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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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das, Sarah.«
    Ich wusste
nicht, wieso ich so nervös war. Wenn man die riesigen Möpse einmal außen vor
ließ, war das Mädchen kleiner und dünner als ich. So eng, wie ihr Kleid anlag,
konnte ich davon ausgehen, dass sie keine versteckten Waffen am Körper trug.
Also, was war schon dabei, wenn sie wusste, dass ich ein Vampir war? Als ob ihr
irgendjemand glauben würde, selbst wenn sie es der ganzen Schule erzählte!
    »Du solltest
mir jetzt lieber den Weg freimachen«, sagte ich ausdruckslos. »Mir reicht es.«
    Sie musterte
mich leicht amüsiert, antwortete jedoch nicht. Ich nahm das als Zeichen, dass
die Unterhaltung vorbei war. Ich ging an ihr vorbei zur Tür und drehte den
Knauf. Die Tür war verschlossen. Ich warf Stacy über die Schulter hinweg einen
bösen Blick zu.
    »Mach auf.«
Ich war überrascht von der unterschwelligen Drohung in meiner Stimme. Meine
gute Laune war dahin.
    Sie breitete
mit einer scheinbar hilflosen Geste die Hände aus. »Und wenn nicht? Spielst du
dann den bösen, fiesen Vampir und beißt mich?«
    »Ich bin
weder böse noch fies.«
    »Aber du
bist ein Vampir.«
    Ich atmete
gereizt aus. »Ich beiße niemanden. Ich habe noch nie jemanden gebissen. Auch
wenn ich ein Vampir bin, habe ich mich immer absolut unter Kontrolle. Ich bin
nicht schlecht.«
    »Du scheinst
dir da sehr sicher zu sein.«
    »Das bin
ich.«
    Ihr
Gesichtsausdruck verfinsterte sich. »Sarah Dearly ist kein schlechter Vampir.
Das ist doch typisch für dich! Offenbar hätte es sich auch erheblich schlechter
für dich entwickeln können, habe ich recht?«
    »Das hätte
es, ja.«
    »Ich bin aus
einem ganz besonderen Grund heute Abend zu dem Treffen gekommen.«
    »Ach? Und
aus welchem?«
    »Um mich zu
rächen«, erklärte sie schlicht.
    Ich
verdrehte die Augen. Ich konnte nicht anders. »Dann viel Vergnügen, Mädchen. Du
hast jetzt einen scharfen Körper und kannst dich an jedem rächen, der sich über
dich lustig gemacht hat. Ärgere sie, wie sie dich geärgert haben, aber lass
mich verdammt noch mal jetzt hier raus.«
    »Ich glaube
nicht, dass es damit getan ist, sie einfach nur zu ärgern.«
    Ich
verschränkte die Arme und tippte mit der Fußspitze ungeduldig auf den Boden.
»Wenn du mich nicht hier herauslässt, schreie ich mir die Seele aus dem Hals.
Und glaub mir, ich kann ziemlich laut schreien.«
    Sie drehte
sich zum Spiegel um und zog ihren Lippenstift nach. »Lass mich mal nachdenken.
Es gibt so viele Möglichkeiten. Wie könnte ich mich zum Beispiel an dir rächen,
Sarah? Wie kann ich dir etwas wirklich Schmerzhaftes antun, etwas, das dich
wirklich trifft? Es muss einfach perfekt sein.«
    Ich runzelte
die Stirn. »Weshalb? Was habe ich getan?«
    Sie wirbelte
zu mir herum und stierte mir direkt in die Augen. »Ich kann nicht fassen, dass
du dich nicht einmal daran erinnerst.«
    »Ich weiß es
nicht.«
    »Du warst
diejenige, die mich aus dem Cheerleader-Treffen geworfen hat.«
    Es fiel mir
schon schwer, mir vorzustellen, dass ich jemals Cheerleader gewesen war. Es war
so weit von meinem jetzigen Leben entfernt. In letzter Zeit hatte es nur wenig
Grund zum Jubeln für mich gegeben. Und der einzige Knaller war die Bombe in
meiner Wohnung gewesen.
    »Weißt du,
wie viele Mädchen damals aufgenommen werden wollten? Und es gab nun einmal nur
eine begrenzte Anzahl von Plätzen.«
    Sie zog die
Augen ärgerlich zu schmalen Schlitzen zusammen. »Außerdem bist du natürlich mit
dem Jungen zum Abschlussball gegangen, in den ich damals total verliebt war. Du
hast mein Leben ruiniert, Sarah.«
    »Dein Leben?
Das ist über zehn Jahre her. Außerdem wollte ich dich nicht absichtlich
kränken. Und wenn es dich tröstet, dieser Trottel hat mich mit der Rechnung für
die Limousine sitzen lassen.«
    »Wage es ja
nicht, irgendetwas Schlechtes über Jonathan zu sagen.« Sie ging langsam um mich
herum. »Also, was soll ich mit dir machen? Ich hatte zwar einiges geplant, aber
ich denke gerade noch einmal darüber nach. Vielleicht sollte ich stattdessen
lieber etwas mit deinem Freund anstellen?«
    Ich starrte
sie an und ballte beide Hände zu Fäusten. »Wenn du Thierry auch nur anfasst,
wird es dir leidtun.«
    Sie hob die
Brauen. »Du drohst mir ja. Sagtest du nicht, du wärst ein netter Vampir und
kein bisschen böse? Aber ich glaube, dass du im Grunde recht hast. In deinem
tiefsten Inneren bist du nicht wirklich böse.«
    »Das bin ich
auch nicht. Aber ich habe das seltsame Bedürfnis, die Leute beschützen zu
wollen, die mir etwas

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