Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
lehnte sich, den Blick auf Breck gerichtet, dagegen.
    »Und?«, fragte Breck ihn.
    »Ungefähr dreiviertel des Weges geschafft ...«
    Breck nickte. »Dafür, dass er beim letzten Mal noch so zugeknöpft war.«
    »Zum Schluss wurde er allerdings zögerlich. Ich möchte nur wissen, warum.«
    »Wäre vielleicht anders, wenn wir in Torphichen mit ihm sprechen würden. Womöglich hätten wir ihn als Erstes warnen sollen ... Aber das können wir nicht, oder?«
    Fox machte eine zustimmende Geste. Sie traten aus dem Raum hinaus auf den hölzernen Laufsteg. Hendry kletterte auf dem Rückweg zu dem Fußballspiel über Fundamente und Rohrstücke. Die Sonne war herausgekommen, und manche der Männer spielten mit nacktem Oberkörper.
    »Das macht einen stolz«, bemerkte Fox. »Die Temperatur liegt noch lange nicht im zweistelligen Bereich, aber beim kleinsten Sonnenstrahl ...«
    »Der Schotte in seinen besten Jahren«, pflichtete Breck ihm bei, während er anfing, die Leiter wieder hinunterzuklettern.
    Sie waren gerade dabei, die Baustelle zu verlassen, als ein Auto anhielt und zwei Männer ausstiegen. Breck stieß einen unterdrückten Fluch aus.
    »Dickson und Hall«, murmelte er.
    »Ich kenne die Visagen«, bestätigte Fox. Sie waren vom CID Torphichen; Bad Billy Giles' Leute. Beide lächelten, aber von Humor war bei ihnen nichts zu spüren.
    »Tja«, sagte Dickson, der ältere und schwerere der beiden. Sein Partner war, wie Fox' Vater es formuliert hätte, die reinste Bohnenstange, aber mit kahlrasiertem Kopf und einer Ray-Ban auf der Nase.
    »Was führt euch denn her?«, fragte Breck, womit er Fox einen Hinweis auf ihre Strategie gab: sich frech durchmogeln.
    Mit einem Glucksen steckte Dickson die Hände in die Hosentaschen. »Das ist ja wohl lachhaft, Jamie. Aber wo du schon fragst ...«
    Hall nahm den Ball auf. »Billy Giles will, dass wir deine Schritte noch mal nachvollziehen. Er macht sich Sorgen, dass du die Papiere lückenhaft ausgefüllt oder deine Berichte getürkt haben könntest.« Er neigte leicht den Kopf, um auch Malcolm Fox im Blickfeld zu haben. »Mit etwas Unterstützung von unserem Inspector Fox ...«
    »Ihr vergeudet eure Zeit«, erklärte Breck.
    »Und trotzdem seid ihr hier, Jamie - alle beide«, sagte Dickson, aus der Hüfte leicht vorgebeugt, was Fox an die alten Kinderspielzeuge erinnerte, die man vor und zurück schaukeln lassen konnte, ohne dass sie umfielen.
    »Und das werdet ihr natürlich alles melden«, sagte Breck.
    »Sollten wir etwa nicht?«, fragte Hall in gespieltem Erstaunen. »Soviel ich weiß, seid ihr vom Dienst suspendiert.«
    »Und?«
    »Da erhebt sich doch die Frage, was ihr hier treibt!«
    »Ich will eine Wohnung kaufen«, unterbrach Fox. »Und wie wir ja alle aus diesen Immobilienshows im Fernsehen wissen, ist es ratsam, zur Besichtigung einen Freund mitzubringen - vier Augen sehen mehr als zwei.«
    »Billy Giles hat uns gewarnt, dass Sie ein Klugscheißer sind.«
    Dickson beugte sich noch etwas weiter vor, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. »Erinnern Sie sich an mich, Fox? Sie haben mir ein paar Fragen über Glen Heaton gestellt...«
    »Und Sie dachten, Sie täten ihm einen Gefallen, wenn Sie keine davon beantworten würden.«
    Auf Dicksons Gesicht machte sich ein Grinsen breit. »Ganz genau«, sagte er.
    »Das Dumme ist nur«, vertraute Fox ihm an, »seit wir wussten, dass er Leute wie Sie zu seinen Freunden zählt, war klar, dass er Dreck am Stecken haben musste.« Er wandte sich Breck zu. »Wir sind fertig hier.« Doch als er sich anschickte, an Dickson vorbeizugehen, schlug der ihm mit einer Hand auf die Brust. Fox packte die Hand und riss sie kräftig nach unten, worauf der ganze Körper des Mannes folgte. Er sah zu, wie Dickson zu Boden fiel. Der Matsch war zwar an der Oberfläche verkrustet, aber gleich darunter feucht. Hall half seinem Kollegen, der fluchte und prustete und sich übers Gesicht wischte, wieder auf die Beine.
    »Wir sind fertig«, wiederholte Fox. Ohne Breck anzuschauen, von dem er wusste, dass er ihm folgen würde, machte er sich auf den Weg zu seinem Auto.
     
     
    19
     
    Ungefähr einen Kilometer fuhren sie schweigend dahin. Fox saß hinter dem Steuer, Breck auf dem Beifahrersitz. Schließlich machte Breck den Anfang. »Worum ging es da eigentlich?«
    »Wo?«
    »Na vorhin, zwischen dir und Dickson.«
    »Wollte nur seinen Körperschwerpunkt austesten, Jamie. Hätte nicht gedacht, dass er so leicht zu Boden geht.« Fox warf ihm einen kurzen Blick zu und

Weitere Kostenlose Bücher