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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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wirklich glaube: Duncan wird sich nie ändern, und ihr werdet nie miteinander glücklich sein, weder heute noch in Zukunft.«
    Die Selbstverständlichkeit dieser Feststellung verschlug Emmy fast die Sprache. Izzie, ihre zwanzig Monate jüngere Schwester, die ihr so ähnlich sah, dass sie fast ihr Klon hätte sein können, erwies sich wieder einmal als die um Klassen Ruhigere, Weisere und Reifere von ihnen. Wie lange dachte sie das schon? Und warum hatte sie diese simple Wahrheit in all den endlosen Gesprächen, die sich um Izzies damaligen Freund und jetzigen Ehemann Kevin oder um Duncan drehten, nicht ein einziges Mal so deutlich ausgesprochen?
    »Nur weil du es nicht gehört hast, heißt das noch lange nicht, dass ich es nicht gesagt habe. Emmy, wir haben es dir alle gesagt. Und nicht nur einmal. Es ist, als wärst du fünf Jahre lang unzurechnungsfähig gewesen.«
    »Das hört man gern. Bestimmt wünscht sich jeder eine Schwester wie dich.«
    »Bitte! Du und ich, wir wissen doch beide, dass du seriell monogam veranlagt bist und Schwierigkeiten hast, dich außerhalb einer Beziehung zu definieren. Kommt dir das ein bisschen bekannt vor? Ich finde nämlich, es klingt verdammt nach unserer Mom.«
    »Ich danke dir für diese brillante Erkenntnis, du Hobbyseelenklempnerin. Vielleicht kannst du mich auch gleich noch darüber aufklären, was für Folgen die Trennung für Otis hat. Ich bin überzeugt, dass eine gescheiterte Beziehung auch auf Papageien
eine verheerende Wirkung hat. Wenn ich es mir recht überlege, braucht er wahrscheinlich eine Therapie. Mein Gott, was bin ich doch für eine egozentrische Person. Der Vogel leidet!« Obwohl Izzie inzwischen als Frauenärztin und Geburtshelferin am Universitätskrankenhaus Miami arbeitete, hatte sie eine Zeit lang mit der Psychiatrie geliebäugelt und analysierte noch heute alles, was ihr in die Quere kam - ganz egal, ob Pflanze, Mensch oder Tier.
    »Mach du nur deine Witze, Em. Du hast schon immer versucht, deine Probleme dadurch zu lösen, dass du sie ins Lächerliche ziehst. Und ich will nicht behaupten, das wäre die verkehrteste Einstellung. Ich möchte dir nur dringend raten, dich nicht gleich wieder fest zu binden. Konzentrier dich zur Abwechslung mal auf dich. Mach das, wozu du Lust hast, wann du dazu Lust hast, ohne dir von jemand anderem reinreden zu lassen.«
    »Wenn du mir jetzt auch noch damit kommst, dass zwei Hälften kein Ganzes ergeben, muss ich kotzen.«
    »Du weißt, dass ich recht habe. Nimm dir etwas Zeit für dich. Erkunde deine eigenen Bedürfnisse. Finde heraus, wer du wirklich bist.«
    »Mit anderen Worten: bleib Single.« Sie hat leicht reden, aus den Armen eines liebevollen Ehemanns heraus, dachte Emmy.
    »Hört sich das wirklich so furchtbar an? Seit du achtzehn warst, hast du eine feste Beziehung nach der anderen gehabt.« Was sie nicht sagte, war: Und du siehst ja, was dir das eingebracht hat .
    Emmy seufzte und sah auf die Uhr. »Schon gut, schon gut. Ich bin dir dankbar für deinen Rat, Izzie, wirklich, aber ich muss gleich los. Leigh und Adriana haben mich heute Abend schick zum Essen eingeladen, nach dem Motto: Sei froh, dass du ihn los bist. Und ich muss mich langsam fertig machen. Wir reden morgen weiter, ja?«

    »Ich melde mich nachher noch mal aus der Klinik, wenn nicht mehr so viel los ist. Zieh dir ein paar Drinks rein, okay? Mach ein paar Klubs unsicher. Küss einen Fremden. Hauptsache, du lachst dir nicht sofort den nächsten festen Freund an.«
    »Ich werd’s versuchen«, versprach Emmy. Worauf Otis viermal dasselbe Wort kreischte.
    »Was war das?«, fragte Izzie.
    »Schlüpfer. Otis sagt Schlüpfer.«
    »Sollte ich fragen, wie er darauf kommt?«
    »Untersteh dich.«
     
    Zum allerersten Mal, seit Leigh mit Adriana im selben Haus wohnte, musste sie nicht eine halbe Ewigkeit beim Portier auf sie warten. Die schiere Not hatte sie frühzeitig nach unten getrieben. Als sie nach einem entspannenden Tag im Frisiersalon - der ihr für das kommende Wochenende ein Date mit dem scharfen Fremden eingebracht hatte - nach Hause kam, hatten sich zu ihrem leisen Entsetzen ihre Eltern im Penthouse eingenistet. Genau genommen gehörte ihnen die Wohnung zwar, aber da sie höchstens ein paar Wochen im Jahr darin verbrachten, betrachtete Adriana sie als ihr eigenes Reich, in dem ihre Eltern lediglich Gäste waren. Unmögliche, gefürchtete Gäste. Was konnte Adriana dafür, wenn ihnen die echten afrikanischen Zebrafelle nicht gefielen, die sie

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