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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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schließlich. McEwan gab ihm die Antwort darauf.
    »Meiner Einschätzung nach hatte er bereits genug über Sie beide zusammen, um Sie auf die Ersatzbank zu schicken. Je länger diese Breck-Geschichte lief, desto verdächtiger wurde sie.«
    »Das Buchungsdatum für Brecks Kreditkartenzahlung an SEIL lag fünf Wochen zurück«, bemerkte Fox.
    McEwan nickte. »Diese ganze Angelegenheit war von langer Hand geplant. Wahrscheinlich wollten sie sehen, ob er es merken und dem nachgehen würde.«
    »Möglicherweise«, ergänzte Fox, »brauchten sie Wishaw auch nur zu signalisieren, dass Breck irgendwann auf die Ersatzbank geschickt werden und er ihn los sein würde ...« Er überlegte einen Moment. »Brecks Kreditkartendaten ...«
    »Er hat mit Glen Heaton gearbeitet«, erinnerte McEwan ihn. »Heaton weiß gerne alles, was es zu wissen gibt - irgendwann wird es ihm schon zustattenkommen.«
    »Hat er sich die Daten aufgeschrieben?«
    McEwan zuckte die Achseln. »Schätze schon«, sagte er. Der Chief Constable schaute von einem zum anderen, dann stützte er sich, bereit aufzustehen, mit den Händen auf den Knien ab.
    »Es war also Traynor?«, fragte Fox. McEwan nickte.
    »Ja«, bestätigte er. »Heaton bat ihn um einen Gefallen, und Traynor sah eine Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.«
    »Aber als ich Sie vorhin beschuldigt habe, bevor Sie den Chief hereinbaten, warum haben Sie da nichts gesagt?«
    »Darf man nicht mal ein bisschen Spaß haben?«, erwiderte McEwan. Doch dann verdüsterte sich seine Miene. »Allerdings werden wir beide über die Schlussfolgerungen, zu denen Sie gekommen sind, noch ein Wörtchen zu reden haben.«
    »Ja, Sir«, brachte Fox heraus, während er den Chief Constable zur Tür gehen sah. »Eins noch, Sir«, rief er hinter ihm her. »Ich glaube, man schuldet mir etwas ...«
    Jim Byars hielt inne. »Schuldet?«
    »Schuldet«, wiederholte Fox. »Ich möchte, dass Dickson und Hall einen Dämpfer bekommen.«
    Byars schaute McEwan fragend an. »Das sind Billy Giles' Leute«, erklärte McEwan.
    »Sie haben mich zusammengeschlagen«, fügte Fox hinzu und deutete auf das, was von den Schrammen in seinem Gesicht noch zu sehen war.
    »Verstehe«, sagte der Chief Constable. Dann, nach kurzer Überlegung: »Es gibt Mittel und Wege, wissen Sie?«
    Fox antwortete nicht, sodass McEwan einsprang.
    »Ich glaube, Malcolm weiß das, Sir«, sagte er zu Byars. »Er ist schließlich in der Inneren ...«
     
     
    32
     
    An einem Starbucks in der Nähe von Annie Inglis' Straße machte Fox Halt, um einen doppelten Espresso zu trinken. Er hatte überhaupt nicht geschlafen. Das Publikum in diesem Café bestand anscheinend aus Referate schreibenden Studenten und Müttern, die gerade ihre Kinder in der Tagesbetreuung abgegeben hatten. Im Hintergrund lief Elektro-Pop aus den Achtzigern. Fox nahm einen Stuhl gleich neben der Tür und beobachtete die Autos, die in der Schlange an der Holy-Corner-Kreuzung standen. Das Koffein schien zwar keine unmittelbare Wirkung zu haben, aber er entschied sich trotzdem gegen eine zweite Tasse. Außerdem war es Zeit.
    Er fuhr sein Auto die knapp hundert Meter bis zu Inglis' Mietshaus, blieb darin sitzen und wartete. Wie beim letzten Mal war Duncan der Erste, der das Haus verließ. Fox sah ihn schläfrig in Richtung Schule trotten, dann stieg er aus dem Volvo und ging zum Haupteingang des Wohnblocks. Er wollte gerade Inglis' Klingel drücken, da hörte er Schritte die steinerne Treppe herunterkommen. Er wartete ab, und als die Tür von innen geöffnet wurde, stand Annie Inglis vor ihm. sie runzelte die Stirn, als sie ihn sah.
    »Malcolm!«, stieß sie hervor. »Was zum Teufel ...?«
    »Hast du's gehört?«, fragte er.
    »Was gehört?« Sie musterte ihn von oben bis unten. »Übernachtest du jetzt schon im Freien?«
    Das ignorierte er, blickte sie aber weiter unverwandt an. »Traynors Karriere geht gerade den Bach runter«, stellte er fest. »Pass auf, dass er dich nicht mitreißt.«
    Wortlos starrte sie ihn an.
    »Als Gilchrist diesen Anruf bekam«, fuhr Fox fort und wiederholte dabei Formulierungen, die er sich immer wieder im Kopf vorgesagt hatte, »durch den er erfuhr, dass Brecks Überwachung abgebrochen werden sollte ... da warst du am anderen Ende der Leitung, stimmt's?«
    »Malcolm ...«
    »Das bist du mir schuldig, Annie.« Er war einen Schritt auf sie zugegangen, sodass nur Zentimeter ihre Gesichter trennten. Sie spielte mit dem Schulterriemen ihrer Tasche. »Wirklich«,

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