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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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sicher«, fragte er sie, »dass Phyl und Colin damit klarkommen, dass Goodyear plötzlich ins Team hereinschneit?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine, er ist keiner von uns.«
    Sie starrte ihn an. »Ich glaube nicht, dass sie diejenigen sind, die ein Problem damit haben.« Sie schwieg kurz und fuhr dann fort: »Erinnern Sie sich an Ihren ersten Tag beim CID?«
    »Undeutlich.«
    »Ich erinnere mich an meinen, als wär’s gestern gewesen. Wie die alle dauernd sagten, ich sei ›Frischfleisch‹, dachte ich glatt, ich sei unter die Vampire geraten.« Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Todd möchte diesen CID-Geschmack kosten, John.«
    »Klingt so, als hätte er Sie jedenfalls schon fest zwischen den Zähnen.«
    Ihr Lächeln verfinsterte sich, aber die Erwähnung der Vampire hatte Rebus auf eine Idee gebracht. »Ist vielleicht weit hergeholt«, meinte er, »aber der Parkhauswächter hat was über einen der Bosse gesagt – eine Bossin eigentlich, die Einzige, die sich da jemals blicken lässt. Er nannte sie ›Sensenmännchen‹. Wollen Sie wissen, warum?«
    »Also gut, warum?« Clarke war fest entschlossen, sich nicht besänftigen zu lassen.
    »Wegen der Kapuze«, sagte Rebus, »die sie immer aufhat.«

14
    Gary Walsh saß im Wärterhäuschen, nachdem er eine knappe Stunde vorher Joe Wills abgelöst hatte. Mit der offenen Uniformjacke und ohne Schlips wirkte er ziemlich locker.
    »Na, ein Bein reißen Sie sich ja nicht gerade aus«, spöttelte Rebus, als er an die halb offene Tür klopfte. Walsh nahm die Füße vom Tisch, zog sich die Stöpsel aus den Ohren und schaltete den CD-Player aus. »Was hören Sie sich da an?«
    »Primal Scream.«
    »Und was hätten Sie getan, wenn ich einer der Bosse gewesen wäre?«
    »Sensenmännchen ist die Einzige, die sich jemals blicken lässt.«
    »Sagten Sie bereits … Hat ihr irgendjemand vom Mord erzählt?«
    »Sie hat’s von einem Reporter.«
    »Und?« Rebus betrachtete eine Zeitung, die neben dem Radio lag: die Nachmittagsausgabe der Evening News, mit schon gelöstem Kreuzworträtsel.
    Walsh zuckte bloß die Achseln. »Wollte das Blut sehen.«
    »Scheint ja ein Herzchen zu sein.«
    »Sie ist in Ordnung.«
    »Hat sie auch einen Namen?«
    Walsh musterte ihn. »Haben Sie schon jemand geschnappt?«
    »Noch nicht.«
    »Wozu wollen Sie mit Cath reden?«
    »Cath heißt sie also?«
    »Cath Mills.«
    »Sieht sie so aus?«
    Walsh nahm Rebus das Bild der Frau mit der Kapuze aus der Hand und starrte es an, ohne zu blinzeln, schüttelte dann den Kopf.
    »Sicher?«, fragte Rebus.
    »Nicht die geringste Ähnlichkeit.« Walsh gab ihm das Bild zurück. »Wer soll das sein?«
    »Ein Zeuge hat eine Frau gesehen, die in der Mordnacht draußen herumlungerte. Uns geht’s nur darum, Möglichkeiten auszuschließen.«
    »Also, das Sensenmännchen können Sie gleich ausschließen – Cath war an dem Abend nicht hier.«
    »Trotzdem hätte ich gern ihre Telefonnummer.«
    Walsh deutete auf eine Pinnwand, die hinter der Tür hing. »Da oben.«
    Rebus notierte sich die Handynummer. »Wie oft schaut sie denn so vorbei?«
    »Vielleicht zweimal die Woche – einmal während Joes Schicht, einmal während meiner.«
    »Schon mal Ärger mit den örtlichen Huren gehabt?«
    »Wusste gar nicht, dass es hier überhaupt welche gibt.«
    Rebus klappte gerade sein Notizbuch zu, als der Summer ertönte. Walsh sah auf einen der Monitore: Ein Fahrer war aus seinem Wagen gestiegen und stand vor der Ausfahrtsschranke.
    »Gibt’s ein Problem?«, fragte Walsh durchs Mikrofon.
    »Das Scheißding hat gerade meinen Parkschein geschreddert.«
    Walsh verdrehte, zu Rebus gewandt, die Augen. »Macht das oft in letzter Zeit«, erklärte er ihm. Er drückte auf einen Knopf, und während die Schranke hochging, setzte sich der Fahrer wieder ans Steuer, ohne sich auch nur ein »Danke« oder »Auf Wiedersehen« abgerungen zu haben.
    »Ich werd diese Ausfahrt sperren müssen«, brummelte Walsh, »bis die jemand vorbeischicken, der sie repariert.«
    »Immer was los, was?«
    Walsh schnaubte. »Diese Frau«, sagte er und stand auf, »meinen Sie, die hatte irgendwas damit zu tun?«
    »Warum fragen Sie?«
    Walsh knöpfte sich die Uniform zu. »Straßen räuberinnen sind nicht gerade dicht gesät, oder?«
    »Nein«, räumte Rebus ein.
    »Und es war doch ein Raubüberfall? Ich meine, in den Zeitungen steht, man hätte dem Typen die Taschen geleert.«
    »Sieht danach aus.« Rebus schwieg kurz. »Sie schließen hier um elf ab,

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