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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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verschwinden.
    Klunk trat ungerührt an das nächststehende Glücksspielgerät. Die blitzenden Lichter des Displays flackerten über sein Gesicht, als er die Bedienungsanleitung las. Die war so einfach wie möglich formuliert, um bloß keinen potenziellen Spieler abzuschrecken. »Chip einwerfen. Taste drücken.« Klunk betrachtete erneut für einen Moment das Kreditplättchen in seiner Hand, dann streckte er den Arm aus und schob es in den Schlitz. Er drückte die Taste und sah zu, wie unterschiedliche Symbole über mehrere Felder des Bildschirms hüpften, bevor sie sich zu einem bunten Muster gruppierten. Der Automat spielte eine kurze Melodie, und zwei Plättchen klapperten in die Auffangschale.
    Irgendjemand murrte hinter seinem Rücken. Klunk warf einen Blick über die Schulter. Der dicke Mann und seine Frau beobachteten ihn.
    Klunk wandte sich wieder dem Gerät zu, warf einen der Chips in den Münzschlitz und drückte die Taste. Die farbigen Symbole vollführten ihren halbautomatischen Tanz auf dem Display und kamen zum Stillstand. Klunk beugte sich erwartungsvoll über die Münzauffangschale.
    Nichts geschah.
    Der Mann und die Frau, die ihn weiter beobachteten, stießen einander an und kicherten schadenfroh.
    Klunk warf seinen letzten Chip ein, und die Symbole wirbelten erneut über den Bildschirm. Diesmal ertönte eine fröhliche Melodie aus dem Gerät. Die farbigen Symbole verharrten in einem Schachbrettmuster, auf dem ein Wort aufleuchtete: »HAUPTGEWINN!«
    Ein einzelnes weißes Kreditplättchen fiel klappernd in die Auffangschale.
    Gerade als Klunk danach greifen wollte, schlossen sich fünf dicke Finger um sein Handgelenk. »Moment mal! Ich wollte selbst an diesem Gerät spielen.«
    »Lassen Sie bitte meinen Arm los«, bat Klunk den Besitzer der Hand höflich.
    »Lass du mein Geld los!« Der Mann versuchte, Klunks Hand von der Schale fortzuziehen. Seine Augen quollen beinahe zu, während sein fleischiges Gesicht vor Anstrengung rot anlief. »Gib mir das Geld, bevor ich den Sicherheitsdienst rufe!«
    »Gib ihm das Geld und verzieh dich!«, keifte die Frau, die sich hinter ihrem Mann aufgebaut hatte. »Du darfst hier sowieso nicht spielen!«
    Mehrere Leute in der näheren Umgebung, die durch die lauten Stimmen aufmerksam geworden waren, verfolgten das Geschehen über ihre Glücksspielgeräte hinweg. Klunk betrachtete das zornig gerötete Gesicht des dicken Mannes und analysierte das Funkeln in den kleinen Schweinsäuglein, in denen sich Hass, Neid und Gier widerspiegelten. »Es tut mir leid, Sir, aber ich denke, Sie unterliegen einem Irrtum. Ich habe das Geld eingeworfen und dieses Plättchen gewonnen. Sie haben an einem anderen Gerät gespielt.«
    »Nennst du mich etwa einen Lügner?«, stieß der Mann hervor. »Wie kannst du es wagen!«
    Die Zuschauer begannen zu tuscheln.
    »Wir sind Menschen, du nicht!«, rief die Frau. »Tu, was er dir sagt! Gib ihm den Chip!«
    Klunk fragte sich, wie Hal wohl an seiner Stelle reagiert hätte, und musste lächeln, als ihm die richtigen Worte einfielen. »Madam, wenn Sie nicht sofort den Mund halten, schiebe ich Ihrem Mann dieses Plättchen so tief in den Arsch, dass er eine Raumsonde benötigen wird, um es wiederzufinden.«
    Der Unterkiefer der Frau fiel herab, ihr Gesicht wurde weiß.
    Klunk schob den Mann beiseite und streckte die Hand nach seinem Gewinn aus. Er wollte das Plättchen gerade in seine Tasche stecken, als ihn irgendetwas hart auf den Hinterkopf traf und er vornüber in die versammelte Menschenmenge kippte.
*
    Hal starrte in sein leeres Glas und fragte sich, ob es das dritte oder bereits das vierte gewesen war. Nur gut, dass er immun gegen das Gesöff war, sonst wäre er vermutlich längst umgekippt.
    »Noch eins, Sir?«, fragte der Barkeeper.
    Hal schüttelte den Kopf, was er im gleichen Moment bedauerte. »Puh! Raketentreibstoff, was?«
    »Bier, Sir. Tatsächlich ist es sogar ein Lightbier.«
    »Haut aber ziemlich rein auf leeren Magen, Sie verstehen?« Ein lautes Stimmengewirr übertönte die allgemeinen Hintergrundgeräusche und erregte Hals Aufmerksamkeit. Er ließ den Blick über die Glücksspielhalle wandern. »Da macht wohl irgendwer einen drauf.«
    »Da haben Sie Recht, Sir.« Der Barkeeper verschwand mit Hals Glas.
    »Sieht nach Ärger aus«, stellte Hal fest, als sich mehrere Leute des Sicherheitspersonals einen Weg durch die Menge bahnten. »Gibt es hier häufig Ärger?«
    In der Mitte der Menschenmenge bildete sich ein freier Kreis. Ein

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