Ein reines Gewissen
zwinkerte.
Breck lächelte, schüttelte aber gleichzeitig den Kopf. »So darf man Dickson und Hall nicht kommen. Jetzt hast du Feinde fürs Leben.«
»Das war's mir wert«, erklärte Fox. »Du bist ja plötzlich ein Actionmann ...« »Es hat eben nicht jeder einen Avatar, auf den er zurückgreifen kann.«
Breck wandte seine Aufmerksamkeit der Außenwelt zu. »Wohin fahren wir?« »Zu meiner Schwester.« »Wohnt sie in einem unterirdischen Bunker?« »Nein, in Saughtonhall.«
»Bietet vermutlich nicht den nötigen Schutz. Billy Giles wird mit uns reden wollen.« »Auf uns einreden, meinst du.«
»Gut, aber er wird uns festnehmen lassen, wenn wir nicht freiwillig hingehen.«
»Du bist doch derjenige, der gerne mal was riskiert und die Initiative übernimmt ...«
»Und das hast du gerade eben getan, meinst du?«
»War ich etwa passiv?«
»Nicht direkt.« Breck lachte kurz auf. »Warum fahren wir zu deiner Schwester?« »Wirst schon sehen.«
Doch als sie dort ankamen, war Jude nicht zu Hause. Fox klingelte bei der Nachbarin, und Alison Pettifer kam an die Tür. Sie hatte eine Schürze umgebunden, an der sie sich die Hände abwischte.
»Entschuldigen Sie«, sagte Fox. »Ist Jude bei Ihnen?«
»Sie ist einkaufen gegangen.« Pettifer schaute einmal die Straße hinauf und hinunter. »Da kommt sie schon ...«
Jude hatte sie gesehen, konnte aber nicht winken, da sie einen Arm immer noch in Gips und im anderen eine volle Einkaufstüte hatte. Fox dankte Pettifer, ging seiner Schwester entgegen und nahm ihr die Einkaufstüte ab.
»Was hast du denn da drin?«, fragte er. »Wackersteine?«
»Nur was zu essen.« Sie lächelte ihn an. »Fand es an der Zeit, allmählich wieder selbst für mich einzukaufen.«
Fox fiel etwas ein. »Wie sieht's denn mit Geld aus?«
Sie warf ihm einen Blick zu. »Du bezahlst doch schon Dads Pflegeheim ...«
»Es ist noch was übrig, falls du was brauchst.«
»Im Moment komme ich zurecht.« Trotzdem lehnte sie kurz den Kopf an seine Schulter, ihre Art, danke zu sagen. Dann: »Den kenn ich doch ...« Sie gingen den Weg zu ihrer Haustür hinauf, wo Jamie Breck wartete.
»DS Breck«, erklärte Fox. »Er war in dem Ermittlungsteam.«
»War?«
»Lange Geschichte.«
Breck begrüßte Jude, während sie die Tür aufschloss, mit einem leichten Kopfnicken. »Gut, dass ich Kaffee da habe«, sagte sie zu den beiden. »Nur herein mit euch.«
Fox bot ihr an, den Einkauf zu verstauen, doch sie machte eine abwehrende Handbewegung. »Das kriege ich schon hin.« Was stimmte: Sie füllte den Kessel und schaltete ihn ein; dann räumte sie ihren Einkauf teils in den Kühlschrank, teils in einen Schrank. Schließlich löffelte sie Kaffeepulver in drei Bechertassen, goss kochendes Wasser darüber und fügte noch Milch hinzu.
Als sie alle drei in dem aufgeräumten Wohnzimmer saßen, fragte Fox sie nach ihrem Befinden. »Wie du siehst, komme ich zurecht, Malcolm.« Fox nickte bedächtig. Er wusste, dass jeder seine eigene Art hatte, mit Trauer und Verlust umzugehen. In Aktionismus zu verfallen, konnte dann zu Problemen führen, wenn es bedeutete, dass man die Augen vor der Wirklichkeit verschloss. Andererseits konnte die Tatsache, dass es kein Durcheinander und keine leeren Flaschen mehr gab, auch ein gutes Zeichen sein.
»Würde es dir was ausmachen, wenn wir ein bisschen über Vince reden?«, fragte er sie.
»Kommt drauf an.« Sie zündete sich eine Zigarette an. »Gibt es was Neues?«
»Herzlich wenig«, gestand Breck. Sie wandte sich ihm zu.
»An Sie kann ich mich erinnern«, sagte sie und blies den Rauch durch die Nase aus. »Sie waren an dem Tag hier, als mein Garten umgegraben wurde.«
Das bestätigte Breck mit einem erneuten Kopfnicken. Fox räusperte sich, bis sie ihm wieder ihre Aufmerksamkeit schenkte.
»Hast du von Charles Brogan gehört?«, fragte er.
»Stand in der Zeitung. Ist von seiner Jacht gefallen.«
»Weißt du, dass er mit Joanna Broughton verheiratet war?«
»Hab ich gelesen.«
»Wusstest du, dass ihr das Oliver gehört?«
Jude nickte, während sie sich einen Tabakkrümel von der Zunge entfernte. »In der Zeitung war ein Foto, auf dem hab ich sie wiedererkannt.«
»Kanntest du sie von euren Abenden im Casino?«
»Sie war manchmal dort. Sah immer schick aus.«
»Und ihr Mann? Hast du den mal gesehen?«
Jude nickte. »Ein- oder zweimal. Hat uns eine Flasche Champagner ausgegeben.«
»Charles Brogan hat Ihnen Champagner spendiert?«, fragte Breck ungläubig.
»Hab ich
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