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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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als sie ihm einen Becher auf den Schreibtisch stellte. Dann, leiser: »Haben Sie das mit dem Sundance Kid mit ihm abgeklärt?«
    »Noch nicht.« Sie warf einen Blick zu Goodyear, der ungezwungen mit Tibbet und Hawes plauderte und es sogar fertigbrachte, beide zum Lachen zu bringen.
    »Sie holen einen Uniformierten in eine Morduntersuchung?« Er sprach gedämpft. »Wissen Sie auch bestimmt, was Sie tun?«
    »DCI Macrae hat mir die Leitung übertragen.«
    »Was bedeutet, dass Sie für jede Scheiße, die wer auch immer baut, verantwortlich sind.«
    »Danke, dass Sie mich daran erinnern.«
    »Was wissen Sie über ihn?«
    »Ich weiß, dass er jung und ehrgeizig ist und schon zu viel Zeit mit einem Klotz am Bein als Partner zugebracht hat.«
    »Ich hoffe, Sie ziehen keine Parallelen, DS Clarke«, schmunzelte Rebus.
    »Da sei Gott vor, DI Rebus.« Sie sah wieder zu Goodyear hinüber. »Ich lass ihn bloß ein bisschen reinschnuppern, das ist alles – in ein paar Tagen ist er wieder im West End. Außerdem wollte Macrae ja, dass wir noch ein paar Rekruten an Bord nehmen …«
    Mit einem langsamen Nicken glitt Rebus von seinem Stuhl, schlenderte hinüber und gab Goodyear einen Klaps auf die Schulter.
    »Sie waren das, der Nancy Sievewrights Aussage aufgenommen hat?«, fragte er. Goodyear nickte. »Als sie sagte, sie wäre da bloß zufällig vorbeigekommen, ist Ihnen da so was wie eine Ahnung gekommen?«
    Der junge Mann dachte kurz nach und nagte an seiner Unterlippe. »Nicht so direkt«, sagte er schließlich.
    »Entweder ja oder nein.«
    »In dem Fall also nein.«
    Rebus nickte und wandte sich an Hawes und Tibbet. »Was haben Sie in der Great Stuart Street herausgefunden?«
    »Gill Morgan wohnt tatsächlich dort, und sie kennt Nancy Sievewright.«
    Rebus starrte Hawes an. »Aber?«
    Tibbet wollte nicht außen vor bleiben. »Aber«, sagte er, »wir hatten den Eindruck, dass sie einen einstudierten Text aufsagte.«
    Rebus wandte sich wieder Goodyear zu. »Und DC Tibbet kann erkennen, wenn ihm jemand ein Märchen auftischt … Was sagt Ihnen das?«
    Goodyear nagte wieder an seiner Unterlippe. »Sie hat eine Freundin gebeten, sie zu decken, weil sie uns an dem Abend angelogen hat.«
    »Sie angelogen hat«, korrigierte ihn Rebus, »und Sie haben das nicht einmal gemerkt.« Nachdem er den Punkt klargestellt hatte, schien er den Constable wieder zu vergessen und fragte Hawes und Tibbet: »Was ist die Morgan für eine?«
    Hawes: »Wohnt in einer schönen Wohnung … scheint sie sich mit niemandem zu teilen.«
    »Kein weiterer Name an der Tür«, fügte Tibbet hinzu.
    »Arbeitet als Model, sagt sie. Aber zur Zeit keine Aufträge. Wenn Sie mich fragen, hat sie einen Überziehungskredit bei der Mami-&-Papi-Bank.«
    »Andere Liga als Sievewright«, bemerkte Rebus und wartete darauf, dass Clarke das mit einem Nicken bestätigte. »Also woher kennen sich die beiden?«
    Hawes und Tibbet guckten ratlos. Rebus schnalzte mit der Zunge – ein Lehrer, dessen Musterschüler zuletzt doch Murks gemacht hatten.
    »Ich glaube, sie kannten sich einfach so … gesellschaftlich«, platzte es aus Tibbet heraus.
    Rebus sah ihn streng an. »Besuchten dieselben Regatten, meinen Sie?«
    Hawes fühlte sich bemüßigt, ihrem Partner zu Hilfe zu eilen. »So schickimicki war sie nun auch wieder nicht.«
    »War nur als Beispiel gemeint, Phyl«, erklärte ihr Rebus.
    »Vielleicht sollten wir sie herzitieren«, schlug Clarke vor.
    »Ihre Entscheidung, Shiv«, meinte Rebus. »Sie sind diejenige, der Macrae den Fall übertragen hat.«
    Das war Hawes und Tibbet neu und so, wie es aussah, auch Goodyear. Er musterte Rebus, als ob er sich fragte, wie ein Sergeant plötzlich über einem Inspector stehen konnte. Das Klingeln des Telefons unterbrach die Stille. Da er am nächsten stand, nahm Rebus ab.
    »Sonderkommission Todorow, DI Rebus am Apparat.«
    »Oh … hallo.« Es war eine zittrige Männerstimme. »Ich hatte schon mal angerufen …«
    Rebus sah Hawes an. »Wegen einer Frau, Sir? Danke, dass Sie sich die Mühe machen, noch einmal anzurufen.«
    »Ja, tja …«
    »Was kann ich also für Sie tun, Mr. …?«
    »Muss ich meinen Namen nennen?«
    »Wir können die Sache so vertraulich behandeln, wie Sie möchten, Sir, aber ein Name wäre schon schön.«
    »Mit ›vertraulich‹ meinen Sie …?«
    Ich meine, spuck’s aus!, hätte Rebus am liebsten in den Hörer gebrüllt. Stattdessen bemühte er sich weiter um eine ruhige und freundliche Stimme, da er sich an etwas

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