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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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heute dafür am liebsten in den Hintern treten würden.«
    Sie sah ihm ins Gesicht. Feine Lachfältchen gruben sich in die Haut um seine grünen Augen, trotzdem sah es nicht so aus,
als scherze er. Aus irgendeinem Grund gelang es ihm mit dieser Bemerkung, dass sich der Teil ihres Herzens, der sich stets als unattraktiv und schlaksig empfunden hatte, ein klein wenig zusammenzog. Es war ein verwirrendes und unbehagliches Gefühl. Eilig hob sie ihr Glas an die Lippen. Sie wollte nichts für Rob empfinden. Nur Leere. »Keine Ahnung«, meinte sie und nahm noch einen Schluck.
    In diesem Moment betraten Grace und ihr Großvater die Küche, und Kate half ihrer Gastgeberin beim Braten und den gebackenen Kartoffeln, während Rob Dressing über den Salat goss und ihn auf vier Schälchen verteilte.
    »Und wie kann ich helfen?«, wollte Stanley wissen.
    »Du kannst Kates Platte mit den Vorspeisen auf den Tisch stellen«, antwortete Grace. »Es wäre doch jammerschade, wenn wir sie nicht aufessen würden.«
    Fünf Minuten später hatten sie ihr Essen auf die Teller verteilt und saßen an dem liebevoll mit weißem Damast und zartem Porzellan gedeckten Esstisch. Kate saß zwischen Grace und Rob, während ihr Großvater gegenüber von ihr Platz genommen hatte.
    »Das ist ja alles mächtig nobel, Grace«, meinte Stanley, griff nach seiner Leinenserviette und breitete sie auf seinem Schoß aus. Seine Schultern wirkten stocksteif, als hätte er Angst durchzuatmen.
    Grace lächelte. »Ich habe so selten Gelegenheit, mein gutes Geschirr herauszuholen. Es steht jahrein, jahraus nur im Schrank herum. Also, benutzen wir es!« Sie schüttelte ihre Serviette auf.
    Rob griff nach seiner Gabel und spießte einen gefüllten Pilz von Kates Vorspeisenplatte in der Mitte des Tisches auf.
    »Rob«, sagte seine Mutter, »würdest du bitte das Tischgebet sprechen?«
    Er hob den Kopf und starrte sie an, als hätte sie ihn gebeten, einen Kopfstand zu machen und Französisch zu sprechen. »Du willst, dass ich ein Gebet spreche?« Er legte seine Gabel aus der Hand. »Jetzt?«
    Grace warf ihm einen durchdringenden Blick zu, ohne dass ihr Lächeln verblasste. »Natürlich, mein Lieber.«
    Rob senkte den Kopf und zog die Augenbrauen zusammen. Kate erwartete beinahe, dass er etwas wie »Guter Gott, segne flott. Amen« von sich gab.
    Doch das tat er nicht. »Gott, bitte segne diese Speise, die wir jetzt essen werden«, sagte er stattdessen und hielt einen Augenblick inne. »Damit wir nicht krank werden … ersticken oder sonst etwas. Amen.«
    »Amen.« Kate presste die Lippen aufeinander, um nicht in Gelächter auszubrechen.
    »Amen.«
    »Amen. Danke, Rob.«
    »Gern geschehen, Mutter.« Er griff erneut nach seiner Gabel und verspeiste den Pilz mit zwei Bissen. Dann spießte er noch einige davon auf und legte sie neben die Kartoffeln auf seinem Teller, die beinahe unter einer dicken Schicht Butter und Sauerrahm untergingen. »Haben Sie die mitgebracht?«
    »Ja.«
    »Sie sind gut«, meinte er und nahm ein Brötchen aus dem Korb.
    »Danke.« Sie aß einen Bissen von ihrer Kartoffel, die sie lediglich mit einer Prise Salz und Pfeffer bestreut hatte.
    »Wie läuft es für Sie im Laden, Kate?«, erkundigte sich Grace.
    Bevor sie etwas sagen konnte, meldete sich ihr Großvater zu Wort. »Katie ist nicht der gesellige Typ.«
    Rob gab einen erstickten Laut von sich, als habe er sich an seinem Wein verschluckt. Kate schenkte ihm keine Beachtung,
sondern warf ihrem Großvater einen Blick über den Tisch zu. Wie bitte? Sie kam doch wunderbar mit den Kunden zurecht.
    »Vielleicht liegen Ihre Stärken ja in einem anderen Bereich«, meinte Grace und faltete ihre Serviette im Schoß. »Stanley hat mir erzählt, Sie hätten in Las Vegas als Privatdetektivin gearbeitet.«
    Der Umgang mit anderen Menschen hatte stets zu ihren Stärken gezählt. Ihre Fähigkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, war sogar ein Teil ihres Erfolgsgeheimnisses als Privatdetektivin gewesen. »Ja, das habe ich.« Sie wandte sich Rob zu, der offenbar Mühe hatte, sich das Lachen zu verbeißen. Auch er schien der Meinung zu sein, dass sie im Umgang mit anderen Menschen unfähig war.
    »Also, ich finde es bewundernswert, dass Sie all das zurückgelassen haben, um Ihrem Großvater zu helfen.«
    Kate richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Großvater. Ich bin kein geselliger Mensch? Seit wann das denn? Wahrscheinlich seit damals, als sie von ihrem letzten Freund verlassen und von einem

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