    »Sie sagen, dass moderne Technik sich nicht mit traditioneller Magie verträgt. Ich sage, das tut sie, wenn man sie nur fest genug aufeinanderschlägt. Gebt mir Zeit und ich werde euch alles zeigen, was in dieser Finsternis passiert. In HD mit Dolby Surround.«
    Callan ignorierte ihn. Er sah einer jungen Hellseherin über die Schulter, die intensiv in ihren Wahrsageteich – oder war es ein magischer Spiegel? – starrte: Eine beinahe unmöglich glatte Fläche silbernen Ektoplasmas, die auf der Bank vor ihr ausgebreitet war. In der Pfütze erschienen und verschwanden Bilder so schnell, dass ich nicht folgen konnte.
    »Man braucht eine Gabe, um in einem magischen Spiegel etwas sehen zu können«, erklärte Callan. »Ich war aufs Hellsehen spezialisiert, bevor ich ein Agent wurde. Irgendwo habe ich auch noch meine Kristallkugel. Ah. Ja! Da. Konzentrier dich, Amelia, konzentrier dich!«
    Er packte die Schulter der Hellseherin, gab ihr seine Kraft und beide konzentrierten sich. Plötzlich konnte ich sehen , was diese beiden in der Pfütze sahen . Eine Straße, eine vollkommen normale Straße in einer Kleinstadt. Die Gebäude waren intakt, auch wenn nirgendwo Menschen zu sehen waren. Aber irgendetwas an dieser Szene war falsch. Ich brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass die Szenerie zu ruhig, zu scharf und zu perfekt war.
    »Das ist ein Tarnbild«, sagte Callan. »Es ist dazu da, jeden abzulenken, der einen Blick hineinwerfen will. Es ist nicht sicher, unter die Finsternis zu sehen, noch nicht. Wir haben das auf die harte Tour herausgefunden. Alle Bewohner sind definitiv verschwunden – von einem Augenblick auf den anderen, von unbekannten Kräften gekidnappt. Aber mehr als das, die ganze Innenstadt wurde ... verändert. Schrecklich verändert. Außerhalb der Fünf-Meilen-Grenze des dunklen Kreises scheint alles normal, so wie es sein sollte. Die Welt geht weiter, unberührt und ungerührt. Aber in Little Stoke selbst? Wir mussten eine ganze Reihe von Filtern und Schutzmechanismen einbauen, um die Hellseher zu schützen. Als sie den Kreis zuerst durchbrachen, um zu sehen, was passierte, haben wir beinahe sofort neun gute Männer und Frauen verloren. Sie verloren wegen dem, was sie sahen, den Verstand. Aber ... Ich denke, wir sind bereit, es wieder zu versuchen, oder?«
    Die junge Frau, Amelia, nickte steif. Der Waffenmeister fuhr auf.
    »Das würde ich nicht tun, Callan! Warte, bis ich hier fertig bin, und dann kann ich euch wirklichen Schutz bieten!«
    »Die Zeit haben wir nicht!«, lehnte Callan brüsk ab. »Na los, Amelia.«
    Er winkte ein Dutzend Hellseher herbei, die in der Nähe gewartet hatten, und alle drängten sich jetzt um Amelia. Miteinander verbunden waren so viele Hellseher sicher in der Lage, durch alles zu sehen. Und wir hatten schon immer die besten Hellseher der Welt. Das Problem war bisher nur, sie aus den Betten der Reichen und Berühmten zu halten. Sie lehnten sich aneinander, Schulter an Schulter, und starrten intensiv in den Wahrsageteich. Und dann explodierte Amelias Kopf. Ihr Schädel barst und wurde zerblasen, als habe jemand darin eine Granate gezündet. Knochensplitter und Tropfen pink-grauer Hirnmasse schossen über den Wahrsageteich hinweg. Ihr kopfloser Körper fiel nach vorn, Blut schoss in einer dicken Fontäne aus dem Rumpf. Zwei weitere Wahrsager kreischten schrill auf, als ihre Augen explodierten und die anderen mit zäher und blutiger Flüssigkeit bespritzten. Ein

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