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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hat Sonia sonst noch gesagt?«
    Er zuckte lediglich die Achseln. Clarke schnippte mit den Fingern. Er verstand den Wink, drehte sich um und sah, dass der Schreibtisch, der bis eben sein Arbeitsplatz gewesen war, einen neuen Besitzer gefunden hatte. Während er losmarschierte, um ihm seine Meinung zu sagen, nahm Clarke Tasche und Mantel, ging die Treppe hinunter und dann hinaus auf den Gayfield Square. Rebus parkte am Bordstein. Sie lächelte ganz kurz, öffnete die Beifahrertür und stieg ein.
    »Ihr Handy ist aus«, sagte sie.
    »Bin noch nicht dazu gekommen, es einzuschalten.«
    »Haben Sie gehört? Die haben einen Überschuh gefunden.«
    »Shug hat mich bereits zur Vernehmung abgeholt«, berichtete Rebus, während er seine PIN ins Handy eingab. »Stone war ebenfalls da und hat jede einzelne beschissene Minute davon genossen.«
    »Was haben Sie denen gesagt?«
    »Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit.«
    »Es ist ernst, John!«
    »Wer wüsste das besser als ich?«, murmelte er. »Aber problematisch wird’s erst, wenn sie den Überschuh zu meinem Kofferraum zurückverfolgen.«
    Sie starrte ihn an. »Wenn?«, echote sie.
    »Denken Sie doch mal nach, Shiv. Der einzige Grund, den Überschuh zurückzulassen, war, mich noch tiefer in die Sache reinzureiten. Der Kofferraum des Saab schließt schon seit Monaten nicht mehr richtig, und da ist nichts drin außer der Spusiausrüstung.«
    »Und diesem alten Paar Wanderschuhe«, korrigierte sie ihn.
    »Genau«, sagte er, »und wenn ein Wanderschuh den Zweck besser erfüllen würde, dann können Sie wetten, dass er stattdessen den genommen hätte.«
    »Und wer ist ›er‹? Glauben Sie immer noch, Andropow?«
    Er fuhr sich mit beiden Handflächen über das Gesicht, wodurch die dunkel geränderten Augen und die grauen Bartstoppeln umso mehr zur Geltung kamen. »Das Problem wird nur sein, das zu beweisen«, antwortete er endlich.
    Clarke nickte, und dann schwiegen sie beide eine Weile, bis Rebus fragte, was sich sonst so tat.
    »Starr und Macrae haben den Tag mit einem netten altmodischen Plausch begonnen.«
    »In dem mit Sicherheit mein Name vorkam.«
    »Ich meinerseits hab mir lediglich die Aufzeichnung von Todorows anderer Lesung angehört.«
    »Nett zu sehen, wie Sie sich zu Tode schuften.«
    »Riordan hatte auch ein paar Leute aus dem Publikum aufgenommen. Ich glaube, ich hab eine russische Stimme herausgehört.«
    »Aha?«
    »Ich dachte, ich flitz mal eben rüber zum Word Power und frag da nach.«
    »Soll ich Sie fahren?«
    »Gern.«
    »Aber tun Sie mir vorher einen Gefallen, ja? Ich bräuchte die CD mit Todorows anderer Lesung.«
    »Wozu?« Er erklärte die Sache mit Scarlett Colwell und dem neuen Gedicht. »Kleine Gefälligkeiten erhalten die Freundschaft, hm?«
    »Holen Sie sie einfach.«
    Sie öffnete die Autotür, stieg dann aber doch nicht aus. »In seiner Word-Power-Show hat Todorow ein Gedicht von Burns gelesen – ›Leb wohl, du Ruhm des Schottenlands‹.«
    Rebus nickte. »Das kenn ich. Es handelt davon, wie wir uns von den Engländern haben kaufen lassen. Schottland hatte sein ganzes Geld bei einer Kolonisierungsaktion in Panama verloren. England schlug einen Zusammenschluss der beiden Länder vor.«
    »Was war so schlimm daran?«
    »Ich vergess dauernd, dass Sie Engländerin sind … Wir hörten auf, eine Nation zu sein, Siobhan.«
    »Und wurden stattdessen zu ›Volksverrätern‹?«
    »Nach Burns’ Ansicht, ja.«
    »Klingt mir so, als wär Todorow ein kleiner Scot-Nat gewesen.«
    »Vielleicht hat er sich auch nur dieses Land angeschaut und darin eine Miniaturversion seines eigenen gesehen … gekauft und verhökert für Gold, Zinn, Zink, Gas …«
    »Wieder Andropow?«
    Rebus zuckte die Schultern. »Holen Sie diese CD«, sagte er.

37
    Der Buchladen war klein und vollgestopft. Rebus hatte das dumpfe Gefühl, dass er sich nur umzudrehen bräuchte, um irgendeine Dekoration umzuwerfen. Die Frau an der Kasse hatte ihre Nase in etwas mit dem Titel Das verlorene Labyrinth gesteckt. Sie arbeitete dort nur Teilzeit und war nicht auf der Todorow-Lesung gewesen.
    »Aber wir haben ein paar seiner Bücher da.«
    Rebus sah in die Richtung, in die sie zeigte. »Sind die signiert?«, fragte er. Zur Belohnung verpasste ihm Clarke einen Rippenstoß, bevor sie die Verkäuferin fragte, ob an dem Abend Fotos gemacht worden seien. Sie nickte und murmelte was von der Website des Ladens. Clarke sah Rebus an.
    »Da hätte ich als Erstes drandenken müssen«,

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