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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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gefährlich!
    Vielleicht
würde ein Experiment neue Erkenntnisse bringen. Ich suchte Georges Blick. »Gib
mir die Zeitschrift.«
    Er drückte
sie empört an seine Brust. »Hol dir doch selbst eine!«
    Hmmm.
Vielleicht funktionierte es nur mit Menschen, nicht mit anderen Vampiren.
    Ich stand
auf, sah mich um und verließ den Restaurantbereich, um in das nächstbeste
Geschäft zu gehen. Dort wurde Elektrotechnik verkauft, und es brummte nur so
von Kunden. Die Regale waren prall gefüllt. Ich durchstöberte sie und entschied
mich dann für einen supermodernen MP3-Spieler.
    »Entschuldigen
Sie«, sagte ich zum ersten Angestellten, den ich entdeckte.
    »Ja? Kann
ich helfen?«
    Ich hielt
den Apparat in die Luft und blickte dem Kerl in die Augen. Es war ein Teenager
mit pickliger Haut und einem schüchternen Lächeln. »Den möchte ich gern haben.
Geht das?«
    Ein Schleier
legte sich über seine Augen, und das Lächeln verschwand. »Natürlich können Sie
das.«
    »Umsonst?«
    Er nickte.
»Ja. Ich packe ihn für Sie ein.« Er nahm ihn mir ab, entfernte die
Diebstahlsicherung, die den Alarm an der Tür ausgelöst hätte, packte ihn in
eine Tasche und reichte sie mir. »Bitte. Und noch einen schönen Abend.«
    Süß.
    Doch dann
runzelte ich die Stirn und blickte hinunter in die kleine Tasche. Was tat ich
hier? Das war nicht richtig. Ich war dabei zu stehlen.
    Als ich mich
umdrehte, sah ich, dass George hinter mir stand. Er lächelte mich breit an.
»Ich brauchte einen MP3- Spieler. Das ist großartig!«
    Ich
schüttelte den Kopf. »Das kann ich doch nicht tun.«
    »Was?
Natürlich kannst du. Wir machen einen riesigen ‘ Einkaufsbummel. Habe ich schon
erwähnt, dass ich dir soeben voll und ganz verziehen habe, dass du mich
gebissen hast?«
    Ich holte
tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. Dann ging ich in den Laden, um dem
Angestellten die Tasche zurückzugeben.
    Er runzelte
die Stirn. »Was?«
    »Das kann
ich nicht annehmen.«
    »Aber Sie
wollten ihn doch haben.«
    Ich blickte
in seine wachen, aber verhangenen Augen. »Mir wäre lieber, Sie würden gleich
jetzt fünf Hampelmänner machen.«
    Er tat es.
    Mit einem
unguten Gefühl in der Magengrube drehte ich mich um und verließ fluchtartig das
Geschäft.
    Butch
wartete draußen auf mich und hatte seine massigen Arme vor der Brust
verschränkt. Er hob fragend eine Braue.
    Ich ging
noch in ein paar weitere Geschäfte, und überall war es das Gleiche. Jeder, dem
ich in die Augen sah, gab mir, was auch immer ich haben wollte. Womöglich
hätten sie mir sogar ihre Erstgeborenen gegeben, wenn ich sie darum gebeten hätte.
    Einerseits
fühlte sich das überhaupt nicht gut an.
    Andererseits
fühlte es sich absolut fantastisch an.
    Diese Gabe
war eine zweischneidige Sache. Gerade jetzt, mitten in meinem Fluchtrauma, war
das ein nettes kleines Geschenk. Klar war ich gerade pleite, aber wenn ich alles
umsonst bekam, wäre dieses Problem doch gelöst, oder?
    »Dieser
Fluch muss aufhören.« Ich zog mein Handy aus der Tasche und sah auf das winzige
Display. Was machte Thierry bloß? Ob er Stacy schon gefunden hatte? Sollte ich
ihn anrufen?
    Nein. Ich
musste ihn in Ruhe lassen. Ich wusste, dass ich dazu neigte, im Weg zu stehen.
Ich versuchte mir das gerade abzugewöhnen. Ich wollte nicht, dass er den
Eindruck bekam, er hätte noch mehr Schwierigkeiten mit mir als sowieso schon,
insbesondere weil er so verständnisvoll und hilfsbereit bei dieser ganzen
merkwürdigen Angelegenheit war. Ich ließ das Telefon zurück in meine Tasche
gleiten und nahm meine Tasche aus dem Wäschegeschäft in die andere Hand.
    Jetzt, wo
ich so darüber nachdachte, konnte ich eine neue Tasche gebrauchen.
Vielleicht eine von Burberry.
    Nein, nein,
böses Mädchen!
    »Wir müssen
los«, sagte ich und blickte zu Butch und George. »Wo ist Amy?«
    George
deutete mit dem Kopf zu einem Schmuckgeschäft auf der gegenüberliegenden Seite.
Amys knallrosa Kopf beugte sich über die Auslage mit den diamantenbesetzten
Verlobungsringen, neben denen sich der bescheidene Ring, den Barry ihr
geschenkt hatte, geradezu schamhaft versteckte.
    Ich ging zu
ihr und tippte ihr auf die Schulter. Sie drehte sich zu mir herum. »He, kannst
du mir nicht einen Ring besorgen?«
    »Nein, das
kann ich nicht.«
    Sie
schmollte. »Wieso denn nicht? Ich dachte, du wärst meine beste Freundin.«
    Ich
räusperte mich und blickte zu dem Mädchen hinter dem Verkaufstresen. Sie
lächelte. »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    »Könnten

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