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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Schultern. »Ein paar von uns habe ich schon getroffen. Die meisten
Männer wollen wohl ihre Glatzen und Bierbäuche nicht zeigen, also kommen
wahrscheinlich ohnehin nur die Frauen.«
    Ich lachte.
»Vielleicht hast du recht.«
    »Erzähl, was
hast du in der Zwischenzeit getrieben? Was macht die Schauspielerei? Ich habe
gehört, du hattest vor, ins Filmgeschäft einzusteigen. Hast du in letzter Zeit
in irgendeinem Film mitgespielt?«
    »Ich habe
meine Pläne geändert.« Ich warf Thierry einen kurzen Seitenblick zu, der
höflich etwas Abstand hielt, damit Claire und ich ungestört reden konnten.
»Nachdem ich Abottsville verlassen hatte, habe ich gemerkt, dass die
Schauspielerei nicht wirklich mein Ding ist. Viel zu oberflächlich.«
    Ganz zu
schweigen davon, dass es unglaublich hart ist, den Durchbruch zu schaffen, ohne
mit Regisseuren oder Produzenten zu schlafen. Selbst für den lächerlichen
Maxibinden-Spot hatte ich mit dem Besetzungsagenten ausgehen müssen. Ich hatte
sein Ansinnen auf einen flotten Dreier mit seiner »toleranten« Freundin
rundheraus abgelehnt und habe danach nie wieder in der Film- oder Werbebranche
gearbeitet. Es ist schon seltsam, wie sich die Dinge manchmal entwickeln.
    Claire
nickte. »Und was machst du jetzt?«
    Da meine
recht kurze Karriere als persönliche Assistentin und derzeitige
Teilzeitthekenkraft nicht sonderlich glamourös klang, entschied ich mich, so
vage wie möglich zu antworten. »Ach weißt du, ein bisschen dies, ein bisschen
das. Und was machst du? Ich weiß noch, dass du ... was war es noch gleich,
Wirtschaftsrecht studieren wolltest?«
    »Ja. Und
jetzt arbeite ich bei McDonalds in Niagara Falls«, erklärte sie. »Komm bei
Gelegenheit vorbei, und ich spendiere dir einen Big Mac.« Sie drehte sich zur
Seite und winkte. »Reggie, komm her, ich möchte dir meine Freundin Sarah
vorstellen.« Sie wartete einen Augenblick. »Reggie! Jetzt komm endlich!«
    Ein nett
aussehender, dunkelhaariger Mann trat neben sie. Er hatte Geheimratsecken und
trug einen Anzug, der ihm nicht ganz zu passen schien, denn er zupfte ständig
an den Ärmeln. »Bin ja schon da, bin ja schon da.«
    Ich streckte
die Hand aus. »Ich bin Sarah.«
    »Freut mich,
dich kennenzulernen.« Sein Blick wanderte zielstrebig zu meinem superkurzen
roten Rock, bevor er schuldbewusst zu Claire zuckte.
    Doch sie
achtete gar nicht auf ihn. Stattdessen musterte sie Thierrys Namensschild.
»Thhiiierie?« Sie sprach das Th wie ein lispelndes »s« aus. »Was für ein
ungewöhnlicher Name.«
    Ich schlang
meinen Arm um seine Taille. »Das ›h‹ ist stumm. Der Name ist französisch.«
    »Ah.« Sie
nickte. »Tieeerie.«
    »Man spricht
es Tyerrie.« Thierry reichte ihr die Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    Sie grinste.
»Ihr zwei seid also verheiratet?«
    Ich nahm
meinen Arm von seiner Taille und hakte mich bei ihm ein. Er war angespannter,
als er wirkte. »Nein.«
    Sie zeigte
mir ihre linke Hand, damit ich den winzigen Diamantring inspizieren konnte.
»Ich bin verlobt. Reggie hat mir an Weihnachten einen Antrag gemacht.«
    Reggie
nickte. »Genau. Ich bin noch nie in meinem Leben so glücklich gewesen.«
    Ich fand,
dass er eher ängstlich als enthusiastisch klang.
    Andererseits
kannte ich Claire aus der Schule. Ich wusste, dass sie ihre Freunde gern an der
kurzen Leine hielt.
    »Meinen
Glückwunsch«, sagte ich. »He, wollt ihr mal etwas Komisches hören? Meine
Cousine ist im Festausschuss, und eine Frau mit übersinnlichen Fähigkeiten war
bei ihr. Sie hat sie vor einer finsteren Vision von der heutigen Nacht
gewarnt.«
    Das Lächeln
verschwand aus Claires Gesicht. »Was für eine Vision?«
    »Irgendwo
hier sollen finstere Kräfte lauern. Es klang ein bisschen gruselig, und es würde
absolut zu der Woche passen, die hinter mir liegt. Aber so weit, so gut.
Bislang scheint hier nichts herumzulungern, ganz gleich ob finster oder auch
nicht.«
    Claire
schloss die Augen und streckte die Hände seitlich aus.
    »Was machst
du denn da?«, erkundigte ich mich verblüfft.
    »Warte
einfach einen Moment«, riet mir Reggie und nippte an seiner Bowle. »Sie
versucht herauszufinden, ob sie in der Aura dieses Ortes etwas Unheilvolles
wahrnehmen kann.«
    Claire
öffnete die Augen und lächelte. »Nein, alles fühlt sich gut an.«
    Okaaay.
    Wir
unterhielten uns noch eine Weile, während allmählich immer mehr Feiernde
heranströmten, obwohl es nicht so viele waren, wie ich erwartet hatte.
Eventuell hatte es etwas damit zu tun, dass es

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