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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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akustischen Warnsignale seiner Energieversorgungs-Software. Als er die Plattform erreichte, brüllten die Haupttriebwerke der Möwe noch lauter auf, ließen den dichten Qualm auseinanderstieben und schleuderten ihm eine Wolke aus Staub und Steinen entgegen. Er zog sich auf die Plattform hinauf, schirmte seine Augen gegen den umherwirbelnden Unrat ab und kämpfte sich weiter zum Schiff vor, aber die von den Raketenmotoren erzeugten heißen Windböen schlugen ihm mit einer solchen Wucht entgegen, dass er kaum vorankam.
    Das Schiff begann, sich unter ohrenbetäubendem Donnern zu erheben. Klunk streckte eine Hand nach einer Landestütze aus, doch die Gewalt der Schubstrahlen schleuderte ihn zu Boden. Halb geblendet von dem Orkan aus Staub, Rauch und Unrat, war er schon kurz davor, aufzugeben und sich in Sicherheit zu bringen, als er einen flüchtigen Blick auf eine huschende Bewegung erhaschte. Kaum fünf Meter entfernt von ihm wurde ein Stahlkabel schnell in die Höhe gezogen, während das Schiff gleichzeitig in den Himmel kletterte. Die Winde!
    Klunk kroch auf Händen und Knien über den ölverschmierten Beton auf das Kabel zu, und gerade als es über ihm zu verschwinden drohte, gelang es ihm, den schweren gelben Metallhaken an seinem Ende zu packen.

Kapitel 7
    Die Zentrale des Hinchfig-Imperiums befand sich in North Forgberg, ein halbes Dutzend Kilometer von Vurdis Apartment entfernt. Theoretisch hätte Farrell Hinchfig von seinem hochgelegenen Büro mit einer Laserkanone direkt in Vurdis Fenster schießen können; abgesehen davon, dass er weder eine Laserkanone besaß noch wusste, dass Vurdi überhaupt existierte. Noch nicht …
    Er saß an seinem Schreibtisch, wo er kurze Texte in einen altmodischen Notizblock schrieb, bevor er sie in die Tastatur seines Computers tippte. Es war seine tägliche Routine; er tauchte gegen Mittag auf und verbrachte die ersten fünf Minuten damit, dringende Botschaften in den Papierkorb des Computers zu verschieben, bevor er sich an etliche Stunden harter Arbeit machte. Diese Arbeit bestand darin, eine Verbindung zur Buchhaltungsabteilung der Firma herzustellen und dann einen möglichen Zugangscode nach dem anderen in der Hoffnung in die Tastatur zu tippen, dass ihm einer davon endlich Zugriff zu all dem Geld der Firma verschaffte.
    Farrell betrieb seine Nachforschungen mit äußerster Gründlichkeit. Er machte sich regelmäßig Notizen über seinen älteren Bruder – darüber, wo Gordon zu Mittag aß, welches seine Lieblingssendungen waren, die Namen seiner Freunde und Geschäftspartner. Das alles eröffnete ihm endlose Kombinationen neuen Materials, mit denen er seinen Computer füttern konnte.
    Bisher, nach drei Monaten fleißiger Arbeit, hatte der Computer jedoch jede Eingabe zurückgewiesen.
    »Spaghetti carbonara Eiscreme«, murmelte Farrell, während er einen Buchstaben nach dem anderen eintippte.
    »Zugangscode nicht akzeptiert«, sagte der Computer höflich.
    Farrell kennzeichnete die Wortkombination in seinem Notizblock mit einem Kreuz. »Spaghetti carbonara Gelee«, buchstabierte er die nächste Eingabe laut mit.
    »Ungültiger Zugangscode«, erwiderte der Computer, der seine Antworten gern immer ein bisschen variierte.
    »Spaghetti carbonara Limone.«
    »Dieser Zugangscode wird …«
    Farrells Kopf ruckte erwartungsvoll hoch. Sein Blick saugte sich förmlich an dem Monitor fest.
    »… nicht akzeptiert«, beendete der Computer, der auch über einen ausgeprägten Sinn für Dramatik verfügte, seine Antwort.
    »Scheiße!«, zischte Farrell und kritzelte ein dickes X in den Notizblock. Er wollte gerade die nächste Wortekombination ausprobieren, als sein Terminal summte. »Yeah?«
    »Farrell?«, fragte eine gedämpfte Stimme.
    »Wer sollte es denn sonst sein?«
    »Ich habe eine äußerst wichtige Info für Sie.«
    Farrell runzelte die Stirn. Das war ziemlich hinterlistig, selbst für seinen Computer. Ob er jetzt wohl einen Anruf fingierte, der ihm den Zugangscode verriet, nur um dann im letzten Moment doch wieder aufzulegen? »Wer spricht da?«
    »Snake. Sie wissen schon, wir haben uns gestern Abend unten im Pub kennengelernt.«
    Das schloss den Computer aus. »Hören Sie, Snake, ich weiß nicht mehr, was ich Ihnen versprochen habe, aber ich bin momentan etwas knapp bei Kasse.«
    »Sie haben mir gesagt, ich sollte die Augen für Sie offen halten, Ihnen Bescheid sagen, was so abgeht.«
    »Habe ich das?« Farrell versuchte angestrengt, sich an den letzten Abend zu erinnern,

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