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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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alle zusammenhalten, nicht wahr? Uns umeinander kümmern.«
    Mike nickte. »Sie werden Ihren Simuloiden in drei Stunden bekommen«, versprach er. »Und wenn ich alle Computer der Firma dafür einspannen muss.«
*
    Hal begab sich zum Verbindungsschacht in der Kommandozentrale und stieg die Leiter zum Unterdeck hinunter, wobei er sorgsam darauf achtete, nicht auf die defekte Sprosse zu treten. Als seine Füße die nackten Metallplanken berührten, flammte über ihm ein grelles Deckenlicht auf. Er kniff die Augen zusammen. »Dreh die Helligkeit runter, Navcom.«
    Das blendende Licht verwandelte sich in ein mattes Glühen. Hal warf einen Blick durch den Gang zu der Tür, die in den Frachthangar führte. Er konnte die beiden Arbeiter auf der anderen Seite hören, den dumpfen Widerhall ihrer Stiefel auf dem hohlen Boden, ihre Flüche, mit denen sie eine schwere Kiste in die richtige Position dirigierten, und einen lauten Schmerzschrei, als sich einer die Finger klemmte. Über die Lärmkulisse hinweg waren die gleichmäßigen mechanischen Schritte des Roboters zu vernehmen, der unermüdlich eine Kiste nach der anderen in den Laderaum schleppte.
    Hal wandte sich kopfschüttelnd ab. Arbeitsgesetze hin oder her, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis man die letzten Menschen vollständig ersetzen würde. Roboter waren einfach verdammt viel effektiver als menschliche Arbeitskräfte.
    Er quetschte sich zwischen der Leiter und der Wand hindurch und erreichte bereits nach wenigen Schritten das Ende des engen Flurs, von dem zwei Türen abzweigten. Auf der einen stand »Toilette«, auf der anderen »Küche«. Einen Moment lang fragte sich Hal, wie es um die Kompetenz von Raumschiffkonstrukteuren bestellt war, die eine Kombüse von gerade einmal der halben Größe der Toilette entwarfen. Verdiente denn nicht der Raum, in dem eine Mahlzeit zubereitet wurde, die doppelte Größe des Raumes, in dem man sie nach dem Verzehr wieder entsorgte?
    »Vermutlich haben sie die Konstruktion von einem Haufen Roboter erstellen lassen«, knurrte er, während er die Küchentür aufstieß. Er klappte den Miniaturtisch aus der Wand und öffnete den Kühlschrank. Ein Hagelschauer aus Eispartikeln ergoss sich auf den zerschlissenen Bodenbelag, und Hal sorgte für weiteren Nachschub, als er zwischen den Lebensmittelbehältern herumhantierte. »Was, zum Teufel, ist das?«, fragte er und zog eine große Kugel aus dem Gefrierfach. Er las den Aufkleber und blickte ungläubig zur Kamera des Navcoms empor, die an der Küchendecke befestigt war. »Weihnachtspudding?«
    »Laut meinen Unterlagen wurde dieser Klumpen Lebensmittel auf Xankor erworben. Man hatte Ihnen ein Sonderangebot unterbreitet.«
    »Navcom, wenn ich eins von diesen Dingern auftaue, habe ich tagelang daran zu essen. Außerdem ist das keine richtige Mahlzeit.«
    »Lassen Sie es mich so formulieren: Es deckt sich mit meiner Definition verdaubarer Materie.«
    »Du solltest eine Hamburgerbude eröffnen.« Hal wackelte mit dem schweren Brocken vor der Kamera herum. »Das Ding mag zwar genießbar sein, aber es ist definitiv nicht genießbar . Kapiert?«
    »Negativ.«
    »Unter genießbar verstehe ich Nahrungsmittel wie Fleisch, Brot oder Gemüse.« Hals Blick wurde sehnsüchtig. »Pastete mit Pommes. Steak mit Pommes. Irgendwas mit Pommes!« Er schob den schweren Pudding zurück in den Kühlschrank und zog einen viereckigen Behälter hervor. »Dieses Zeug werde ich nicht noch einmal essen«, knurrte er und verstaute den Behälter ebenfalls wieder in den Tiefen des Kühlschranks. Genauso verfuhr er mit den nächsten drei Dosen, bis nur noch eine übrig blieb.
    Er zog sie heraus und betrachtete das feuchte Etikett, das einen Haufen dampfender Fleischbällchen auf braunem Reis mit Unmengen von dickflüssiger Bratensoße zeigte. »Ich kann mich nicht daran erinnern, das hier schon einmal gegessen zu haben.«
    »Es handelt sich um ein komplettes Gericht«, sagte der Navcom.
    »Soll das vielleicht eine Ermutigung sein?« Hal schloss die Gefriertruhe und stellte den Behälter vor dem Herd ab. Als er die Klappe öffnete, ertönte ein Knirschen, und es kam eine runde, dunkle Öffnung zum Vorschein, deren Ränder dick mit den verkrusteten Überresten vergangener Mahlzeiten überzogen waren. Hal drückte den Behälter in die Öffnung, schloss den Deckel und zählte bis zehn, während sich der Herd unter seinen Händen erwärmte.
    Er nahm den Behälter heraus und stellte ihn schnell auf den Tisch, bevor er sich

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