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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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verstehe, was Sie meinen.«
    Hawes und Tibbet hatten es zustande gebracht. Unter Rebus’ Nase wurde mit einem Stück Papier gewedelt: George Gaverills Telefonnummer und Adresse.
    »Ich denke«, sagte Rebus ins Telefon, »das dürfte für Sie langsam teuer werden. Ich ruf Sie zurück – sind Sie unter der Nummer 229 und so weiter zu erreichen?«
    »Ja, aber ich möchte nicht …« Der Rest des Satzes erstarb in einem kehligen Gurgeln.
    »Folgendes«, sagte Rebus mit ein bisschen mehr Stahl in der Stimme, »entweder wir kommen vorbei, um Sie bei sich zu Hause zu befragen, Mr. Gaverill, oder Sie kommen zu uns an den Gayfield Square – was ist Ihnen lieber?«
    Mit einer Stimme wie ein ausgeschimpftes Kind antwortete Gaverill, er würde in einer halben Stunde da sein.

    Aber noch bevor Gaverill eintraf, tauchten drei andere Besucher auf. Die ersten waren Roger und Elizabeth Anderson, die Hawes und Tibbet in einen Vernehmungsraum führten, danach kam Nancy Sievewright. Rebus bat den Wachhabenden, sie in einen der leeren Räume zu führen – »aber nicht VR 3« – und ihr eine Tasse Tee zu bringen. »Ich möchte nicht, dass sie Anderson sieht«, erklärte er Clarke.
    Sie nickte. »Wir müssen sowieso mit Anderson reden, mal hören, was er zu Nancys Geschichte zu sagen hat.«
    »Schon passiert«, gestand Rebus. Ihr Blick wurde hart. Er zuckte lediglich die Schultern. »War heute Morgen zufällig in der Gegend, da dachte ich, ich könnte ihn genauso gut gleich fragen.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er hätte sich ihretwegen Sorgen gemacht. Hat sich Namen und Adresse von ihr besorgt …« Rebus wandte sich Todd Goodyear zu. »Nicht zufällig von Ihnen, oder?«
    »Muss Dyson gewesen sein«, erwiderte Goodyear.
    »Hab ich mir schon gedacht. Wie auch immer, ich habe ihn verwarnt.« Er schien einen Augenblick lang nachzudenken, dann fragte er Clarke, ob sie nicht mit Goodyear rübergehen und Sievewrights schriftliche Aussage aufnehmen wolle.
    »Wär bestimmt sehr lehrreich für Todds Lernkurve«, meinte er.
    »Sie vergessen eins, John – ich hab den Fall.«
    »Ich versuch nur, behilflich zu sein.« Rebus breitete die Arme aus, die Unschuld in Person.
    »Danke, aber ich würde mir lieber anhören, was Gaverill zu sagen hat.«
    »Ich hab das Gefühl, dass er sich leicht einschüchtern lässt. Inzwischen vertraut er mir, aber wenn er sich plötzlich drei von unserer Sorte gegenübersieht …« Er schüttelte nachdenklich den Kopf. »Täte mir leid, wenn er wieder die Schotten dichtmachen würde.«
    »Warten wir’s ab«, sagte Clarke lediglich. Rebus zuckte wieder die Schultern und schlenderte zum Fenster hinüber.
    »Wollen Sie sich in der Zwischenzeit meine Theorie anhören?«, fragte er.
    »Ihre Theorie worüber?«
    »Darüber, warum er sich so ins Hemd macht, dass seine Frau von der Sache erfahren könnte.«
    »Weil«, meldete sich Goodyear zu Wort, »sie glauben könnte, dass er das Angebot angenommen hat.«
    Doch Rebus schüttelte den Kopf. »Ganz im Gegenteil, jung Todd. Möchte DS Clarke vielleicht einen Tipp abgeben?«
    »Zerschmettern Sie uns mit Ihrer Weisheit«, sagte sie stattdessen und verschränkte die Arme.
    »Was gibt’s sonst noch an der King’s Stables Road?«, fragte Rebus.
    »Den Castle Rock«, steuerte Goodyear bei.
    »Und?«
    »Einen Friedhof«, fügte Clarke hinzu.
    »Exakt«, sagte Rebus. »Und an der einen Ecke dieses Friedhofs steht ein alter Wachturm. Ein paar Jahrhunderte zuvor sollte er Leichenräuber abschrecken – und meiner Ansicht nach sollte man ihn wieder in Betrieb nehmen. Zweifelhafter Ort bei Nacht, dieser Friedhof …« Seine Worte hingen im Raum.
    »Gaverill ist schwul«, spekulierte Clarke, »und seine Frau weiß nichts davon?«
    Rebus zuckte mit den Schultern, schien sich aber darüber zu freuen, dass sie zu demselben Schluss wie er gelangt war.
    »Also kein Wunder, dass er das Angebot der Frau nicht angenommen hat«, fuhr Goodyear fort und nickte vor sich hin.
    Dann summte das Telefon. Es war der Wachhabende, der ihnen mitteilte, dass George Gaverill auf sie wartete.
    Sie hatten schon entschieden, dass man ihn in den CID-Raum bringen sollte – gerade um einen entscheidenden Hauch gastlicher als ein Vernehmungsraum. Zuerst aber schüttelte Rebus ihm herzlich die Hand und führte ihn den Korridor entlang zu VR 2, wo er ihn bat, das Auge an das Guckloch zu legen.
    »Sehen Sie die junge Frau?«, fragte Rebus leise.
    »Ja«, flüsterte Gaverill.
    »Ist es die?«
    Gaverill drehte sich zu

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