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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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häufiger hier kurz vor Ladenschluss gesehen. Kleiner Nachtschwärmer, wenn Sie mich fragen.«
    »So wie Sie, Big?«
    »Und Sie doch wohl auch, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Neuerdings nur noch Pfeife und Pantoffeln, Big«, sagte Rebus. »Heiße Schokolade und um zehn ins Bett.«
    »Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Raten Sie mal, wer mir neulich über den Weg gelaufen ist – unser alter Freund Cafferty. Wie kommt’s, dass Sie es nie geschafft haben, ihn einzubuchten?«
    »Ein paarmal haben wir ihn schon festgenagelt, Big.«
    Podeen rümpfte die Nase. »Hier und da mal ein paar Jährchen. Kam aber anschließend irgendwie immer ziemlich schnell wieder auf die Beine, stimmt’s?« Podeens und Rebus’ Blicke begegneten sich. »Wie man hört, steht bei Ihnen bald die goldene Uhr an. Keine schlechte Laufbahn als Schwergewichtler, Mr. Rebus, aber das eine wird man immer über Sie sagen …«
    »Was?«
    »Dass Ihnen der richtige K.-o.-Bums fehlte.« Podeen hob sein Whiskyglas. »Wie auch immer, auf den Lebensabend. Vielleicht kriegen wir Sie dann hier häufiger zu sehen. Andrerseits müssten Sie in den meisten Pubs dieser Stadt immer mit dem Rücken zur Wand stehen -’ne Menge Leute, die nicht so gut auf Sie zu sprechen sind, Mr. Rebus, und wenn Sie erst mal keine Marke mehr haben …« Podeen zuckte bühnenreif mit den Schultern.
    »Danke für die Aufmunterung, Big.« Rebus warf einen Blick auf das Flugblatt. »Haben Sie je mit ihm gesprochen?« Podeen verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. »Sonst jemand hier, den wir fragen sollten?«
    »Er stand immer am Tresen, möglichst nah an der Tür. Ums Trinken ging’s ihm, nicht um Geselligkeit.« Er schwieg einen Moment. »Sie haben mich nicht nach Cafferty gefragt.«
    »Okay, was ist mit ihm?«
    »Er sagte, ich soll Sie grüßen.«
    Rebus starrte ihn an, bis er wegschaute. »Ist das alles?«
    »Das ist alles.«
    »Und wo fand dieses weltbewegende Gespräch statt?«
    »Komischerweise direkt auf der anderen Straßenseite. Ich hab ihn getroffen, als er gerade aus dem Caledonian Hotel rauskam.«

    Das jetzt ihr nächstes Ziel war. Das imposante rosafarbene Gebäude besaß zwei Eingänge. Der eine führte in die Hotellobby und hatte einen Portier. Durch den anderen kam man direkt in die Bar, die Hausgästen ebenso offen stand wie Fremden. Rebus entschied, dass er noch durstig war, und bestellte ein Pint. Clarke sagte, sie würde bei Tomatensaft bleiben.
    »Auf der anderen Straßenseite war’s billiger«, stellte sie fest.
    »Was auch der Grund ist, warum jetzt Sie zahlen.« Doch als die Rechnung kam, knallte er eine Fünf-Pfund-Note darauf und hoffte auf Wechselgeld.
    »Ihr Kumpel im Mather’s hatte recht, stimmt’s?«, sagte Clarke. »Wenn ich abends ausgehe, halte ich immer die Augen offen, für den Fall, dass ich ein bekanntes Gesicht sehe.«
    Rebus nickte. »Bei der Anzahl von Gaunern, die wir schon eingebuchtet haben, kann man sicher davon ausgehen, dass ein paar inzwischen wieder draußen sind. Sehen Sie einfach zu, dass Sie vornehmere Pinten frequentieren.«
    »Wie den Laden hier, zum Beispiel?« Sie schaute sich um. »Was, glauben Sie, hat Todorow daran gefunden?«
    Rebus dachte kurz nach. »Weiß nicht genau«, räumte er ein. »Vielleicht einfach eine andere Art von Vibes.«
    »Vibes?«, echote Clarke mit einem fragenden Lächeln.
    »Muss das bei Ihnen aufgeschnappt haben.«
    »Das glaube ich kaum.«
    »Dann bei Tibbet. Wie auch immer, was haben Sie dagegen? Ist doch ein völlig einwandfreies Wort.«
    »Klingt aus Ihrem Mund einfach deplatziert.«
    »Sie hätten mich in den Sechzigern hören sollen.«
    »In den Sechzigern war ich noch gar nicht geboren.«
    »Erinnern Sie mich nicht ständig daran.« Er leerte sein Glas zur Hälfte und winkte, das Flugblatt bereitgelegt, den Barkeeper heran. Der Mann war klein und dürr und hatte einen rasierten Schädel. Er trug eine schottisch karierte Weste und einen ebensolchen Schlips und sah nur ein paar Sekunden auf Todorows Foto, bevor er zu nicken begann.
    »Er ist in letzter Zeit ein paarmal hier gewesen.«
    »War er vorgestern Abend da?«, fragte Clarke.
    »Ich glaube.« Der Barkeeper konzentrierte sich, runzelte die Stirn. Rebus wusste, dass die Leute sich manchmal nur konzentrierten, um sich eine überzeugende Lüge auszudenken. Das Namensschildchen an der Weste wies den Barkeeper lediglich als Freddie aus.
    »Kurz nach zehn«, half ihm Rebus auf die Sprünge. »Er hatte schon ein paar Drinks

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