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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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rücksichtsvoll.
    Klunk öffnete eine Hand und präsentierte dem Verkäufer ein rötliches Kreditplättchen. »Hier.«
    Der Verkäuferdroide blickte an seiner langen Nase entlang auf das Geld. »Ich bedaure, Sir, aber Sie verfügen nicht über genügend Kredite.«
*
    »Wie konntest du nur 1000 Kredite für ein Hemd und eine lausige Hose zum Fenster rausschmeißen?«, fauchte Hal aufgebracht. Sie saßen im Wagen vor der Einkaufspassage. Hal trug mittlerweile eine locker geschnittene Hose, die er zum halben Preis in einem Restpostengeschäft erstanden hatte, und ein braunes Hemd mit einem so weiten Kragen, dass er bei jedem stärkeren Windstoß in Gefahr zu geraten drohte, hinfortgefegt zu werden.
    »Sie ist nicht lausig«, widersprach Klunk. »Tatsächlich ist sie sogar ziemlich gut.«
    »Für eine derartige Summe sollte sie nicht nur gut, sondern das Beste vom Besten sein. Du solltest dir etwas Legeres kaufen und dich nicht für die Teezeremonie des Kaisers ausstaffieren!«
    »Ich habe ja versucht, die Sachen zurückzugeben, aber der Verkäufer hat das abgelehnt«, verteidigte sich Klunk.
    »Was mich nicht überrascht«, knurrte Hal. »So wie du nach Kuhmist stinkst.«
    »Ich dachte, der Verkäuferroboter hätte mich gründlich gereinigt.«
    Plötzlich huschte ein Grinsen über Hals Gesicht. »All das Scheuern und Rubbeln und dann keine echte Befriedigung zum Schluss. Junge, muss der angefressen gewesen sein.«
    »Es tut mir wirklich leid, Mr. Spacejock. Ich weiß, ich habe mich gehen lassen, aber ich hatte auch noch nie so viel Geld in den Händen.«
    Hal verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen. Er hätte wissen müssen, dass der Roboter kein wirkliches Verständnis für den Wert von Geld besaß. »Hier«, sagte er und zog einen Chip aus der Tasche.
    »Mr. Spacejock, das könnte ich niemals annehmen!«
    »Nimm schon. Ich bestehe darauf.«
    Klunk nahm das Geld entgegen und betrachtete es. »Fünf Kredite?«, fragte er. »Was bekommt man dafür?«
    »Ungefähr zehn Minuten in einer Autowaschanlage«, murmelte Hal.
    »Mr. Spacejock, ich bin nie zuvor einem so großzügigen Menschen begegnet.«
    »Klunk, lass den Spacejock allmählich stecken, ja? Nenn mich Hal.«
    »Gewiss, Mr. … Hal.«
    »Und jetzt setz diesen lächerlichen Hut ab und lass uns abhauen.«
*
    Hal stand auf dem knöcheltiefen roten Teppich im Foyer des Spielkasinos und sah sich um. Aus der offenbar aus solidem Felsgestein bestehenden Wand vor ihm war ein drei Stockwerke hoher Torbogen herausgemeißelt worden. Der Durchgang selbst schimmerte wie ein Wasservorhang, auf dem sich die Lichter und der rote Teppich spiegelten. Hinter einem auf Hochglanz polierten Holztresen stand ein glänzender Roboter.
    »Zum Bühneneingang geht’s da lang«, sagte eine schroff klingende Stimme.
    Als sich Hal umdrehte, entdeckte er den Türsteher, der auf eine schmucklose Tür neben dem Empfangstresen deutete. »Bühneneingang?«, fragte er.
    Der Rausschmeißer errötete. »Tut mir leid, Sir. Ich dachte, Sie gehören zu den Leuten vom Kabarett.«
    Hal blickte an den weiten Beinen seiner Hose hinab. »Was stimmt denn nicht mit …?«
    »Platz da!«, bellte eine barsche Stimme. Ein dicker Mann mittleren Alters mit Halbglatze in Begleitung einer juwelenbehangenen drallen Frau stieß Hal grob aus dem Weg. Das Paar schritt die Stufen zum Torbogen empor und verschwand hinter dem schimmernden Durchgang.
    »Nach Ihnen!«, rief Hal den beiden hinterher und wandte sich wieder dem Türsteher zu. »Also, was gibt es denn an meiner Kleidung auszusetzen?«
    »Nichts, Sir. Wenn Sie sie lange genug tragen, kommt sie bestimmt schon wieder irgendwann in Mode.« Er musterte Klunk und nickte beifällig. »Der Anzug, den Sie da tragen, ist wirklich geschmackvoll, Sir.«
    »Geschmackvoll?«, fragte Hal. »Gemessen an dem, was er gekostet hat, ist er geradezu eine Delikatesse.« Noch immer verärgert vor sich hin murmelnd, führte er Klunk durch den Torbogen und das schimmernde Kraftfeld. Das kühle kitzelnde Gefühl, das die energetische Barriere in ihm hervorrief, jagte ihm einen kurzen Schauder über den Rücken, und der Anblick, der sich ihm auf der anderen Seite bot, ließ ihn einen Moment lang verharren.
    Der Kasinosaal war so groß, dass sich das andere Ende im Dunst verlor. Tausende Leute umringten die schier endlosen Reihen der mit grünem Filz bezogenen Spieltische. Der Lärm war ohrenbetäubend – ein unablässiges Dröhnen von Stimmen und Gelächter, Freuden- und

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