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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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gewesen, aber als er ausstieg, wusste Rebus sofort, dass es sich um einen der Russen handelte. Schwerer Mantel, schwarze Handschuhe und ein markantes, verschlossenes Gesicht. Vielleicht vierzig Jahre alt, das Haar kurz und gepflegt, an den Schläfen leicht grau. Stahlgraue Augen, die alles registrierten, einschließlich Rebus und Clarke, selbst als er der Bürgermeisterin die Hand gab und auf irgendeine Bemerkung von ihr antwortete. Rebus tat einen tiefen Lungenzug und blickte der Gruppe nach, als sie im Rathaus verschwand.
    »Sieht so aus, als ob das russische Konsulat ins Taxigeschäft einsteigen wollte«, stellte Rebus fest, während er den schwarzen Mercedes musterte.
    »Gleicher Wagen wie Stachow?«, riet Clarke.
    »Möglich.«
    »Was ist mit dem Fahrer?«
    »Schwer zu sagen.«
    Inzwischen war eine weitere Amtsperson aufgetaucht und bedeutete ihnen gestenreich, ihr Auto wegzufahren, damit der Chauffeur parken konnte. Rebus hielt einen Finger in die Höhe, was »eine Minute« heißen sollte. Dann fiel ihm auf, dass Clarke noch immer ihren Besucherausweis trug.
    »Die geben wir besser zurück«, erklärte er. »Halten Sie das mal.« Er streckte ihr die halb gerauchte Zigarette hin, aber sie sträubte sich, also legte er sie stattdessen auf einen Fenstersims. »Passen Sie auf, dass sie nicht weggeweht wird«, schärfte er ihr ein, während er ihr den Ausweis abnahm und den seinen ebenfalls losmachte.
    »Die wollen sie bestimmt nicht wiederhaben«, meinte sie. Rebus lächelte und begab sich zum Empfangstisch.
    »Wir dachten, die geben wir Ihnen besser zurück«, sagte er zu der Frau hinter dem Tresen. »Die können Sie ja immer noch recyceln, stimmt’s? Wir sollten alle unseren Teil beitragen.« Er lächelte noch immer, also lächelte auch die Empfangsdame.
    »Übrigens«, sagte er und lehnte sich über den Tisch, »dieser Typ neben der Bürgermeisterin – ist das wirklich der, den ich meine?«
    »Irgend so ein Wirtschaftsboss«, antwortete die Frau. Ja, denn zwischen ihnen lag das Gästebuch, und der letzte Name – wie es aussah, mit einem Füller, in dicker blauer Tinte eingetragen – war derselbe, den sie jetzt nannte.
    »Sergei Andropow.«

    »Wohin?«, fragte Clarke.
    »Ins Pub.«
    »Denken Sie an ein spezielles?«
    »Das Mather’s natürlich.«
    Aber als Clarke die Johnston Terrace entlangfuhr, bat Rebus sie, einen Umweg zu machen, ein paarmal links abzubiegen, bis sie vom Grassmarket aus die King’s Stables Road erreichten. Sie hielten vor dem Parkhaus und sahen, dass Hawes und Tibbet dort beschäftigt waren. Clarke schaltete den Motor aus und hupte.Tibbet drehte sich um und winkte. Er hatte Flugblätter unter die Scheibenwischer parkender Autos geklemmt: STRAFTAT – POLIZEI BITTET UM IHRE MITHILFE. Hawes war dabei, neben den Ausfahrtschranken eine Tafel aufzustellen – eine vergrößerte Version des Flugblatts, mit exakt demselben Wortlaut. Unter einem körnigen Foto von Todorow stand zu lesen: »Am 15. November, gegen 23.00 Uhr, wurde in diesem Parkhaus ein Mann überfallen und starb an seinen Verletzungen. Haben Sie etwas beobachtet? Ist Ihnen der Halter eines der am fraglichen Abend hier abgestellten Pkw bekannt? Sachdienliche Hinweise bitte unter …« Dann folgte die Nummer einer Polizeizentrale.
    »Schön zu wissen«, meinte Rebus, »dass momentan niemand im CID zu erreichen ist.«
    »Macrae hat so ziemlich das Gleiche gesagt«, pflichtete ihm Hawes bei, während sie ihr Werk begutachtete. »Wollte wissen, wie viele zusätzliche Beamte wir noch brauchen würden.«
    »Ich bevorzuge kleine und perfekt eingespielte Teams«, erwiderte Rebus.
    »Offensichtlich kein Hearts-Fan«, fügte Tibbet mit gedämpfter Stimme hinzu.
    »Dann halten Sie es also mit den Hibs, Colin, so wie unsere Siobhan?«
    »Livingston«, korrigierte ihn Tibbet.
    »Die Hearts gehören doch einem Russen, oder?«
    »Genau genommen ist er Litauer«, erwiderte Clarke.
    Hawes erkundigte sich, wo Rebus und Clarke hinwollten.
    »Ins Pub«, erklärte Clarke.
    »Glück muss man haben …«
    »Rein dienstlich natürlich.«
    »Und was tun Colin und ich, wenn wir hier fertig sind?« Hawes’ Blick war auf Rebus gerichtet.
    »Zurück auf die Wache«, antwortete er, »und die Flut von sachdienlichen Hinweisen entgegennehmen.«
    »Außerdem«, erinnerte sich Clarke plötzlich, »müsste jemand für mich bei der BBC anrufen. Schauen Sie mal, ob die uns nicht eine Kopie von Todorows Auftritt in Question Time schicken können. Ich möchte mir

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