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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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sagte er. »Es wurde als Spezialist für Rohrverlegungsarbeiten entwickelt. Sehen Sie die Greifbacken, die er anstelle von Händen besitzt? Damit kann er alles packen und festhalten.«
    »Diese Greifer passen genau in die Haltepunkte von schweren Laserwaffen«, erwiderte Hal. »Die meisten Kampfdroiden verfügen über solche Klauen.«
    Das Lächeln des Verkäufers verkrampfte sich ein wenig. »Äh … ja. Ich habe wohl gerade an ein anderes Modell gedacht.«
    »Wer leitet dieses Geschäft?«
    Der junge Mann richtete sich zu seiner vollen Höhe auf. »Ich bin der Manager«, sagte er und wölbte seine magere Brust stolz vor.
    »Wie viel kostet der Roboter mit dem Scheibenreiniger im Schaufenster?«
    »Wie viel der Roboter im Schaufenster kostet?« Der Verkäufer legte die Stirn in Falten. »Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Roboter überhaupt verkäuflich ist.«
    »Alles ist verkäuflich, Sohn.«
    »Tut mir leid. 20 000 Kredite.« Der Verkäufer registrierte Hals Gesichtsausdruck. »Oh, ich weiß, das klingt ziemlich teuer, aber XG-Roboter sind sehr vielseitig verwendbar.«
    »Kaufen Sie auch welche an?«
    »Sicher. Wenn der Preis stimmt.«
    Hal blickte sich nach allen Richtungen um und senkte die Stimme. »Ich habe draußen ein identisches Modell. Für zehn Riesen gehört es Ihnen.«
    Der Verkäufer lachte. »Auf einer Auktion bekomme ich solche Roboter für drei Riesen. Sie sind nicht sonderlich gefragt.«
    »Bei 20 Riesen pro Stück verstehe ich auch, woran das liegt.«
    »Auf alle Modelle gibt es Garantie«, sagte der Verkäufer steif. »Und jeder einzelne wird gründlich überholt, bevor er in den Verkauf geht. Ich beaufsichtige die Arbeiten persönlich.«
    »Drei Riesen, sagen Sie?«
    »Das ist die Obergrenze, sofern Ihr Roboter voll funktionstüchtig ist.«
    »Kommen Sie mit und überzeugen Sie sich selbst«, forderte Hal den Verkäufer auf.
    Sie verließen das Geschäft. Hal führte den jungen Mann zu seinem Mietwagen. »Ich muss Sie allerdings warnen«, sagte er, als sie sich der Beifahrerseite näherten. »Er müsste dringend gereinigt werden.«
    Der Verkäufer hielt sich die Nase zu. »Was hat er denn gemacht? In Kuhmist gebadet?«
    »So ungefähr. Aber es ist nichts, was sich nicht entfernen ließe.«
    »Und was ist mit seinem Gesicht los?«
    Hal warf einen Blick durch die geöffnete Beifahrertür. Klunk war auf seinem Sitz zusammengesackt, den Kopf in den Nacken gelegt. Sein Blick war glasig. Er hatte die Lippen weit zurückgezogen, und eine realistisch geformte Zunge hing ihm aus einem Mundwinkel. Hal stöhnte. Der Anblick des Roboters erinnerte an einen zweitklassigen Schauspieler, der gerade die Nummer »Was passiert, wenn man mit einem Fön in die Badewanne steigt?« zum Besten gab.
    »Ist er denn in Betrieb?«, erkundigte sich der Verkäufer und musterte Hal aus schmalen Augen.
    »Kann man eigentlich kaum sagen.«
    Eins von Klunks Augen starrte Hal kläglich an. Hal starrte zurück.
    Der Verkäufer schnippte einen getrockneten Schlammbrocken von Klunks Brust. »Wo haben Sie ihn denn her?«
    »Ich komme gerade aus dem Casino«, wich Hal einer direkten Antwort aus.
    »Aber natürlich, Sir«, erwiderte der Verkäufer mit einem vielsagenden Blick auf Hals verdreckte Fliegermontur. Er sah ihm in die Augen. »Sind Sie überhaupt der rechtmäßige Besitzer dieses Roboters?«
    Diese Frage hatte Hal befürchtet und versucht, sich eine halbwegs überzeugende Antwort einfallen zu lassen, sollte das Thema zur Sprache kommen. Dazu hatte er sich mehrere Versionen einer Geschichte ausgedacht, die im Wesentlichen alle darauf hinausliefen, Klunk im Casino gewonnen zu haben, doch jetzt erschienen sie ihm eher unglaubwürdig.
    »Ich habe gefragt, ob Sie der Besitzer dieses Roboters sind«, wiederholte der junge Mann seine Frage.
    »Sohn, der Tag, an dem ich einen gestohlenen Roboter verkaufe, ist auch der Tag, an dem ich nicht mehr im Schach gewinne.«
    Aus dem Bodenfahrzeug ertönte ein Schnauben.
    »Er hat ein Geräusch gemacht!«, rief der Verkäufer.
    »Ich habe nichts gehört.«
    Der Verkäufer bückte sich und starrte in Klunks leblose Augen. »Ich dachte gerade, ich hätte ein Licht gesehen«, sagte er. Er streckte eine Hand aus und drehte an irgendetwas unter einem von Klunks Armen, worauf eine Klappe in der Brust des Roboters aufsprang. »Systemneustart …«, murmelte er, während er mit dem Zeigefinger in der Öffnung herumstocherte. Plötzlich zuckte er zusammen und wedelte mit der Hand. »Ich habe einen

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