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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Auto unterwegs war …«
    »Ich habe nichts damit zu tun! Ich finde diese Fragen einfach unmöglich!«
    »Tatsächlich?«
    »Unmöglich und unzumutbar.«
    »Schon fertig?«, fragte sie nach kurzem Schweigen. Er runzelte die Stirn. »Ihre Zigarette«, erklärte sie. »Sie hatten sie doch gerade erst angezündet.«
    Der Russe starrte auf den Aschenbecher, in dem eine halb ausgedrückte, kaum angerauchte Zigarette vor sich hin qualmte …

    Nachdem sie für Aksanow einen Streifenwagen organisiert hatte, der ihn in die Queensferry Road bringen würde, ging Clarke zurück zu Goodyear, der gerade mit zwei anderen Constables plauderte. Doch bevor sie ihn erreichte, klingelte ihr Handy. Die Nummer auf dem Display sagte ihr nichts.
    »Hallo?«, meldete sie sich und drehte sich um, so dass sie Goodyear und seinen Kollegen den Rücken zukehrte.
    »Detective Sergeant Clarke?«
    »Hallo, Dr. Colwell. Ich hätte Sie beinahe auch schon angerufen.«
    »Ach ja?«
    »Ich dachte, ich würde vielleicht eine Dolmetscherin brauchen; falscher Alarm, wie sich herausstellte. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich hab mir gerade diese CD angehört.«
    »Geht’s immer noch um dieses Gedicht?«
    »Anfangs ja … aber dann hat’s damit geendet, dass ich mir das Ganze angehört habe.«
    »Ging mir auch so«, meinte Clarke und musste an die Stunde denken, die sie gemeinsam mit Rebus in ihrem Auto verbracht hatte …
    »Ganz am Ende«, sagte Colwell. »Also, noch nach dem Ende der Lesung und den Publikumsfragen …«
    »Ja?«
    »Da hat das Mikro ein paar Gesprächsfetzen aufgenommen.«
    »Ich erinnere mich – fängt der Dichter da nicht an, vor sich hin zu murmeln?«
    »Das dachte ich auch, und es war schwer zu verstehen. Aber das ist nicht Alexanders Stimme.«
    »Wessen dann?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber sie spricht Russisch, ja?«
    »O ja, es ist eindeutig Russisch. Und nach ein paar Durchgängen glaube ich herausgefunden zu haben, was der Mann sagt.«
    Clarke stellte sich Charles Riordan vor, wie er sein allgegenwärtiges Mikrofon auf einzelne Zuschauer richtete und deren Kommentare aufzeichnete. »Und, was sagt er nun?«, fragte sie.
    »Etwas wie: ›Ich wünschte, er wäre tot.‹«
    Clarke erstarrte. »Könnten Sie das bitte wiederholen?«

41
    Rebus und Clarke trafen sich in Colwells Arbeitszimmer und hörten sich gemeinsam die CD an.
    »Klingt nicht nach Aksanow«, erklärte Clarke. Ihr Handy klingelte, es war DI Calum Stone.
    »Sie wollten mich sprechen?«, fragte er.
    »Ich ruf Sie zurück.« Sie unterbrach die Verbindung und schüttelte den Kopf, um Rebus zu signalisieren, dass es nichts Wichtiges war. Er hatte gebeten, die relevante Passage der Aufnahme noch einmal hören zu können.
    »Jede Wette, dass es Andropow ist«, murmelte er danach. Er saß vornübergebeugt auf seinem Stuhl, die Ellbogen auf den Knien, die Hände gefaltet, vollkommen auf die Aufnahme konzentriert und scheinbar immun gegen Scarlett Colwell, die keinen Meter von ihm entfernt vor dem CD-Player kniete.
    »Und Sie sind sicher, dass Sie das richtig verstanden haben?«, fragte Clarke die Dozentin.
    »Hundertprozentig«, sagte Colwell. Sie wiederholte den Satz auf Russisch. Er stand auf einem Notizblock, den Clarke jetzt in der Hand hielt – demselben Block, in dem sich die Übersetzung des Gedichts befunden hatte.
    »›Ich wünschte, er wäre tot‹?«, fragte Rebus nach. »Nicht vielleicht ›Ich will ihn tot sehen‹, oder ›Ich werde ihn töten‹?«
    »Nicht ganz so reißerisch«, erwiderte Colwell.
    »Schade.« Rebus wandte sich zu Clarke. »Aber trotzdem ein guter Ausgangspunkt.«
    »Ein ziemlich guter«, bestätigte sie. »Angenommen, es ist Andropow … mit wem redet er da? Müsste doch Aksanow sein, oder?«
    »Und Sie haben ihn gerade laufenlassen.«
    Sie nickte. »Wir können ihn uns jederzeit wieder schnappen … er hat hier Haus und Frau.«
    »Was nicht ausschließt, dass das Konsulat ihn ins nächste Flugzeug nach Moskau setzt.« Rebus starrte sie an. »Wissen Sie, was ich glaube? Andropow würde sich alle Finger danach lecken, einen Kontakt im Konsulat zu haben. Auf die Art wüsste er, wie die Dinge in der Heimat stehen. Wenn die planen sollten, ihm den Prozess zu machen, dürften die Leute im Konsulat mit die Ersten sein, die davon erfahren.«
    »Aksanow als seine Augen und Ohren?« Clarke nickte überzeugt. »Na gut, aber ist er sonst noch etwas?«
    »Sein Henker, meinen Sie?« Rebus überlegte kurz, dann sah er, dass Scarlett Colwell eine Träne

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