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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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du vielleicht anders darüber denken.«
    Wahrscheinlich hatte er Recht damit, deshalb ließ sie das Thema auf sich beruhen. »Wann findet das Abendessen bei Grace statt?«
    »Morgen Abend.«
    Und jetzt kam der knifflige Punkt. »Wird Rob auch da sein?« Kate stellte die Frage, als kümmere sie die Antwort nicht im Geringsten. Doch die Wahrheit war, dass sie Bauchkrämpfe oder sonst etwas würde vorschieben müssen, falls sie Ja lautete.
    »Das hat Grace nicht gesagt. Ich kann sie aber gern fragen.«
    »Nein. Ich dachte nur. Es ist nicht wichtig«, wiegelte sie ab, griff nach dem Staubwedel und ging in den Gang mit den Obst-und Gemüsekonserven. Wenn Rob auch dort wäre, würde sie eben in den sauren Apfel beißen und so tun müssen, als wäre es ihr egal. Als hätte dieser Kuss, den er ihr gegeben hatte, nicht das Mindeste in ihr ausgelöst. Was ja auch der Fall war. Okay, sie hatte ein leises, warmes Prickeln in ihrem Inneren gespürt, aber das war nichts Besonderes. Es gab eine Menge Dinge, die ein warmes Prickeln in ihr auslösten. Ihr fiel im Moment zwar keines ein, aber das würde es bestimmt noch.
    Die Gläser mit Oliven und Jalapeño-Gelee waren am Tag zuvor
geliefert worden, und sie ordnete sie auf Augenhöhe im Regal ein. Bislang hatte niemand etwas von ihren Gourmet-Lebensmitteln gekauft, aber schließlich hatten sie sie ja erst einen Tag im Sortiment. Vielleicht sollte sie eine Platte mit Hors- d’œuvres zu Grace mitnehmen, und wenn Grace sie mochte, würde sie den anderen Frauen davon erzählen. Mundpropaganda war ein wichtiger Verkaufsfaktor.
    Sie fragte sich, was es wohl bei Grace zum Abendessen geben würde und ob ihr Haus ebenso riesig war wie das ihres Sohnes.
     
    In der Sekunde, als Kate Grace Sutters Heim betrat, wusste sie, dass hier eine alleinstehende Frau lebte. Die Einrichtung war weich, warm und behaglich. Überall Pastellfarben, weiße Rattanmöbel, belgische Spitze, Vasen und Schalen aus Kristall und frische Blumen. Das Haus hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem ihres Großvaters und war das genaue Gegenteil von dem ihres Sohnes. Und es war erfüllt vom Duft nach Roastbeef und gebackenen Kartoffeln.
    Grace begrüßte sie an der Tür. Sie trug schwarze Hosen und ein rotes Twinset, und Kate kam sich in ihrem Jeansrock und dem langärmeligen Seidenshirt von Banana Republic ein wenig zu leger gekleidet vor. Sie reichte Grace die Vorspeisenplatte, die sie mitgebracht hatte, und ließ ihren Blick durchs Wohnzimmer schweifen.
    Kein Rob. Sie spürte, wie die Spannung in ihren Schultern und ihrem Rücken nachließ. Sie wünschte, es wäre ihr egal, ob er da war oder nicht, aber das war es nicht, und aus irgendeinem Grund machte er sie nervös und reizbar. Und nach wie vor in keiner positiven Weise.
    »Danke, Kate«, sagte Grace und nahm ihr die Platte ab. »Das war sehr aufmerksam von Ihnen.«
    Kate deutete auf die Vorspeisen. »Das da sind italienische
Oliven, und die Pilze da habe ich selbst gefüllt.« Grace stellte die Platte auf dem Couchtisch ab. »Und das ist Jalapeño-Gelee auf Frischkäse«, fuhr Kate fort. »Sie müssen es auf die Cracker geben. Es schmeckt herrlich.«
    »Was dieses Gelee betrifft, werde ich mich auf dein Urteil verlassen müssen«, sagte ihr Großvater zu Grace und schob sich eine Olive in den Mund.
    Grace griff nach dem Käsemesser und gab etwas von der Frischkäse-Jalapeño-Mischung auf einen Cracker, nahm einen Bissen davon und kaute mit gespannter Miene. »Das ist gut«, verkündete sie.
    Kate lächelte und warf ihrem Großvater einen viel sagenden Blick zu. »Danke.«
    »Ich finde es nach wie vor nicht richtig, dass Leute Gelee aus Gemüse machen«, beharrte er und weigerte sich auch weiterhin zu probieren. Er trug seine bügelfreie Hose, ein blaues Anzughemd und einen grauen Pullover und hatte sich für seine Begriffe ziemlich in Schale geworfen. Kate war nicht sicher, aber sie hatte das Gefühl, als wäre ihr Großvater ein klein wenig nervös. Unablässig kreuzte er die Arme, löste sie wieder und zwirbelte die Enden seines Schnurrbarts. Und er hatte so viel Rasierwasser aufgetragen, dass sie auf der gesamten Fahrt hierher wie ein Irish Setter den Kopf aus dem Wagenfenster hatte halten müssen.
    Grace zeigte ihnen ihre Swarovski-Sammlung und reichte Stanley drei Pinguine auf einer Eisscholle aus Kristall, so dass er sie ins Licht halten konnte. Die beiden betrachteten die bunten Prismen, die auf Stanleys alten, gekrümmten Fingern tanzten, ehe sich

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