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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Wo er schon mal draußen war, nutzte Rebus die Gelegenheit, sich eine Zigarette anzustecken.
    »Die Dinger bringen Sie noch mal um.«
    »Irgendwann müssen wir alle in die Kiste.« Rebus erinnerte sich, dass Stone was von abgehörten Telefongesprächen gesagt hatte … konnten sie auch ein Handy anzapfen? Vielleicht ein weiterer Grund, warum Cafferty ständig neue Nummern hatte.
    »Ich will Sie sehen«, sagte der Gangster.
    »Wann?«
    »Jetzt natürlich.«
    »Gibt’s einen bestimmten Grund?«
    »Kommen Sie einfach zum Kanal.«
    »Wo genau am Kanal?«
    »Sie wissen schon, wo«, sagte Cafferty gedehnt und beendete das Gespräch. Rebus starrte auf das Handy, bevor er es zuschnappen ließ. Er war auf die Fahrbahn hinausgeschlendert. Kein Problem zu dieser späten Stunde – kein Verkehr. Und wenn sich doch ein Auto in die Young Street verirrt hätte, wäre es schon von weitem zu hören gewesen. Also stand er da mitten auf der Straße, rauchte seine Zigarette und starrte zum Charlotte Square. Einer der Stammgäste hatte ihm vor längerem erzählt, das georgianische Gebäude am Ende der Straße, auf das er gerade schaute, sei die Residenz des First Minister. Jetzt fragte er sich, was das Landesoberhaupt sich wohl bei den gelegentlichen bunt zusammengewürfelten Grüppchen dachte, die vor der Oxford Bar qualmten …
    Die Tür öffnete sich, und Siobhan Clarke kam heraus, noch während sie dabei war, sich ihren Mantel überzustreifen. Todd Goodyear folgte ihr auf den Fersen; ein einziges kleines Bier hatte ihm offenbar vollauf genügt.
    »Das war Cafferty«, erklärte Rebus den beiden. »Er will mich sehen. Haben Sie beide noch was vor?«
    »Ich treff mich mit meiner Freundin«, erklärte Goodyear. »Wir gehen uns die Weihnachtsbeleuchtung ansehen.«
    »Es ist doch erst November«, empörte sich Rebus.
    »Die ist heute Abend um sechs eingeschaltet worden.«
    »Und ich dachte, ich mach mich so langsam auf den Heimweg«, fügte Clarke hinzu.
    Rebus wedelte mit dem Finger. »Nie zusammen aus einer Kneipe rausgehen – das gibt Tratsch.«
    »Warum will Cafferty Sie sehen?«, fragte Clarke.
    »Hat er nicht gesagt.«
    »Gehen Sie hin?«
    »Wüsste nicht, was dagegen spräche.«
    »Wo findet das Treffen statt – an einer gut beleuchteten Stelle, hoffe ich doch?«
    »Am Kanal, in der Nähe der Bar am Fountainbridge-Becken... Was haben Phyl und Col vor?«
    »Princes Street Gardens wohl«, antwortete Goodyear. »Riesenrad und Eisbahn haben den Betrieb aufgenommen.«
    Clarke fixierte Rebus. »Brauchen Sie Rückendeckung?«
    Sein Gesichtsausdruck war Antwort genug.
    »Tja …« Goodyear schlug seinen Kragen hoch und schaute prüfend in den Himmel. »Dann sehen wir uns morgen, ja?«
    »Immer sauber bleiben, Todd«, empfahl Rebus ihm und sah dem jungen Mann nach, wie er sich in Richtung Castle Street entfernte.
    »Der ist in Ordnung, oder?«, fragte er. Aber Clarke ließ sich nicht ablenken.
    »Sie können sich nicht einfach so allein mit Cafferty treffen.«
    »Ist ja nicht gerade das erste Mal.«
    »Jedes Mal könnte aber das letzte sein.«
    »Wenn man mich aus dem Hafenbecken fischt, wissen Sie wenigstens, wen Sie sich vorknöpfen müssen.«
    »Wagen Sie es ja nicht, darüber Witze zu reißen!«
    Er legte ihr die Hand auf die Schulter. »Ist schon okay, Siobhan«, beruhigte er sie. »Aber ein Haar ist schon in der Suppe … die SCD könnte Cafferty beobachten.«
    »Was?«
    »Ich hatte gestern Abend einen kleinen Zusammenstoß mit den Jungs.« Als er ihren Gesichtsausdruck sah, zog er seine Hand zurück und hielt sie beschwichtigend in die Höhe. »Ich erklär’s Ihnen später, aber mit zwei Worten: Die möchten, dass ich mich aus der ganzen Sache raushalte.«
    »Dann sollten Sie das auch tun.«
    »Keine Frage«, sagte er und reichte ihr Stones Geschäftskarte. »Und was ich möchte, ist, dass Sie diesen Stone anrufen und ihm sagen, DI Rebus müsste dringend was mit ihm bereden.«
    »Was?«
    »Benutzen Sie das Telefon im Ox, ich möchte nicht, dass er den Anruf zu Ihrem Handy zurückverfolgt. Sie bleiben anonym, sagen, Rebus will sich mit ihm an der Tankstelle treffen. Dann legen Sie auf.«
    »Herrgott, John …« Sie starrte auf die Karte.
    »Hey, noch achtundvierzig Stunden, und Sie sind mich endgültig los.«
    »Sie sind vom Dienst suspendiert, und ich hab Sie nach wie vor am Hals.«
    »Wie ein Pflugochse das Joch, stimmt’s?«, sagte Rebus mit einem Lächeln.
    »Eher wie eine Lebensmüde den Mühlstein«, erwiderte Clarke, ging

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