Ein reizvolles Angebot
Bougainvillea, die seitlich an der Veranda üppig wucherte. Er drängte sie sanft gegen den Pfosten der Veranda, nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und studierte ihre Züge, als wollte er sie sich für immer einprägen. Sacht strich er ihr mit den Daumen über die Wangen. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war eine Mischung aus Sehnsucht und Zärtlichkeit. Seine Augen strahlten eine Wärme aus, wie sie Tara bei ihm seit ihren glücklichen Tagen nicht mehr entdeckt hatte.
Aber noch immer war sie auf der Hut und fürchtete, sich zu weit vorzuwagen. War sie dabei, einen Fehler zu machen? War die Hoffnung, die in ihr aufkeimte und sich nicht zurückdrängen lassen wollte, nicht trügerisch, sodass alles wieder in einer einzigen Enttäuschung enden musste?
Ihr Herz klopfte heftig. Unwillkürlich befeuchtete sie sich mit der Zungenspitze die Lippen.
Rand hatte es gesehen und beugte sich zu ihr. Schon küsste er sie so zart und innig, dass sie leise aufstöhnte. „Lass uns hineingehen“, sagte er, und seine raue Stimme ging ihr durch und durch. Was immer es auch war, was mit Rand vor sich ging, es begann ihr zu gefallen, und sie hütete sich, sich dagegen zu wehren.
Sie gingen ins Haus. Sogar während sie mit schnellen Schritten die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinaufeilten, ließ Rand Taras Hand nicht los. Oben angekommen, raste ihr Puls, aber weniger wegen der Anstrengung als aus Erwartung dessen, was kommen würde.
Sobald sie das Zimmer betreten hatten, zog Rand das Jackett aus, nahm Tara die Handtasche ab und warf beides auf einen Sessel. Er fuhr ihr mit der Hand durchs Haar. „Ich mag es gern, wenn es kürzer ist. Dann komme ich besser an dich heran.“ Indem er das sagte, küsste er sie seitlich am Hals. Tara spürte seine Bartstoppeln, seine Lippen und Zähne, als er sie sanft unter dem Ohr liebkoste. Wie jedes Mal, wenn er das tat, durchlief ein heißer Schauer ihren Körper wie glühende Lava.
Als Nächstes öffnete er den Reißverschluss ihres Kleides und zog es ihr über den Kopf. Es landete irgendwo in der Nähe des Sessels. Er schaute nicht hin, ließ die ganze Zeit den Blick nicht von ihr und sog förmlich das Bild auf, wie sie vor ihm stand, in ihrem BH und dem Slip, beides zum roten Kleid passend. Während er ihre Hüfte streichelte, zog er Tara zu sich heran.
„Was tust du?“, fragte sie eingeschüchtert.
„Etwas, was ich schon lange hätte tun sollen“, antwortete er. „Wir werden uns lieben – die ganze Nacht in deinem Bett.“
Lieben ? Diesen Ausdruck hatte er noch nie gebraucht. Plötzlich war also nicht mehr bloß von Sex die Rede? Tara wusste wieder nicht, ob sie nicht lieber diese törichte Hoffnung unterdrücken sollte, die sie erfüllte, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Wie gern würde sie an Wunder glauben. Aber sie hatte schlechte Erfahrungen damit gemacht. Als es um ihre Mutter gegangen war, hatte sie auf ein Wunder gehofft. Und auch wegen Rand. Beide Male war sie bitter enttäuscht worden.
Dennoch wollte sie Rand jetzt nicht fragen. Sie wollte nicht länger grübeln. Beides konnte nur dazu führen, dass dieses wunderbare Erlebnis zu Ende ging, ehe es begonnen hatte. Deshalb legte sie ihm die Arme um den Nacken und küsste ihn innig. Rand erwiderte den Kuss mit leidenschaftlichem Verlangen. Überall meinte sie, seine Hände zu spüren, die sie streichelten. Und sie rang nach Atem, als Rand den Verschluss ihres BHs öffnete, sich vorbeugte und ihr den BH abstreifte.
Währenddessen löste sie seine Krawatte und knöpfte ihm unter einigen Schwierigkeiten das Hemd auf. Ihr zitterten die Hände, weil seine Berührungen in ihr dieses heiße Feuer entfachten, das nur er löschen sollte. Als sie es endlich geschafft hatte und ihm das Hemd von den Schultern streifte, umarmte sie ihn und schmiegte sich an ihn, begierig, die Wärme seines Körpers aufzunehmen.
Gegenseitig zogen sie sich den Rest ihrer Kleidung aus. Tara wurde aus einem unerfindlichen Grund plötzlich verlegen, als sie ganz nackt vor ihm stand. Instinktiv legte sie sich die Arme vor die Brüste.
„Das musst du nicht“, sagte er und zog ihre Hände mit einer sanften Bewegung tiefer. „Du bist wunderschön. Und heute bist du schöner denn je.“
Tara genoss seine Worte ebenso wie seine bewundernden Blicke, mit denen er sie zu verschlingen schien. Dieses bedingungslose, ungehemmte Verlangen hatte sie sich schon immer von ihm gewünscht. Und dieselbe Glut erfüllte sie. Sie war bereit, an Wunder zu glauben.
Er
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