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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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veröffentlichen!«
    »Deine Kolumnen?« Keine besonders positive Reaktion, das war Emmy klar, aber von diesem Thema hörte sie zum ersten Mal.
    »Ja, ist es zu glauben? Toby hat mich doch im November zu so einer Dinnerparty mitgeschleift, und da habe ich eine Redakteurin kennengelernt und ihr die Regeln beigebracht, wie man sich einen Mann angelt - was, wie ich anmerken möchte, so hervorragend geklappt hat, dass sie immer noch mit dem Typen zusammen ist, den sie an dem Abend kennengelernt hat -, und sie will meine Tipps publizieren!«

    Emmy konnte ihre Verblüffung kaum verbergen. Adriana als Kolumnistin? Adriana wurde von jemandem für Arbeitsleistungen bezahlt? Es wollte ihr nicht in den Kopf. »Gratuliere, Adi! Das heißt, du kannst deine Weisheiten an eine komplett neue Generation junger Frauen weitergeben. Unglaublich.«
    »Sie haben es weiß Gott nötig. Amerikanische Frauen... liebe Güte... aber ich will es versuchen. Hör zu, ich muss mich zum Mittagessen fertigmachen. Papa hat zu Silvester die ganze Nachbarschaft eingeladen. Wo gehst du mit dem kleinen Israeli heute Abend hin?«
    »In irgendein Restaurant in Tel Aviv und dann, wenn es nach mir geht, auf direktem Weg zurück in mein Hotelzimmer.«
    Adriana seufzte. »Ich kenne meine Emmy nicht mehr wieder. Es ist herzerfrischend, querida , wirklich. Nimm dich bloß ein bisschen in Acht, okay? Du musst nicht mit jedem Typen schlafen, der dir über den Weg läuft.«
    »Was höre ich da? Was, zum Teufel, soll das heißen? Muss ich dich etwa daran erinnern -«
    Adriana unterbrach sie mit einem melodischen Lachen. »Muss los, querida . Viel Spaß heute Abend, und ein gutes Neues! Wir sprechen uns nächstes Jahr wieder!«
    Das Gespräch hinterließ bei Emmy ein seltsames Gefühl - als stünde sie ein bisschen neben sich, wie damals in der Neunten, wenn sie ihren Freundinnen beim Lippenstiftklauen im Supermarkt zusah: nicht durch und durch schuldbewusst, aber nervös und leicht beschämt. Tat sie nicht genau das, was Adriana und Leigh ihr aufgetragen hatten? Sie machte keinen Versuch, auf einen Ehemann hinzuarbeiten - seit Monaten kein einziger Hochzeitstraum! -, und trotzdem spürte sie die Missbilligung. Es kam ihr so unfair vor. Selbst das Engelchen Leigh hatte vor Russell zwölf oder gar fünfzehn Männer gehabt, was offenbar niemand sonderlich bemerkenswert fand. Und Adriana! Heiliges Kanonenrohr. Die Frau hatte mit Männern geschlafen, mit denen sie nicht mehr verband als fünf zufällig gemeinsam
im Taxi verbrachte Minuten nach einer langen Partynacht - und tat jetzt geschockt, wenn Emmy beruflich einen netten Knaben kennenlernte und die so nüchterne wie reife Entscheidung traf, sich ein Abenteuer mit ihm zu gönnen.
    Entschuldigung, Adi , dachte sie mit einem genervten Blick zur Decke, eine Affäre. Mit drei wahnsinnig höflichen und gut aussehenden Männern zu schlafen, machte sie noch lange nicht zur Femme fatale.
    Mit dem stillen Gelöbnis, sich von der neuen Prüderie ihrer Freundin nicht die Laune verderben zu lassen, schob Emmy ihren Teller beiseite und schmiegte sich in Rafis starke Arme.
    »Hast du Lust, dir heute Abend einen Film anzuschauen?«, wisperte sie und bedeckte seinen Unterarm mit kleinen Küssen. »Oder sollen wir einfach was bei Pay-Per-View bestellen?«
    Rafi strich ihr durchs Haar und küsste sie auf die Stirn. »Das würde ich sehr gerne, Schätzchen, aber ich muss nach Hause.« Er blickte zu dem Wecker auf dem Nachttisch. »Ich ziehe wohl besser bald ab.«
    »Jetzt gleich?« Emmy fuhr hoch und versetzte ihm mit der Schulter beinahe einen Kinnhaken. Wollten sie denn nicht den ganzen Nachmittag im Bett verbringen, sich lieben und baden und Joghurt-Smoothies trinken? Sie hatte sich vorgestellt, dass sie sich mindestens bis zum Dunkelwerden auf diese Art und Weise vergnügen würden, um dann anzuziehen, was an Klamotten so herumlag, und sich in irgendeine schäbige Kneipe zu schleppen, die nur die Einheimischen kannten und in der es göttliches Essen gab. Sie würden sich mit Falafeln und Hummus den Bauch vollschlagen, billigen Rotwein dazu trinken und dann lachend und Händchen haltend zurück ins Hotel wanken. Herrlich satt und müde würden sie sich in die kühlen Laken wickeln und zehn Stunden schlafen, um sich nach dem Aufwachen noch ein bisschen zu lieben, bis er sie dann zum Flughafen brachte, ihre Tränen fortküsste und hoch und heilig versprach, sie in den Ferien, wenn nicht sogar schon früher, in
New York zu besuchen.

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