Ein reizvolles Angebot
Plan, ihn zu verführen und auf diese Weise zurückzugewinnen, doch aufging. Offensichtlich war noch Glut unter der Asche. So kühl, wie er tat, war Rand keineswegs. „Von mir aus kann es losgehen“, meinte sie unternehmungslustig.
Rand musste zugeben, dass er seine Kontrahentin unterschätzt hatte. Den ganzen Abend behielt Tara die Oberhand und führte ihn wie den Bären am Nasenring durch die Manage. Mit dem Kleid hatte es angefangen. Dann waren es unzählige kleine Berührungen, Blicke, Bemerkungen gewesen, die immer wieder Erinnerungen in ihm wachriefen und die ihm so einheizten, dass er seine Erregung kaum noch beherrschen konnte.
Rand nahm sich vor, dass es höchste Zeit war, die Zügel wieder in die Hand zu nehmen, als sie nach einem überraschend harmonischen Abend wieder im Haus ankamen. In der Halle war es angenehm kühl. Durch die Fenster des Wohnzimmers schien der Mond herein. In dem Licht schimmerte Taras blondes Haar wie Schnee in der Sonne. Tara wollte die Deckenbeleuchtung einschalten, aber Rand hielt sie zurück. Dann schlang er den Arm um sie und zog sie an sich. Es ist nur Sex, das sagte er sich immer wieder, während sein Herz heftiger zu schlagen begann.
„Rand …“, wollte Tara protestieren.
Mit einem Kuss brachte er sie zum Schweigen. Er wollte nicht reden. Sie schmeckte nach dem Tiramisu, das sie zum Nachtisch gegessen hatte. Und sie schmeckte nach Tara. Er fluchte stumm, weil diese Erinnerungen anscheinend nie abreißen wollten.
Einen Moment lang leistete Tara Widerstand, doch im nächsten Augenblick sank sie an seine Brust und schmiegte sich an ihn. Sein Verlangen nach ihr war übermächtig. Mochte sie ihm mit ihren Mädchenträumen Angst eingejagt haben, mochte sie ihn mit seinem Vater betrogen haben, es hatte trotzdem nie aufgehört.
Er streichelte ihren nackten, warmen Rücken. Nachdem er die Hände tiefer hatte gleiten lassen, packte er Tara und presste sie hart an sich, sodass sie erregt aufkeuchte. Sehnsüchtig berührte er ihren schlanken Körper, bis er zu ihren Brüsten gelangte, die er mit beiden Händen umschloss. Deutlich spürte er durch das Kleid hindurch ihre harten Brustspitzen, während er ihr einen weiteren leidenschaftlichen Kuss gab.
Sie zog sich zurück und rang nach Atem, aber Rand ließ ihr kaum Zeit dazu. Mit den Lippen suchte er schon ihre empfindliche Stelle seitlich an ihrem Hals. Ihre Haut war seidig und zart und verströmte einen köstlichen Duft. Genauso war es vor fünf Jahren gewesen, als sie sich geliebt hatten, als ob es kein Morgen gäbe. Aber daran wollte Rand jetzt nicht denken.
Zaghaft schob sie die Hände unter sein Jackett und glitt in der nächsten Sekunde spielerisch mit den Fingernägeln über seinen Rücken. Sie lehnte sich zurück, sah Rand an und genoss seine Reaktion offensichtlich. Ihre Lippen glänzten feucht. Ihr Atem kam stoßweise. Mit einer schnellen Bewegung streifte sie ihm die Jacke von den Schultern.
Rand blieb auf der Hut. Forschend betrachtete er sie und wollte in ihren Augen lesen, was sie im Schilde führte. Da sie im Schatten stand, drehte er sich mit ihr um, sodass das schwache Mondlicht auf ihr Gesicht fiel. Tara hielt jedoch den Blick gesenkt, und ihre dichten Wimpern enthüllten ihm nichts.
Dann hob sie den Kopf, griff nach dem seitlichen Reißverschluss ihres Kleides und zog ihn herunter. Zwei Schulterbewegungen genügten, und schon rutschten die Träger herunter. Der schwarze Stoff glitt lautlos zu Boden, sodass Tara nur noch in einem Slip und ihren hochhackigen Pumps vor ihm stand.
Er hielt den Atem an. Nicht nur an das Kleid erinnerte er sich genau, auch an diese Schuhe, die ihn damals schon um den Verstand gebracht hatten. Er hatte das Gefühl, keine Sekunde länger warten zu können. Am liebsten hätte er sie auf der Stelle genommen. Doch er bezwang sein Verlangen und atmete tief durch, um sich wieder in den Griff zu bekommen.
Sanftes Mondlicht umschmeichelte ihre Kurven, und er stellte fest, dass sie noch schöner geworden war. Auch wenn er ihre femininen Rundungen früher sehr gemocht hatte, jetzt war sie einfach unwiderstehlich.
Als er nach seiner Krawatte griff, hielt Tara ihn zurück. „Lass mich das machen.“ Federleicht strich sie mit den Fingerspitzen über seinen Hals, während sie den Knoten lockerte. Und sobald das erledigt war, begann sie, ihm das Hemd aufzuknöpfen.
Sie trat näher, streifte das Hemd von seinen breiten Schultern und bedeckte seinen Hals und die Brust mit sanften Küssen.
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