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Ein reizvolles Angebot

Ein reizvolles Angebot

Titel: Ein reizvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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lügen. Es ist vergeben und vergessen.“
    Tara riss sich von ihm los und sprang aus dem Bett. „Du kannst mir nichts vergeben, was ich nie getan habe.“
    Rand richtete sich auf. „Ich kann verstehen, dass es dir unangenehm ist. Aber ich habe darüber nachgedacht und verstehe es jetzt. Es ist alles gut.“
    „Gar nichts verstehst du. Du hast keine blasse Ahnung, was in dieser Nacht geschehen ist.“
    „Komm, Tara, hör auf damit, es abzustreiten.“
    All ihre Träume und ihre Zuversicht wurden in einem einzigen Augenblick zunichtegemacht. Tara schloss die Augen und legte in einer verzweifelten Geste den Kopf in den Nacken. Natürlich war es wieder ein Fehler gewesen, sich auf diese Illusionen einzulassen. Sie hatte es erzwingen wollen. Sie hatte gedacht, das wunderbare Erlebnis, miteinander zu schlafen, wäre stark genug, um sie einander wieder näherzubringen. Sie hatte sich ihm hingegeben – buchstäblich mit Leib und Seele. Aber es war alles nicht genug. Rand würde ihr nie vertrauen.
    Tara fühlte sich plötzlich seinen Blicken ausgesetzt, als sie so nackt vor ihm stand. Sie eilte ins Badezimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Dann zog sie sich ihren Morgenmantel über. Sie zitterte so sehr, dass sie zweimal den Ärmel verfehlte.
    Als sie ins Zimmer zurückkehrte, stand Rand neben dem Bett.
    „Ohne gegenseitiges Vertrauen“, sagte sie, „geht gar nichts. Und das ist es, wo wir jetzt stehen: vor dem Nichts.“ Sie spürte, wie die Tränen in ihr aufstiegen, drängte sie aber mit Gewalt zurück. Mit aller Macht versuchte sie, Haltung zu bewahren. Sie musste stark bleiben, durfte sich jetzt keine Blöße geben, durfte nicht daran denken, wie schön es eben noch gewesen war, diesen kräftigen, sonnengebräunten Körper auf sich zu spüren, daran, dass sie noch vor wenigen Minuten bereit gewesen war, alles mit ihm zu teilen, ihre Liebe, ihr Leben.
    „Geh!“, sagte sie leise, „geh aus meinem Zimmer und aus meinem Haus.“
    Rand stand da, ohne sich zu rühren. Nur ein Muskel in seiner Schläfe zuckte. „Und was soll aus der Reederei werden, wenn du jetzt aussteigst?“
    Seine Frage war ein weiterer Stich ins Herz. Das Erste, was ihm einfiel, waren das Geschäft und sein Erbteil.
    „Dass du in diesem Augenblick danach fragst, sagt alles. Dir liegt überhaupt nichts an mir. Ich gehe jetzt unter die Dusche. Wenn ich wiederkomme, möchte ich, dass du verschwunden bist.“
    Ein seltsames Gurgeln weckte Rand.
    Er schlug die Augen auf und brauchte eine Weile, um festzustellen, woher das Geräusch kam. Es war die Kaffeemaschine, die sich mittels einer Zeitschaltuhr in Gang gesetzt hatte. Die Kaffeemaschine, die Tara ihm ins Büro gestellt hatte.
    Tara.
    Sofort stürzten alle Fragen wieder auf ihn ein. Warum konnte sie nicht einfach zugeben, dass sein Vater sie manipuliert hatte? Alles wäre damit gut gewesen. Rand hätte es ihr nachgesehen. Einen Fehler konnte jeder machen. Aber man musste dann auch dazu stehen.
    Er schwang die Beine von dem Ledersofa in der Sitzecke seines Büros und erhob sich, während er sich mit den Händen das Gesicht rieb. Er hatte Kopfschmerzen und ein komisches Gefühl in der Magengegend, das er aber zu ignorieren versuchte. Noch nicht ganz wach, überschlugen sich die Gedanken in seinem Kopf. Nur weil er Tara gegenüber so unerbittlich gewesen war, hatte er das Erbteil seiner Geschwister aufs Spiel gesetzt. Und sein eigenes dazu.
    Was war zu tun? Er konnte das nicht einfach auf sich beruhen lassen. Sein geschundener Kopf, der diese Nacht nur zwei Stunden Schlaf bekommen hatte, weigerte sich jedoch, eine Lösung anzubieten. Er musste einen Kaffee trinken, dann würde er klarer sehen.
    So viel stand jetzt schon fest: Wenn er Tara nicht dazu brachte, seine Assistentin zu bleiben, waren die Reederei, Kincaid Manor und das Wertpapierdepot für Mitch, Nadia und ihn verloren. Wenn sie bloß nicht so bockig auf ihrer Version dieser unseligen Geschichte mit seinem Vater beharren würde … Rand konnte nicht begreifen, wie jemand so viel aufs Spiel setzte, nur um keine Schwäche eingestehen zu müssen. Rand hatte Tara nun wirklich eine goldene Brücke gebaut.
    Er streckte sich. Sein Rücken schmerzte. Über dem Atlantik sah er die Sonne aufgehen. Natürlich hätte er auch in einem Hotel übernachten können. Oder in Kincaid Manor. Aber er wollte allein sein, niemanden sehen und hören und sich mit irgendetwas beschäftigen, das ihn ablenkte. Also hatte er sich die Rendezvous-Akte wieder

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