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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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wuchs; gut gemacht , gratulierte sie sich. Es war ein Vergnügen, das Geschehen zu beobachten, vor allem da sie selbst mit der fortgeschrittenen Version dessen beschäftigt war, was sie Mackenzie soeben beigebracht hatte, und zwei höchst unterschiedliche Männer mit einem Wechselbad aus kalter Schulter und Wimpernklimpern in Schach hielt.
    Kurz nach Mitternacht ließ Toby sich schließlich zur Heimfahrt überreden. Dean hatte sich schon etwas früher verdrückt,
unter wortreichen Entschuldigungen, er müsse noch bei der Party eines Freundes vorbeischauen, um die er auf keinen Fall herumkäme (der Teufel sollte ihn holen!). Mackenzie simulierte mittlerweile Desinteresse an Jack auf einem Zweiersofa in einer dunklen Ecke, und Adriana langweilte sich wieder einmal zu Tode. Sie hatte schon sämtliche Register gezogen, um Toby dazu zu bewegen, noch mit ihr tanzen zu gehen, aber da biss sie bei ihm auf Granit. Er war fix und fertig von der Arbeit und dem Flug, wollte auf direktem Weg zurück zum Hotel und erwartete, dass seine Freundin sich ihm anschloss.
    Toby schwafelte irgendwelches Zeug, während er Adriana in den Mantel half, aber sie blendete ihn mit Leichtigkeit aus. Schwieriger war, sich vor Augen zu halten, dass sie erst dreißig war - eigentlich das reinste Küken! - und nicht die fünfzigjährige Matrone, als die sie sich fühlte. Wenigstens war der Abend keine totale Pleite gewesen; Mackenzie, die da mit Jack schäkerte und lachte, wirkte wie ausgewechselt. Adriana suchte ihren Blick und winkte ihr zum Abschied zu.
    Mackenzie bedeutete ihr, kurz zu warten, strich gekonnt verführerisch leicht mit der Fingerspitze über Jacks Lippen und stolzierte dann hoch erhobenen Hauptes auf Adriana zu.
    »Gehen Sie schon?«, fragte sie mit einem Blick auf Adrianas Mantel.
    »Es ist ja schon nach Mitternacht. Ich bin alle«, log Adriana. Und dachte: Nicht alle, bloß angeödet. »Aber wie es aussieht, machen Sie Ihre Sache ja super.«
    »Sie. Sind. Eine. Göttin!«, wisperte Mackenzie, beugte sich vor und umklammerte Adrianas Arm. »Er hat mich gefragt, ob ich nachher noch auf einen Drink mit zu ihm komme. Ich habe gesagt, ich würde es mir überlegen.«
    Adriana war beeindruckt. Es gab nichts Wirkungsvolleres als ein Vielleicht: keine eindeutige Abfuhr, aber auch eine klare Botschaft, dass er sich noch ein bisschen mehr anstrengen musste.

    »Denken Sie dran, wenn Sie mit ihm schlafen, dann auf keinen Fall über Nacht bleiben. Egal, ob es fünf Uhr morgens ist. Sie müssen diejenige sein, die aufsteht und geht. Bleiben Sie nur so lange, wie Sex angesagt ist. Sobald es Zeit wird, sich schlafen zu legen, kratzen Sie die Kurve«, instruierte Adriana ihren neuen Schützling und versuchte, nicht daran zu denken, wie sehr sie sich nach ihrer Mutter anhörte.
    Mackenzie hing ihr förmlich an den Lippen und nickte. »Was ist, wenn er -«
    »Es gibt keine Ausnahmen.«
    Ein weiteres Nicken.
    »Viel Spaß!«, trällerte Adriana. Sie zupfte an Tobys Hand, um ihn von der Meute wegzulotsen, die sich um ihn geschart hatte. »Süßer, wir sollten jetzt wirklich los...«
    »Oh, und noch etwas«, flüsterte Mackenzie. »Ich würde Ihnen gern die Idee für eine Story vorlegen, als Schwerpunkt unserer nächsten Ausgabe. Ich weiß noch nicht ganz genau, wie wir sie am besten aufziehen, aber Sie sind schlicht begnadet, und ich könnte mir denken, dass unsere Leserinnen begeistert davon wären.«
    Hm. Das war eine interessante - und unerwartete - Entwicklung. Adriana war es gewöhnt, dass irgendwelche Touristen, die von ihrer exotischen Erscheinung hingerissen waren, sie baten, ein Foto von ihr machen zu dürfen, und es passierte ihr nicht zum ersten Mal, dass eine Zeitschriftenredakteurin sie für schön genug befand, um ihr Platz in einer Ausgabe einzuräumen. Aber eine Story, in der es um ihre angeborenen Fähigkeiten im Umgang mit Männern und ihr Talent ging, anderen Frauen beizubringen, wie man sich die Herren der Schöpfung angelte? Das kam nicht alle Tage vor.
    Sie tat gleichgültig, obwohl ihre Stimme vor Erregung leicht zitterte. »Hm, tja, das könnte vielleicht ganz nett sein«, sagte sie nonchalant.
    »Oh, ich hoffe sehr, Sie überlegen es sich und sagen Ja. Ich
stelle mir eine Doppelseite mit einem großen Interview und einem Haufen umwerfender Hochglanzfotos vor. Es wird phänomenal, das verspreche ich Ihnen«, sprudelte Mackenzie los. Zu Anfang des Abends hatte sie eher wie ein Stockfisch gewirkt, aber andererseits hätte wohl

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