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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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ich heute deshalb so viel für gute Partys übrig.«
    »Ja,
wahrscheinlich.« Ich legte meinen Kopf an seine Schulter. »Stacy ist
offensichtlich verrückt und besessen. Sie wusste sogar, dass ich ein Vampir
bin. Sie war überrascht, dass ich noch nie jemanden gebissen habe, und da habe
ich ihr erklärt, dass ich kein bisschen böse wäre. Was sie allerdings eher
amüsiert zu haben schien.«
    »Das klingt
wirklich so, als wäre sie eine schreckliche Zicke.«
    Ich wich ein
Stück von ihm zurück. »Es ist ziemlich heiß hier drinnen oder empfinde nur ich
das so?«
    Er lehnte
sich zurück und betrachtete mich sorgenvoll. »Sarah, was ist mit deinen Augen
los?«
    Ich runzelte
die Stirn. »Was meinst du? Was ist mit meinen Augen?«
    »Sie sind
vollkommen schwarz.«
    Meine Miene
verfinsterte sich noch mehr. »Das ist tatsächlich seltsam.«
    Dann schlug
ich meine Reißzähne in Georges Hals.

7
     
    George
schrie und versuchte sich loszureißen, aber ich ließ nicht locker. Ich war
schrecklich durstig und hatte nicht geahnt, wie unglaublich köstlich er
schmeckte.
    »Sarah, was
zum Teufel tust du da?«, krächzte er.
    Ich
ignorierte ihn. Ehrlich, der Kerl redete zu viel.
    Wie aus
weiter Ferne hörte ich Stimmen anderer Paare auf der Tanzfläche.
    »Was macht
Sarah denn da mit Jim-Bob? Ist sie nicht mit einem anderen Mann hier?«
    »Der arme
Jim-Bob! Diese Frau ist offenbar eine richtige Schlampe.«
    »Sie macht
Jim-Bob einen Knutschfleck! Das ist ja heiß!«
    Nach einem
Moment spürte ich, wie sich kräftige Hände um meine Oberarme schlossen und mich
von George wegrissen. Er starrte mich entsetzt an und presste eine Hand gegen
seinen Hals.
    »Sarah!«,
zischte Thierry in mein linkes Ohr. »Wir müssen gehen. Sofort!«
    Ohne ein
weiteres Wort zog er mich von der Tanzfläche, zerrte mich durch die Highschool
hinaus in die hell erleuchtete Eingangshalle. Als wir die Schule verließen und
hinaus auf den Parkplatz traten, spürte ich die kühle Nachtluft. Ich blickte
zurück auf die Schule, in der ich vier Jahre meines Lebens verbracht hatte. Ich
war immer noch durstig. Was ging hier vor? Wieso war ich nicht mehr da drin?
    »Sarah«,
sagte Thierry und schüttelte mich vorsichtig. »Sarah! Komm zu dir!«
    An der
frischen Luft wurde ich langsam wieder klar. Während ich über die letzten fünf
Minuten nachdachte, hämmerte mein Herz wie wild, und ich spürte meine nach wie
vor recht empfindliche Stichwunde.
    »O mein
Gott.« Ich riss die Augen auf und blickte in Thierrys besorgtes Gesicht. Ich
tastete nach meinen Lippen. »Ich habe keine Ahnung, wieso ich das getan habe.«
    Die Türen
flogen auf, und Claire und Reggie liefen auf uns zu. George folgte ihnen auf
dem Fuß.
    »Es tut mir
so leid!«, brachte ich hervor. »George, ich weiß nicht, was da drinnen passiert
ist. Ich wollte dir nicht wehtun!«
    »Es ist
schon gut«, beruhigte Thierry mich.
    »Es ist gut?« George drückte immer noch die Hand auf den Hals. »Sie hat mich gebissen! In
aller Öffentlichkeit! Ich bin absolut traumatisiert!«
    Claire trat
mit gerunzelter Stirn auf mich zu und musterte mich prüfend. »Ich nehme an, du
beißt normalerweise nicht in fremde Hälse?«
    »Ich habe
noch nie jemanden gebissen. Niemals. Ich bin überzeugte Anhängerin einer
absolut rigorosen ›Ich-beiß-dich-nicht-du-beißt-mich-nicht‹-Haltung.« Meine
Unterlippe zitterte. Mir war schlecht. »Das ist mir noch nie passiert, aber ich
hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Ich wollte es nicht, es ist ohne
Vorwarnung über mich gekommen.«
    »Diese Hexe
im Waschraum hat irgendetwas mit dir angestellt. Möglicherweise war es ein
Zauberspruch, der dich dazu bringt, einen Menschen anzugreifen, damit du auf
diese Weise das Schultreffen ruinierst. Aber keine Sorge, es ist nichts weiter
passiert«, erklärte Thierry beruhigend.
    »Nichts
passiert?«, protestierte George. »Hallo? Hier steht ein Vampir mit einer
klaffenden Wunde am Hals!«
    Thierry
wischte eine Träne von meiner Wange und zog mich an sich. »Es ist gut, Sarah.
Es ist vorbei.«
    Ich vergrub
mein Gesicht in seinem schwarzen Hemd, atmete den Geruch seines Rasierwassers
ein und fühlte mich langsam wieder normal. Das war überaus seltsam gewesen. So
etwas hatte ich noch nie erlebt.
    Obwohl, so
ganz stimmte das nicht. An dem Tag, nach dem ich gezeugt worden bin, als ich
noch dachte, dass alles in Ordnung wäre, hatte sich meine Chefin in den Finger
geschnitten. Ich hatte die Beherrschung verloren und mich auf ihren

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