Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)
er wütend geworden, und nicht nur, weil er sich auf eine weitere Dusche mit ihr gefreut hatte.
»Ich konnte nicht bleiben. Nicht nach dem Vortrag, den mir mein Großvater am Abend vorher über außerehelichen Sex gehalten hatte.«
In der Vergangenheit hatte er Frauen benutzt, und Frauen hatten ihn benutzt. Er wollte nicht, dass es mit Kate genauso war. Hinter ihm lag eine höchst unerfreuliche Ehe, und auch so etwas wollte er nicht. Es musste doch irgendetwas dazwischen geben. Etwas, das er noch nie in seinem Leben gehabt hatte. Eine Frau in seinem Leben, die er auch außerhalb des Bettes gern mochte. Er trat einen Schritt auf sie zu und fuhr mit den Fingern durch ihr Haar, während er ihr in die Augen sah – jene Augen, die am Abend zuvor seinen Blick erwidert und in denen dieselbe sehnsuchtsvolle Begierde gestanden hatte wie die, die er für sie empfand. »Wenn du schon nicht über Nacht bleiben kannst, dann sag mir wenigstens, dass du nach Hause gehst. Auch wenn ich schon eingeschlafen bin. Auf diese Weise laufe ich nicht durchs Haus, suche nach dir und mache mir Sorgen, du könntest dich verirrt haben.«
Sie biss sich auf die Unterlippe. »Hast du das tatsächlich getan?«
»Na ja … ja.« Vielleicht hätte er das lieber nicht zugeben sollen. Bevor er noch andere potenzielle Peinlichkeiten enthüllen konnte, küsste er sie. Eigentlich hätte es nur ein kurzer, flüchtiger Kuss werden sollen, doch seine Lippen verharrten einen Moment zu lange auf ihrem Mund, und das Verlangen und die
Gier, die am Vorabend nicht befriedigt worden waren, regten sich unmissverständlich in seinem Unterleib. Ihre Lippen teilten sich, und ihre Zunge glitt in seine Mundhöhle, feucht und warm und mit dem Geschmack nach Kakao, Sahne und Kate.
Als er innehielt, um Luft zu holen, lagen seine Hände unter ihrem Shirt und tasteten nach ihren Brüsten. Ihre Brustwarzen waren hart und richteten sich unter seinen Handflächen auf, und ihre Finger lagen fest um seine Hüften. Durch die Tür hörten sie Stanley im Lagerraum rumoren.
»Rob, das können wir nicht machen«, flüsterte sie mit bebender Stimme.
»Bist du sicher?«
»Ja. Das hier ist das Büro meines Großvaters. Er ist gleich dort draußen vor der Tür.«
Sie hatte Recht. Ausnahmsweise. »Tut mir leid«, erklärte er und ließ seine Hände zu ihrer Taille wandern. »Ich habe mich schon wieder mitreißen lassen.«
Sie fuhr mit der Zunge über ihre feuchten Lippen. »Das scheint dir ja ziemlich oft zu passieren.«
Nur mit ihr. In ihrer Gegenwart fiel es ihm schwer, ruhig zu atmen und seine Gedanken unter Kontrolle zu behalten. Vielleicht lag es daran, dass sie ihm ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit schenkte, das ihn bewog, sich zu entspannen und loszulassen. Das Wissen, dass auch sie in seiner Gegenwart die Kontrolle verlor, machte ihn unglaublich an. Er drückte ihre Taille und zwang sich, sie loszulassen. »Komm heute Abend zu mir.«
Ein leichter Schleier schien über ihren Augen zu liegen, und sie blinzelte einige Male, als versuche sie, einen klaren Kopf zu bekommen.
»Wir essen zu Abend«, fuhr er fort, »und spielen eine Partie Billard. Halb sieben?«
Sie nickte und steckte ihr Shirt wieder in die Hose.
»Wenn du nicht kommst«, warnte er zum zweiten Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden, »komme ich und hole dich.«
»Ich werde da sein«, versprach sie, holte tief Luft und öffnete die Tür. »Ich werde dir beim Pool den Hintern aufreißen.«
»Klar«, höhnte er, doch nur wenige Stunden später gewann sie souverän vier von sechs Partien – wahrscheinlich nur wegen des Anblicks, den sie bot, wenn sie sich über seinen Billardtisch beugte.
Sie aßen gegrillte Steaks – wieder in seinem Esszimmer. Und dann brachte er sie ins Schlafzimmer, wo er sein Punktekonto wieder auf Gleichstand brachte.
Im Lauf der nächsten Wochen setzten sie einige weitere ihrer Fantasien in die Tat um, einschließlich eines Quickies in der Gasse hinter dem Rocky’s und – einer von Robs Lieblingsfantasien – einer heißen Nummer in seinem Hummer.
An einem anderen Tag brachte sie einen Picknickkorb mit, dessen Inhalt sie im Bett verspeisten, während sie sich das Spiel der Chinooks gegen die Avalanches auf dem Breitbildfernseher ansahen.
Sie kniete in einem T-Shirt aus seinen alten Tagen bei den Red Wings auf der gesteppten blauen Tagesdecke. Das Shirt reichte ihr bis zu den Oberschenkeln, und er fragte sich, warum sie sich überhaupt die Mühe machte, etwas
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