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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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war. Emmy hielt sich nur für ein langes Wochenende in der Stadt auf und war bis oben hin mit Arbeit eingedeckt, aber welches Mädel auf Erden ließe sich schon ihren ganz privaten Crocodile Dundee entgehen? Und nun Rafi - ein weiterer Leckerbissen auf ihrer Liste. Alle drei waren höchst respektvoll, wenn nicht geradezu ehrerbietig gewesen, und Emmy konnte sich nicht erinnern, sich jemals so sexy und selbstsicher gefühlt zu haben. Solange sie sich auf der sicheren Seite befand, was dank Pille UND Kondomen der Fall war, und keine unvernünftigen Erwartungen hegte, was sich daraus entwickeln mochte - generell absolut nichts -, ließen sich diese Eskapaden in vollen Zügen genießen. Deswegen ärgerte es sie auch so, dass Adriana und Leigh plötzlich auf dem hohen Ross saßen und sie, Emmy, für die wilden Vergnügungen abkanzelten, zu denen sie sie doch mit solcher Begeisterung angestachelt hatten.
    Als sie ihnen von dem Australier erzählte, hatten beide gelacht und ihr zu ihrer abenteuerlichen Eroberung gratuliert. Leigh hatte die Gefahr, dass es doch nur bei einem One-Hit-Wonder bleiben würde, offiziell für beendet erklärt. Adriana drängte wie üblich auf Details in Sachen Größe, Positionen und Fetische und wurde gelb vor Neid, als Emmy sie ihr mit Wonne schilderte. Die Tour d’amour war allseits anerkannt in vollem Gange. Emmy hatte erwartet, dass ihre Freundinnen Rafi ähnlich enthusiastisch aufnehmen würden, doch als sie tags zuvor
einen Anruf von Adriana bekam, hörte diese sich deutlich zurückhaltender an.
    »Hey, gutes neues Jahr!«, sagte Emmy, ihr Handy am Ohr. »Und, wie ist es so in der alten Heimat?«
    Adriana seufzte. »São Paulo ist toll, und es ist schön, alle wiederzusehen, aber ich habe das Gefühl, eine volle Woche zwischen Weihnachten und Neujahr ist doch ein bisschen viel.«
    »Aber dein Vater ist doch sicher froh und glücklich?«
    »Er ist im siebten Himmel. Es ist die einzige Gelegenheit im ganzen Jahr, wo er all seine Kinder beisammen hat, was soll man da schon groß machen? Wir stehen auf seinen Befehl stramm, aber solange uns das allen klar ist und wir uns blicken lassen und brav lächeln, ist es nicht ganz so unerträglich.«
    Emmy musste lächeln. Was Adriana ›nicht ganz so unerträglich‹ nannte, war: Tropenklima, ein riesiges Familienanwesen mit mehr Bediensteten als in einem Durchschnittshotel und eine volle Woche, in der nichts weiter anstand als essen, trinken und alte Freunde besuchen. Sie beschloss, auf ein gänzlich anderes Thema umzuschwenken, bevor sie noch eine hässliche Bemerkung losließ. »Hey, weißt du was? Gestern Abend habe ich einen superscharfen Israeli aufgerissen. Und bin mit ihm für heute Abend verabredet.«
    Adriana stieß einen Pfiff aus. »Wow, querida . Das ging aber schnell. Wie der Blitz.«
    »Ach, jetzt komm schon, erzähl mir nicht, dass du nicht einszweifix mit einem Soldaten in die Kiste hüpfen würdest!«
    »Klar würde ich das. Aber hattest du nicht letztes Wochenende gerade erst Croc Dundee? Oder bringe ich schon alles durcheinander? Meine Güte, Emmy, ich hätte nie gedacht, dass ich mal Schwierigkeiten haben würde, deine Männer auseinanderzuhalten.«
    Was klang da aus Adis Stimme heraus? Verärgerung? Verurteilung? Oder am Ende gar Neid?

    »Rafi ist süß und auf Zack und ein totales Schätzchen. Es hat so viel Spaß gemacht.«
    »Nicht zu vergessen, er ist Jude«, sagte Adriana. Emmy sah buchstäblich vor sich, wie sie mahnend den Zeigefinger hob. »Wir wissen, was das bedeutet... potenzieller Heiratskandidat!«
    Emmy ließ einen dramatischen Seufzer hören. »Es ist gerade mal sechs Monate her, da habt ihr zwei, du und Leigh, euch die Seele aus dem Leib gequasselt, ich solle aufhören, mir einen Ehemann zu angeln, und unbedingt mein sexuelles Repertoire erweitern. Und jetzt, wo ich genau das tue, redest du von nichts anderem als von Heirat!«
    »Schon gut, querida , beruhige dich. Klar sollst du deinen Spaß haben. Sprechen wir von was anderem - beispielsweise von mir.«
    Emmy lachte und scrollte sich gleichzeitig durch die Kanäle des auf stumm gestellten Hotelfernsehers. »Schon recht. Wie läuft es mit Mr. Baron? Traumhaft wie eh und je?«
    »Alles gut. Er ist wieder zum Dreh nach Toronto. Aber ich habe Neuigkeiten.«
    »Erzähl mir nicht, dass -«
    »Nein, wir haben uns nicht verlobt. Aaaaber...« Sie legte eine wirkungsvolle Pause ein, und Emmy hätte sie am liebsten erwürgt. » Marie Claire wird meine Kolumnen

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