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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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sich einmal um die eigene Achse. »Ist es nicht fantastisch?«
    Es war wirklich ein bildschönes Kleid - und es benahm sich,
als ob es denken könnte und instinktiv wüsste, an welche Kurven es sich anzuschmiegen und welche es locker zu umspielen hatte. Andererseits hätte Adriana auch in einer rot-weiß-karierten Tischdecke hinreißend ausgesehen.
    »Fantastisch«, bestätigte Leigh.
    »Los, wir verschwinden lieber, bevor sie womöglich nach unten kommen und mich mit dir statt mit dem südamerikanischen Polospieler erwischen.«
    »Ich dachte, er wäre Geschäftsmann.«
    »Ist doch egal.«
    Das Taxi kroch im Schneckentempo durch die 13. Straße. Wie immer am Samstagabend war der Verkehr so dicht, dass sich die Strecke von wenigen Straßenblocks wie eine Fahrt nach New Jersey anfühlte. Zu Fuß wären die Freundinnen in zehn Minuten am Ziel gewesen, aber dieser Gedanke verbot sich von selbst. Vor allem Adriana in ihren Christian Louboutins sah so aus, als ob sie höchstens ein paar Meter schaffen könnte, ohne sich eine Verletzung oder gar eine Lähmung zuzuziehen.
    Bis sie endlich am Waverley Inn ankamen, hatte Emmy jede von ihnen mit einem halben Dutzend SMS eingedeckt.
    »Wo bleibt ihr denn?«, zischelte sie, als sie sich durch die winzige Eingangstür schoben. Sie lehnte am Hostessenpult und winkte sie hastig heran. »Ohne euch lassen die mich noch nicht mal an der Bar sitzen.«
    »Mario, du böser Junge, du!«, sagte Adriana schmeichelnd zu einem gut aussehenden Mann undefinierbarer Hautfarbe und küsste ihn auf beide Wangen. »Emmy ist meine Freundin und heute Abend mein Gast. Emmy, darf ich dir Mario vorstellen? Der Mann hinter der Legende.«
    Nachdem man sich reihum begrüßt und abgeküsst hatte, wurden die Mädchen in den hinteren Raum geleitet, zu einem intimen Tisch für drei. Zwar war das Restaurant nicht so voll wie sonst, weil viele Stammgäste über das verlängerte Feiertagswochenende
in die Hamptons gefahren waren, aber das Promibeobachten lohnte sich trotzdem noch.
    »Der Mann hinter der Legende?«, fragte Emmy und verdrehte die Augen. »Ist das dein Ernst?«
    »Männer brauchen Streicheleinheiten, querida . Wie oft muss ich euch das noch sagen? Manchmal reicht eine zarte Hand. Aber wenn ihr erst gelernt habt, sie an die mit Samt gepolsterte Kandare zu nehmen, sind sie euch für immer sicher.«
    Leigh warf eine Nicorette ein. »Ich hab nicht die leiseste Ahnung, was du da redest.« Sie wandte sich Emmy zu. »Spricht sie vielleicht in fremden Zungen?«
    Emmy zuckte nur mit den Schultern. Sie war es seit Jahren nicht anders gewöhnt, als dass Adriana sie in die Geheimnisse des Männerhandlings einweihen wollte. Ihre Tipps waren wie Märchen: spannend anzuhören, aber im wahren Leben wohl nicht zu gebrauchen.
    Adriana bestellte eine Tischrunde Wodka Gimlets. Dazu umschloss sie die Hand des Kellners mit beiden Händen und hauchte: »Dreimal meinen Lieblingscocktail, Nicholas.« Sie lehnte sich zurück und ließ den Blick durch das Restaurant schweifen. Obwohl es noch etwas früh am Abend war - richtig losgehen würde der Betrieb erst um Mitternacht, wenn die ganzen Möchtegern-VIPs und Promigucker wieder gegangen waren und die Stammgäste sich ungestört austoben konnten -, wirkte das Publikum schon jetzt glücklich und zufrieden.
    »Okay, Mädels. Bringen wir es hinter uns, dann können wir uns auf das Essen konzentrieren«, sagte Emmy, nachdem Nicholas ihre Getränke gebracht hatte.
    Adriana sah sie an. »Hinter uns bringen? Was denn?«
    Emmy erhob ihr Glas. »Den unvermeidlichen Trinkspruch, mit dem ihr mich taktvoll daran erinnert, dass ich froh sein kann, Duncan vom Hals zu haben. Dass es toll ist, Single zu sein. Dass ich jung und schön bin und mir die Männerwelt zu Füßen liegen wird. Nun macht schon. Ich warte.«

    »So toll ist es nun auch wieder nicht, Single zu sein«, gab Leigh zu bedenken.
    »Dass du schön bist, stimmt natürlich, querida «, sagte Adriana lächelnd. »Aber ob du mit knapp dreißig noch als wirklich jung durchgehst, weiß ich auch nicht.«
    »Du findest bestimmt wieder jemanden, aber dass einem die Männer zu Füßen liegen, ist irgendwie aus der Mode gekommen«, kommentierte Leigh.
    »Jedenfalls nicht die unverheirateten«, ergänzte Adriana.
    »Gibt es überhaupt noch unverheiratete?«, fragte Leigh.
    »Die Schwulen.«
    »Vorläufig noch. Aber bestimmt nicht mehr lange. Und dann gibt es gar keine mehr.«
    Emmy seufzte. »Danke, Leute. Ihr findet doch immer die

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