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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Gummibärchen und Plätzchen, er lud sie Tage im Voraus ein, damit sie nur ja keine anderen Pläne machen konnte. Wer hätte damals voraussehen können, dass all dieses Glück fünf Jahre später mit kreischenden Bremsen zum Erliegen kommen würde, dass sie um einen Vorrat an Zynismus reicher und er um die Hälfte seiner Haare ärmer sein würde, dass ihre Beziehung,
die dienstälteste in ihrem ganzen Bekanntenkreis, wie eine Sandburg beim ersten Hauch einer tropischen Brise zusammenkrachen würde?
    Genau das war die Frage, die Emmy ihrer Schwester stellte, sobald sie sie am Hörer hatte. Seit Duncan mit ihr Schluss gemacht hatte, rief sie Izzie doppelt so oft an wie sonst. Dieses Gespräch war das vierte in vierundzwanzig Stunden.
    »Hast du eure Beziehung gerade tatsächlich mit einer Sandburg verglichen und die Cheerleaderin mit einer tropischen Brise, oder hab ich mich da verhört?«, fragte Izzie.
    »Ach komm, Izzie. Jetzt sei doch mal eine Sekunde ernst. Oder willst du etwa behaupten, du hättest dieses Ende kommen sehen?«
    Es blieb eine Zeit lang still in der Leitung. »Na ja«, sagte Izzie dann. »Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich so war.«
    »Wie war?«
    »Wir drehen uns im Kreis, Em.«
    »Dann rück schon raus damit.«
    »Ich sage bloß, dass dieses Ende nicht völlig aus heiterem Himmel kam.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich weiß einfach nicht, ob es tatsächlich stimmt, wenn du sagst, dass alles in die Brüche gegangen ist, als die erstbeste Tussi am Horizont erschien. Aber eigentlich ist es auch egal. Er ist auf jeden Fall ein Arsch und ein Vollidiot, und er kann dir nicht das Wasser reichen.«
    »Okay, ich geb’s ja zu, es war nicht die erste Tussi. Aber jeder hat eine zweite Chance verdient.«
    »Das stimmt. Aber auch eine sechste oder siebte?«
    »Wow. Tu dir keinen Zwang an, Izzie. Nimm bloß kein Blatt vor den Mund.«
    »Ich weiß, es klingt hart, aber es ist wahr.«
    Zusammen mit Leigh und Adriana hatte Izzie ihrer Schwester während Duncans zahlloser »Fehler«, »Verirrungen«, »Versehen«,
»Unfälle«, »schwachen Momente« und (die mit Abstand schönste Ausrede aller Zeiten) »Rückfälle« zur Seite gestanden. Emmy wusste, dass sie und die Mädels Duncan dafür hassten, dass er sie leiden ließ wie einen Hund. Die Abneigung stand ihnen ins Gesicht geschrieben, und sie hatten ihr auch immer wieder in Worten Luft gemacht. Aber was sie nicht verstanden, nicht verstehen konnten, war das Gefühl, das sie jedes Mal aufs Neue überkam, wenn er auf einer überfüllten Party ihren Blick suchte. Wenn er sie in die Dusche mitnahm und sie mit dem nach Gurke duftenden Meersalz abschrubbte. Wenn er zuerst ins Taxi stieg, damit sie auf dem Rücksitz nicht durchrutschen musste. Oder wenn er ihr ein Thunfischbrötchen bestellte, genau so, wie sie es am liebsten mochte, mit scharfer Soße und ohne Salat. Natürlich setzte sich jede Beziehung aus solchen Kleinigkeiten zusammen, aber Izzie und die Mädels konnten einfach nicht wissen, wie es für sie war, wenn Duncan ihr seine ganze Aufmerksamkeit schenkte, und sei es auch nur für wenige Sekunden. Im Vergleich damit waren die dramatischen Momente nichts weiter als eine Bagatelle, und genau so hatte Duncan sie auch immer getröstet: Es sei nur ein belangloser Flirt, mehr nicht.
    Was für ein Schwachsinn!
    Sie wurde schon wütend, wenn sie bloß daran dachte. Wie um alles in der Welt hatte sie seine Argumentation nachvollziehen können, es sei völlig normal, um nicht zu sagen natürlich, dass man auf der Couch irgendeiner Frau eingeschlafen war, wenn man so viel Whiskey getrunken hatte wie er. Was war nur in sie gefahren, dass sie Duncan wieder zu sich ins Bett ließ, ohne auf einer plausiblen Erklärung für die nicht ganz koschere Nachricht von einer »alten Freundin der Familie« zu bestehen, die sie auf seiner Mailbox gefunden hatte. Ganz zu schweigen von dem Debakel, das mit einem Nottermin beim Frauenarzt geendet hatte, wo sich zum Glück alles als falscher Alarm herausgestellt hatte - bis auf die Meinung ihres Arztes,
dass Duncans »Nichts von einer Schwellung« höchstwahrscheinlich jüngeren Datums war und nicht, wie er beharrlich beteuerte, ein Souvenir aus alten Collegezeiten?
    Izzies Stimme riss sie aus ihren Grübeleien.
    »Und ich sage das nicht bloß, weil ich deine Schwester bin oder weil ich mich dazu verpflichtet fühle - obwohl ich deine Schwester bin und mich tatsächlich dazu verpflichtet fühle. Ich sage es, weil ich es

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