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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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wohl nicht nötig sein.« Barry seufzte. »Ich lade dich in mein
Haus ein, Sarah Dearly.«
    Ich blickte
zu Thierry. Er nickte, sichtlich angespannt.
    Diesmal war
ich auf den Widerstand vorbereitet, als ich noch einmal durch die offene Tür zu
treten versuchte, doch es funktionierte ohne Probleme. Thierry schloss die
Haustür hinter mir.
    Ich ließ die
Tagedecke auf den Boden von Amys und Barrys Flur fallen. Amy umarmte mich und
strich mir meine schweißnassen Haare aus der Stirn.
    »Arme
Sarah!«, rief sie. »Wir werden diese Hexe aufspüren und diesen dämlichen Fluch
brechen.«
    »Das wäre
gut. Es ist wahrhaftig ein bisschen unangenehm«, erwiderte ich.
    »Glücklicherweise
geht die Sonne im Moment schon kurz vor sechs unter.«
    Ich brachte
ein schwaches Lächeln zustande. »Na super.«
    »Wieso
trägst du immer noch diese Sonnenbrille?«, fragte sie.
    »Deshalb.«
Ich ließ sie los und setzte die Brille ab, um ihr meine schwarzen Augen zu
zeigen.
    Sie starrte
mich erschrocken an. »Gruselig!« Ihr Blick wanderte zu meiner Hand. »Was ist
denn das für ein Ring? Oh! Hat Thierry dir den geschenkt?«
    Ich nickte.
»Ein verfrühtes Geschenk zum Valentinstag.«
    »Er ist
wunderschön!«
    »Jetzt muss
Sarah also erst noch offiziell in ein Haus eingeladen werden, bevor sie über
eine Schwelle treten kann«, sagte Thierry laut, als würde er mit sich selbst
sprechen. »Sie hat unstillbaren Blutdurst und verbrennt in der Sonne.«
    Er wechselte
einen vielsagenden Blick mit Barry.
    Der
betrachtete mich eine Weile, wobei immer noch ein Lächeln seine Mundwinkel
umspielte. »Ein wirklich interessanter Fluch.«
    Ich
erwiderte seinen Blick gereizt. »Thierry sagte, du wärst auch schon einmal
verflucht gewesen.«
    »Das
stimmt.«
    »Was war das
für ein Fluch?«
    »Das ist
eine sehr ... persönliche Angelegenheit.«
    Ich ließ
mich auf die Holzbank in der Diele fallen. Daneben stand ein Schuhregal, in dem
Amys zwanzig Lieblingspumps standen. Ich bemerkte ein Paar darunter, das sie
sich vor einem Jahr von mir geborgt hatte. Das war mir völlig entfallen.
    »Barry war
zu hundert Jahren Schweigen verflucht«, antwortete Thierry.
    Ich
schnaubte verächtlich. »Wieso sollte man einen so nützlichen Fluch aufheben?«
    Barry
starrte mich finster an. »Das war nicht komisch.«
    »Das hier
ist es ebenfalls nicht.«
    »Der Fluch
wurde aufgehoben, als die Hexe dazu gebracht wurde, den Zauberspruch
zurückzunehmen. So einfach ist das«, erklärte Thierry. »Ich bin bereits
weitergekommen, Barry. Ich weiß jetzt, dass sie in der Stadt wohnt, aber ihre
Nummer steht nicht im Telefonbuch.«
    »Ich helfe,
wo immer ich kann, Meister.«
    Ich verdrehte
die Augen. Es nervte mich, dass er Thierry ›Meister‹ nannte. Zudem reagierte er
sehr gereizt, wenn irgendjemand anders das nicht tat. Irgendwie konnte ich das
mittlerweile jedoch verstehen. Thierry hatte Barry vor dreihundert Jahren davor
gerettet, als Freak-Vampir auf einem Jahrmarkt misshandelt und ausgebeutet zu
werden. Nachdem ich diese Geschichte gehört hatte, war ich dem kleinen dicken
Ekel gegenüber etwas milder eingestellt, aber keineswegs so nachsichtig, wie
ich eigentlich erwartet hätte.
    »Butch hat
vorhin angerufen, um Bescheid zu geben, dass er wieder in der Stadt ist«, sagte
Thierry. »Ich habe ihm gesagt, er soll direkt herkommen.«
    Das war
beruhigend. So ungern ich auch einen Leibwächter um mich hatte, so sehr
minderte seine Anwesenheit den Stress. Ein bisschen zumindest.
    »Ich weiß
nicht, ob du es schon gehört hast, aber Gideon Chase ist tot«, verkündete
Barry.
    Thierry
nickte. »Ich habe davon gehört.«
    Barry ging
in die Küche und kam mit einem Stück Papier zurück. »Das habe ich heute Morgen
aus dem Internet ausgedruckt.«
    Ich blickte
auf die Seite. Es war Gideons Nachruf auf der Seite der Vampirjägervereinigung.
Daneben war Gideon im Smoking abgebildet. Er lächelte charmant in die Kamera.
Chase war ein ausgesprochen gut aussehender Mann mit prominenten Wangenknochen
und einem kräftigen Kiefer. Seine Haare waren fast so dunkel wie Thierrys
gewesen, und trotz der schlechten Qualität des Ausdrucks schien er mich mit
seinen stechend grünen Augen anzustarren.
    Ich kniff
die Augen zusammen. Mehr Glück beim nächsten Mal, du Widerling.
    Amy linste
über meine Schulter. »Heiliger Strohsack, sah der gut aus! Zu schade, dass er
so böse war.«
    »Alle Jäger
der Stadt, die irgendetwas mit Gideon zu tun hatten, sind gerade bei seiner
Beerdigung in Vegas«,

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